EL34 SE Monos passend zum Oktal Preamplifier Mk2

Verstärker selbst bauen

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trio_de
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EL34 SE Monos passend zum Oktal Preamplifier Mk2

Beitrag von trio_de »

Liebes Forum,

nach Fertigstellung meiner Oktal Vorstufe brennt es mir in den Fingern, zwei passende Monoblöcke möglichst bald fertigzustellen. Dazu möchte ich ein uraltes Projekt von mir wiederbeleben, das aus vielen Gründen in der Schublade schlummert. Die Bauteile sind so gut wie alle vorhanden – vor allem Röhren und Eisen möchte ich so verwenden. Schaltung und Netzteil sind momentan folgendermaßen geplant:

[img:842:595]http://peter-georgescu.de/img/Peters_EL34_SE-Amp_V6.png[/img]

[img:842:595]http://peter-georgescu.de/img/Peters_EL34_SE-PSU_V6.png[/img]

Jetzt möchte ich euch um etwas Hilfestellung bitten, was eine möglichst gute Anpassung an den niederohmigen Ausgang meiner Oktal Pre anbelangt. Ist am Eingang eventuell ein Übertrager sinnvoll? Oder passt es so schon ganz gut?

Als Kathodenwiderstand für die EL34 würde ich gerne ein Poti oder einen Rheostaten einsetzen, um gegebenenfalls die Arbeitspunkte justieren zu können. Dann macht auch das Amperemeter Sinn und sieht nicht nur hübsch aus. Gibt es dagegen Einwände?

Die zwei Netzschalter im Netzteil haben den Zweck, die Röhren zunächst vorheizen zu können, bevor man die Anodenspannung zuschaltet (da Ringkerntrafo und Brückengleichrichter den Röhren sonst schwer zu schaffen machen würden).

Für Verbesserungsvorschläge bin ich offen – es sollte nur möglichst nicht die komplette Schaltung umgestrickt werden.

Bin gespannt,
Peter
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Beitrag von dieterschn »

Anoden Spannungs Schalter:
Millionen von RohrenRadios
und Musik Verstärker Truhen sind
ohne Anodenschalter Jahrzehnte lang gelaufen.

Vor und Endstufen zusammen schalten:
Niederohmig der Ausgang, hochohmig der Eingang
ist nie falsch also ok bei dir.

Bias : Wenn du es so einstellen überwachen möchtest , iss
es doch total ok so.

Viel Spass bei dem Projekt :-)

Dieter
höre die Musik, und nicht die Lautsprecher ...
Meine kleine HP: http://macde.macbay.de/EL34SEAmp/
AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Hallo Peter,

den Gitterableitwiderstand der 6J5 kann man aus Gründen der Arbeitspunktstabilisierung verringern..., so groß wie nötig reicht.

Ein höherer Lastwiderstand an der 6J5 verringert die Verzerrungen - die Grenze wird hier durch den HF cutoff (Innenwiderstand der 6J5 und Eingangskapazität der EL34) vorgegeben.

Gruß Andreas
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Beitrag von trio_de »

Guten Abend Dieter und Andreas!

Vielen Dank für euere Tipps.
AndreasS hat geschrieben:den Gitterableitwiderstand der 6J5 kann man aus Gründen der Arbeitspunktstabilisierung verringern..., so groß wie nötig reicht.
Also eher 1M, wenn ich das Datenblatt richtig lese.
AndreasS hat geschrieben:Ein höherer Lastwiderstand an der 6J5 verringert die Verzerrungen - die Grenze wird hier durch den HF cutoff (Innenwiderstand der 6J5 und Eingangskapazität der EL34) vorgegeben.
An dieser Stelle hatte ich in einer älteren Version 100K eingeplant, bekam allerdings den Hinweis, dass dadurch eventuell zu wenig Strom an die 6J5 gelangt.

