EL34 kompatible Röhren

Hier gehst um das, was die Tube-Amps usw. ausmacht

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hyde33
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EL34 kompatible Röhren

Beitrag von hyde33 »

Hallo!

Ich bin gerade dabei, für meinen Lectron JH-50 Röhren zu finden die mir gefallen. Diese sollen aus aktuellen Produktionen sein also keine NOS.

Versucht habe ich die Svetlana golden Wing und TAD EL34B-STR.
Die Svetlana sind mir unten rum zu dünn und ansonsten zwar recht ausgeglichen aber das schon fast zu sehr.
Die TAD gefällt mir viel besser, sehr groovig, ordentlich Bass aber bei sehr obertonreicher Musik zu scharf. Bei hellen Gesangstimmern wirken laute hohe Stimmen fast gläsern was nun für mich gar nicht geht.

Ich suche nun eine Röhre die ähnlich der TAD STR ist aber in den Höhen weicher und melodiöser.

Habe mir nun die JJ E34L und die JJ KT77 angesehen. Kennt die jemand und hat sie auch schon in einer Lectron ausprobiert? Sind die Problemlos mit der Lectron zu verwenden als zu EL34 voll kompatibel?

Würde mich über eure Meinung freuen.

Grüße
Wolfgang
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Voll kompatibel ist nur die E34L.

Die KT77 ist datenaehnlich, aber nicht deckungsgleich.

An aeltere, heute schon seltene Roehre, die direkt austauschbar ist, wenn man den Platz (Hoehe) kat, kannst Du die EL37 betrachten - das ist eine Vorlaeuferin der EL34, die Queschfuss- statt Pressglasboden hat, und damit etwas hoehrer Kapazitaeten zwischen den Elektroden auftreten - der Rest der Daten ist gleich.

Gruesse

Micha
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PS: Wenn Du ein echtes Quartett "S-Logo"-Svetlana EL34 einsetzt, bist Du schon sehr nahe an den besten NOS-Roehren....
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Beitrag von ADausF »

EH 6CA7 klingen so wie Du es beschreibst.
Sind auch sehr günstig.
Wenn Micha sein Okay gibt das sie in deinem Amp austauschbar wären, sollte das eine preiswerte und gut klingende Lösung sein.
Normal müssten sie austauschbar sein....
vg Andreas
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Beitrag von vintage64 »

Moin,

beim letzten Nordtreff konnte ich wollys 6CA7-Z Black Treasure (im Yaqin MC-10 L) ausgiebig hören. Klanglich perfekt ! :shock: :mrgreen:
Was für den Rundfunk gut genug war, kann für Hifi so schlecht nicht sein. :idea:
hyde33
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Beitrag von hyde33 »

Sehr schön, ein paar Tipps sind schon da :mh:

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich als Lautsprecher die KEF xq40 habe und die im Grundtonbereich eher schlank sind und deshalb sind die Svetlanas C etwas zu dünn bei mir.

EH 6CA7 klingen interessant....

Miiiichaaaa wo bist du !? :D


Grüße
Wolfgang
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Beitrag von mb-de »

... im Park, die Sonne und das gute Wetter geniessen.

Die 6CA7 sollte funktionieren - zumindest so sie der GE bzw. Sylvania 6CA7 aus den 1970igern datengleich ist.

Vodoo-Effekt-Chinesen kann man natuerlich auch auch probieren (und aehnlich viel Geld dafuer bezahlen wie fuer erfahrungsgemaess gute und langlebige New Old Stock-Roehren) - ob sich das langfristig bezahlt macht, lasse ich offen - ich gebe nach Musterpruefung keinen Cent dafuer aus.

Gruss

Micha
=->
(... der seine und anderer Leute EL34-Verstaerker mit nach Einbrennen ausgemessenen Svetlana/SED ("=(C)=")-EL34 bestueckt - und dafuer Anfang des letzten Jahrzehnts nach ausgiebigen Vergleichen mit anderer Ware, NOS und Neuproduktion) eine Grosspackung kaufte, trotz guten Vorrats an Mullard Blackburn (Valvo, Philips Miniwatt, Mullard, ...)- und RFT ("Telefunken", "Siemens", ...)-EL34 als NOS... einziger Haken war die Notwendigkeit des Nachloetens des Sockels bei manchen Exemplaren...)
(PS (2): Sc###ssmartphonetastatur....±!@#!)
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Beitrag von vintage64 »

Hallo Micha,

wenn ich das richtig sehe, hat Svetlana 80 Jahre Erfahrung im Bau von Radioröhren, Shuguang immerhin 50 Jahre ! :king:

Klanglich gefallen mir die Shuguang 300B-98B meshis zur Zeit etwas besser als die (vielleicht noch nicht eingespielten) Genalex Reissues aus St. Petersburg. :mrgreen:

Nach Joshis Röhrenbude stammen die meisten heute noch funktionierenden NOS EL34 von RFT.

Die Genalex ECC83 Reissues (3 Stück) in meiner Röhren MM Stufe sind allerdings phantastisch ! Besser als jede NOS Röhre, die ich in den letzten Jahren dort eingestöpselt hatte. :shock:
Was für den Rundfunk gut genug war, kann für Hifi so schlecht nicht sein. :idea:
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Beitrag von ADausF »

Hallo Wolfgang,
die EH 6CA7 solltest Du dann vielleicht mal versuchen.
Sie klingen ein gutes Stück voller und zurückhaltender im Hochton als die EL 34 Typen die ich habe. Bei EH habe ich eigentlich nur gute Erfahrungen was neue Röhren angeht in Bezug auf "Qualität" fürs Geld.

vg Andreas
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hyde33
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Beitrag von hyde33 »

Sehr gut. Ich danke euch sehr herzlich und werde die EH 6CA7 bestellen.

Bei Tad habe ich die von JJ um 13,50 per Stück gefunden und die von EH um 18,30. Wenn ich dich richtig verstanden habe Andreas, empfiehlst du die EH ?!

Grüße
Wolfgang

Edit:
Bei der JJ ist ein Datenblatt dabei mit dem ich leider nix anfangen kann ;) .
http://www.tubeampdoctor.com/de/shop_so ... ronic_2280

Ich hoffe der Link ist erlaubt.
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Beitrag von wolly »

Moin,

die MULLARD EL 34 aus RUS hatte ich einige Jahre in meinem Amp und war mit den Dingern sehr zu Frieden.
Das sind vom Aufbau und von der Verarbeitung her hervorragende Röhren. Es handelt sich (angeblich) um exakte Nachbauten der berühmten MULLARD EL 34. Betrieben habe ich sie mit 29 mA. Die Dinger sind bei mir aber mittlerweile eingemottet, obwohl sie immer noch tadellos funktionieren.

Guckst Du hier:

http://www.ebay.de/itm/4-Stuck-Mullard- ... 27c8238794

(Damit keine Missverständnisse aufkommen, dass ist kein Angebot von mir!!)

Hier ein offizieller Händler:

http://www.ebay.de/itm/4x-NEW-Mullard-E ... 43ae1ee40b


Nun habe ich seit gut einem Jahr die von Micha abgelehnten Chinakracher ( 6CA 7-Z) drin, und meine Suche nach der optimalen EL 34 hat ein Ende :mrgreen: Ich fahr die Tuben auch weiterhin mit 50mA und die Dinger laufen tadellos.

Einiges zum Thema EL 34 findest Du hier:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... highlight=


Gruß

Wolfgang :beer
Dynavox TPR 1,auf Schiefer gelagert,mit 6N3 P-DR triple mica;Yaqin MC-10 L auf Schiefer gelagert,mit 6N5 P- DR black plate,triple mica und EL34 S4A; DIY Dreher auf Schiefer gelagert,mit GRADO Statement Platinum 1 und ; Pro Ject Tube Box mit S4A ECC 83 gepaart mit Dynavox TPR 3 mit 6N3 P -DR triple mica ; Philips CD 614 mit Musical Fidelity V-DAC; Scott DXi 80 WL mit Musical Fidelity V- DAC; jeweils Schiefer gelagert;Wharfedale Evo4.3; Goldkabel; Bi Wiring 2X 6mm² und 2X 2,5mm²; Dynavox X4000 Netzfilter; Phasengleichheit bei allen Geräten. Gewaschen wird mit OKKI NOKKI und L'Art de Son.

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Beitrag von hyde33 »

Alles bestens,

ein Quartett EH 6CA7 habe ich soeben bei BTB bestellt. Die geforderten 62 Euro scheinen ok zu sein. Zudem habe ich mir neue Sockel für den Lectron bestellt weil die alten schon sehr verschmort sind und ich die mit einem Dremel etwas abgeschliffen habe was auch nicht so gut sein soll wie ich hier im Forum lesen konnte... :oops:

Bin gespannt ob der Einbau schwierig ist .... :roll:

Grüße
Wolfgang
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Beitrag von hyde33 »

Sehr interessant!