Das mit dem Vorheizen der Röhren hatte ich mir überlegt, nachdem ich beim Einschalten eines anderen Verstärkers – ebenfalls mit Brückengleichrichtung – ein besorgniserregendes Knistern in den Röhren vernommen habe. Schätze das müsste die volle Hochspannung auf der kalten Anode sein :shock:

Viele Grüße,
Peter
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Beitrag von AndreasS »

trio_de hat geschrieben:...Also eher 1M, wenn ich das Datenblatt richtig lese.
Hallo Peter,

1 MΩ sind der Grenzwert und garantieren den noch sicheren Betrieb der Stufe, gewährleisten einen Eingangswiderstand in dieser Größenordnung und fordern für einen Trennkondensator (den ich immer empfehlen würde) nur kleine Werte um 25 nF. 10 kΩ wären wohl die Untergrenze, um die Ausgänge moderner consumer-Geräte nicht zu sehr zu belasten, benötigen aber entsprechend höhere Kapazitätswerte für den Trennkondensator.
trio_de hat geschrieben:...An dieser Stelle hatte ich in einer älteren Version 100K eingeplant, bekam allerdings den Hinweis, dass dadurch eventuell zu wenig Strom an die 6J5 gelangt.
Das ist richtig, nur muß das kein Nachteil sein: weniger Strom bedeutet weniger Siebaufwand (bzw. bessere Siebung bei gleichem Siebaufwand). Durch den höheren Lastwiderstand verbessert sich auch die PSRR der Kathodenbasisstufe. Die Grenze ist dort, wo der Innenwiderstand der 6J5 Werte annimmt, die mit der Miller-Kapazität der EL34 (Triode) einen Tiefpaß bilden. Bei angenommener Eingangskapazität von 300 pF (Verdrahtung mitgeschätzt) sollten so schon ca. 2 mA durch die 6J5 fließen, um den Abfall bei 20 kHz unter 1 dB zu halten. Ein Lastwiderstand von 47 kOhm würde dies gewährleisten.

Gruß Andreas
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Beitrag von trio_de »

Hi Andreas,

lieben Dank für die Unterstützung. Jetzt warte ich gespannt auf die soeben bestellten fehlenden Bauteile und freue mich schon auf das erste Einschalten und Messen.

Grüße,
Peter
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Beitrag von trio_de »

Hi zusammen,

noch eine kurze Zwischenfrage: Der Bleeder im Netzteil ist mit den geplanten Werten (470K / 5W) ziemlich schwer aufzutreiben, wie mir jetzt scheint. Wie klein darf er denn sein, damit er noch Sinn macht?

Viele Grüße,
Peter
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Gerd
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Beitrag von Gerd »

Hallo,

das kann man doch leicht ausrechnen: P=I²R

Gruß Gerd

PS:Bestellung ist angekommen, email folgt
gewerblich, hier privat unterwegs
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Beitrag von AndreasS »

Hallo Gerd, Hallo Peter,

wobei die errechneten 0,5 Watt nur ein Anhaltspunkt sind; besonders sollte man auf die notwendige Spannungsfestigkeit achten: Widerstände mit 500 Volt Spannungsfestigkeit findet man in der 2-Watt-Klasse.

Gruß Andreas
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Beitrag von trio_de »

Guten Abend Gerd und Andreas!

Die Berechnung der Stromfestigkeit war mir klar, sodass ich sicherheitshalber nach Widerständen mit 2 bis 5 Watt Ausschau gehalten habe. Was ich meine ist der Wert selbst. Also ob es auch ein 100K, ein 56K oder gar ein 500R tun würde, ohne im laufenden Betrieb für unerwünschte Entladung zu sorgen.

Liebe Grüße,
Peter
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Beitrag von AndreasS »

Hallo Peter,

eigentlich braucht der Elko für seine Speicherfunktion keinen parallelgeschalteten Widerstand (zudem dieser ja nur "teure" Versorgungsleistung des Verstärkers in Wärme umsetzt und dabei noch die Versorgungsspannung absenkt :cry ).

Dieser Widerstand dient lediglich der Entladung der Lade- und Siebkondensatoren nach dem Abschalten; sein Wert sollte in einer Größenordnung liegen, damit nach dem Abschalten und Öffnen des Gerätes in diesem keine gefährliche Hochspannung mehr anliegt.

Die Zeitkonstante dafür ist R*C..., für eine Entladung von maximal 450 Volt auf sichere 48 Volt sollte der 2,5-fache Wert der Zeitkonstante Maßstab sein (in Sekunden).

Gruß Andreas

Edit: willst Du die Entladezeit verkürzen, verkleinerst Du den Widerstand. Ist er kleiner, belastet er Deine Versorgungsspannung mehr...
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Beitrag von carawu »

Moin,
dieterschn hat geschrieben:Bias : Wenn du es so einstellen überwachen möchtest
Sicherheitshalber den laut Schaltplan ungenutzten Poti-Endpunkt mit dem Poti-Schleifer verbinden. Falls der Schleifer mal den Kontakt verliert ....