Ich habe gerade neuerlich den Altbestand meiner Röhren und darunter auch 2 Quartette Lectron Röhren durchgesehen. Da steht auf einer Packung: EL34/6CA7.
Angeblich waren diese Röhren von RFT.
Also die EH sind im Anflug. Bin gespannt denn ich habe gerade meine alten Lectron Röhren drinnen und die sind schon sehr fein. Ich hatte damals Magnepans im Betrieb und da hat man ein schwächeln der Röhren sofort bemerkt. Die die gerade spielen sind offenbar noch sehr in Ordnung - jedenfalls für meine KEF´s.
Im AA Forum haben wir mal über meinen Vorverstärker (Accupase C-222) und den Lectron diskutiert und auch über die elektrischen Werte. Mir wurde gesagt, dass diese ein Dreamteam sind d.h. optimale Werte nur ist der Lectron viel zu empfindlich und jetzt habe ich einen Pegeldämpfer dazwischen wo ich immer so Versuche zwischen -15 und -20 db mache. Ist schon ein großer Unterschied und bei -20db sind auch alle Schärfen größtenteils weg (je nach Röhre).

Na ich bin wirklich gespannt.

Eins noch: Bei der Durchsicht sind mir auch drei Tesla Röhren zwischen die Finger gekommen... Diese haben die Aufschrift
Tesla EL34
37
Bei einer ist der Sockel lose geworden glaube ich. Wenn also noch jemand eine einzelne davon hat, wäre ich über Kontakt sehr erfreut! Muss nicht neu sein aber völlig ausgebrannt auch nicht ;). Wenn ich das Quartett nicht voll bekomme, könnte ich diese drei auch abgeben.

Grüße
Wolfgang
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Beitrag von hyde33 »

Hallo,

meine Röhrenfassungen und Röhren sind heute gekommen. Die Röhren vom DPD Zusteller einfach durchs offene Fenster geschmissen :twisted: . Gottseidank haben sie das schadlos überstanden.

Der Einbau der Sockel war einfacher und flotter als ich befürchtet hatte.

Der Klang der Röhren ist schon sehr toll. Ich hatte jetzt zuvor die Original Lectron Röhren drinnen. Der unterschied ist eigentlich gar nicht groß. Etwas räumlicher, sanftere Höhen, Bass wie ich ihn mir vorstelle. Das beste was ich bisher versucht habe! Danke euch, dass ihr mich auf die richtige Fährte gebracht habt und ich mir das NOS-geklumpe sparen kann ;) !

Eine Frage zum Einmessen habe ich nun noch. Wie ihr ja eventuell wisst, hat der Lectron 2 Röhren pro Kanal. Der linke und rechte wird mit einem Poti gleich erhöht oder niedriger gestellt. Je ein Poti links und rechts ist für den Abgleich der Röhren im jeweiligen Kanal.
Leider ist es so, dass ich am linken Kanal 42mA habe und am rechten 49 mA! Gemessen mit dem TAD-BiasMaster mit 4 Sockel.

Woran kann das liegen? Ist das unerheblich? Ich habe das mal dem Servicetechniker des Lectron erzählt und der zuckt nur mit den Achseln und meint das sei egal ?! Was meint ihr?

Grüße
Wolfgang
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Beitrag von wolly »

Hallo Wolfgang, hier ist auch Wolfgang :D

Es ist nicht egal, wenn bei einen gegengetakteten Verstärker die beiden Röhren unterschiedliche Anodenströme haben.

Die Stromstärke sollte gleich sein, entweder haben alle Röhren 42mA oder alle 49mA. Auch wenn es von Kanal zu Kanal nicht so gravierend ist, als wenn beispielsweise die eine Röhre des linken Kanals 42mA und die zweite (Gegentakt) 49mA.

Mehr zum Thema hier:

http://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf



Gruß


Wolfgang :beer
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Beitrag von hyde33 »

wolly hat geschrieben: Es ist nicht egal, wenn bei einen gegengetakteten Verstärker die beiden Röhren unterschiedliche Anodenströme haben.
Nein, ist schon klar. Die Pärchen pro Kanal werden natürlich exakt abgeglichen. War unterschied von linkem und rechtem Kanal gemeint.

Gruß
wolfgang
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Beitrag von ADausF »

Hallo Wolfgang,
ich denke die EH 6CA7 klingt am ehesten so wie Du es gewünscht hattest.
Vor allem fürs Geld ist sie kaum zu überbieten. Schick aussehen tut sie auch. (Wenn das Label vorne ist :-))

Ganz im Gegenteil klingt eine KT 77. Diese klingt straff, schlank, eher Höhenbetont.
Die JJ 6CA7 habe ich noch nicht gehört. Sehr gut klingen tut auch die Black Treasure 6CA7-Z. Diese sind aber eine gute Ecke teurer, klingen in der Anfangsphase garnicht gut.
Ich denke mit der EH 6CA7 sollte man gut hinkommen.
vg Andreas
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Beitrag von hyde33 »

Hallo Andreas,

mit den EH 6CA7 bin ich tatsächlich zufrieden.

Das mit der Kanalungleichheit habe ich mittlerweile auch hinbekommen. Da sind offenbar die Röhren "schuld". Das matchen bei BTB dürfte nicht sehr sorgfältig sein.... Durch das tauschen und probieren der Röhren in den Sockeln, bin ich nun bei einer Kanalungleichheit zwischen links und rechts von 2,5 mA was tolerierbar sein dürfte. Vorher bei bis zu 8 mA...

Gruß
Wolfgang
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Tja, das mit dem matching ist oft ein Problem.

Wenn der Lieferenant nicht genau beschreibt, wie er 'matcht', ist das Resultat oft unbefriedigend, insbesondere, wenn das 'matchen' mit nicht eingebrannten Roehren erfolgt.

Da Einbrennen Zeit und Geld kostet, wird es meisst nicht oder nur oberflaechlich ausgefuehrt.

BTB ist dabei leider keine Ausnahme.

Ich gebe deswegen bei matching-Anfragen meisst den Arbeitspunkt vor (gleiche Gittervorspannung und gleiche Steilheit bei gegebenen Ug2, Ua und Ia, Abweichung zwischen Roehren eines Paares/Quartettes kleiner 2%, Absolutwerte nicht mehr als +/- 10% vom Datenblattmittelwert abweichend - nach 10 H Einbrennen). Mancher Lieferant laesst sich darauf ein, mancher andere nicht - einfach anfragen.

Um das EL34- Beschaffungsproblem 'preiswert' und dauerhaft zu loesen, habe ich mir im Jahre 2000 einen Hunderterkarton SVED/SVED-Original-EL34 aus St. Petersburg beschafft, und dann nach Einbrennen (jede Roehren lief 50h in einem modifizierten Radii DPP-104-Gegentakter im A-Betrieb bei maximaler Verlustleistung, stabilisiert ueber Ruhestromservoregler) auf Kenndaten (Steilheit und Gittervorspannung als 'matching'-Parameter, sowie als Alternative Ruhestrom im Datenblatt-Testarbeitspunkt). Daraus liessen sich dann eine ganze Anzahl perfekter Quartette, viele gute Quartette und einige brauchbare Paare zusammenstellen.

Nur wenige Roehren waren nach dieser Zeit ausserhalb der zulaessigen Toleranzen, bei einigen liessen sich die Probleme durch Nachloeten der Sockelkontakte loesen - zwei waren am Ende nicht in Audioverstaerkern brauchbar, aber immer noch gut, um in einem Netzteil als Laengsregler zu laufen... keine war vollstaendiger Schrott. Dann gab es noch einen Fruehausfall durch interne Unterbrechung einer Elektrodenzuleitung.

Statistisch nicht schlecht, aber auch ein 'Vorfinanzieren' mit einigen hundert Euro plus das Vorhalten der Messtechnik - die Stromrechnung ist ein eigenes Kapitel - aber wenigstens lief bei Einbrennen Musik :mrgreen:.

Gruesse

Micha
=->
PS: Ich bleibe fuer meine Anwendungen bei den SVEDs - ich habe auch einige andere Neutypen ausprobiert - was meine Skepsis bei der Chinaware und JJ begruendet - und gefunden, dass die SVEDs und auch die aus Saratov stammenden New-Sensor-EL34 ("Mullard", "Tung-Sol", "EH", "Sovtek", falsche "Svetlana", ...) recht zuverlaessig sind - Klang ist dann Geschmackssache...
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Beitrag von hyde33 »

bei einigen liessen sich die Probleme durch Nachloeten der Sockelkontakte loesen
Wie macht man das?
Ansonsten denke ich, dass man offenbar schon ein ziemlicher Profi sein muss um das alles zu Wissen. Da sollte man Leute direkt warnen die meinen "ich kauf mir einen Röhrenverstärker und dann ist alles ok..."
:roll:
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Beitrag von DB »

hyde33 hat geschrieben: Da sollte man Leute direkt warnen die meinen "ich kauf mir einen Röhrenverstärker und dann ist alles ok..."
:roll:
Nicht unbedingt. In der Hochzeit der Röhren funktionierten die Geräte viele Jahre problemlos, ohne daß sich jemand alle hundert Stunden mit Panik im Auge um seine Heimelektronik herumdrückte, ob man denn nicht lieber alle Röhren jetzt tauschen sollte.
Es wurden Röhren getauscht, wenn es Probleme gab. Zudem wurde damals auch nicht als Problem erachtet, wenn die eingestellten 35mA nach einer Weile 36 oder 34mA waren.


MfG
DB
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