--------------------------------------------------------------------------------
dieterschn hat geschrieben:Anoden Spannungs Schalter:
Millionen von RohrenRadios
und Musik Verstärker Truhen sind
ohne Anodenschalter Jahrzehnte lang gelaufen.
Sehe ich genauso. Die seinerzeitigen Selengleichrichter laufen zwar langsamer hoch als moderne Siliziumgleichrichter. Aber egal.
Tip: Statt Brückengleichichter 4x BYV96e o.ä. in Graetz-Schaltung. Gibt es u.a. bei reichelt.de
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Beitrag von trio_de »

Moin Carsten,

Danke für die Tipps!

Viele Grüße,
Peter
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Beitrag von mb-de »

Andreas' Hinweis bezueglich Bemessung der Beschaltung der 6J5 ist beachtenswert.

Ausserdem kannst Du noch das G3 der EL34 an ihr G2 haengen - das senkt den Innenwiderstand noch etwas...

Beste Gruesse

Micha
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Beitrag von trio_de »

Hi Micha,

du meinst Pin 1 und 4 zusätzlich verbinden? Im Ernst??? Brauche ich für so einen Kurzschluss dann überhaupt noch eine Röhre? :D

Viele Grüße,
Peter
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Beitrag von trio_de »

Guten Abend die Herren,

die "Twins" sind fertig! Jetzt weiß ich endlich, weshalb die EL34 so beliebt sind :D Alter Schwede: abgrundtiefer Bass, trocken & crispy...die Rechnung ist aufgegangen und sie passen hervorragend zur Oktal Vorstufe. Das macht definitiv Spaß – ein großes Dankeschön an alle, die mir geholfen haben und an Gerd für seinen perfekten Wickelkram und die Kleinteile! Die Drossel macht keinen Mucks, obwohl ich sie nicht einmal mechanisch entkoppelt habe, die Ringkerne von Rondo ebenfalls lautlos, das Ganze resultiert in absoluter Stille im Leerlauf.

Und so sahen sie beim Probelauf aus, bevor ich sie in ihre Gehäuse gepackt habe:

[img:800:600]http://peter-georgescu.de/img/EL34_SE_01.jpg[/img]

[img:800:600]http://peter-georgescu.de/img/EL34_SE_02.jpg[/img]

[img:800:600]http://peter-georgescu.de/img/EL34_SE_03.jpg[/img]

Damit ich es auch verstehe, muss ich aber noch etwas in die Runde fragen:
Beim messen der Spannungen mit dem ersten Röhrensatz hatte ich bei 360 Ohm an der Kathode 362V an der Anode der EL34 und die gewünschten 70mA. Mit dem zweiten Röhrensatz sank die Anodenspannung auf ca. 357V. Wenn ich mit dem Kathodenpoti nachregele, erkaufe ich mir ja mehr Spannung mit weniger Strom. Was ist nun wichtiger? Für den ersten Probelauf habe ich beide Endstufen auf gleiche Spannung an der Anode getrimmt und alles läuft und klingt bestens. Ist es ratsam den "Hahn" wieder aufzudrehen und die Spannungsunterschiede in Kauf zu nehmen, um die Ströme anzugleichen?

Liebe Grüße,
Peter
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Beitrag von Horny »

Moin Peter,

herzlichen Glückwund - und Respekt! :OK:

Mit denen und der Oktal-Pre wirst Du bestimmt ne Menge Freude haben!

Viele Grüße

Carsten
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Beitrag von raudi »

Hallo Peter,

Respekt - Klasse Teil!
Hat Gerd nicht schon gefragt was Du noch einbauen willst? ;-)
Bei Spannung und Strom ist wichtig, dass Du die zulässige Anodenverlustleistung nicht überschreitest. Also Ia x Uak sollte nicht viel größer als 25Watt sein. Ansonsten sind Abweichungen von +/- 10% (und mehr) bei Röhren normal. Also ob 362V oder 357V ist nicht der Rede wert.
Allerdings hätte ich den AP zugunsten weniger Klirr, aber dann auch etwas weniger Leistung, etwas mehr Richtung weniger Uak und mehr Ia geschoben.
Aber wenn es Dir gefällt ist alles bestens. Und die Geschmäcker sind sowieso verschieden.
Was hast Du für Instrumente verwendet?

Beste Grüße Ralf aka raudi
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Beitrag von trio_de »

Moin Carsten und Ralf!

Dankeschön! Da meine Kamera nicht so drall ist, konnte ich noch keine gescheiten Fotos von den Geräten im eingebauten Zustand machen. Das macht ein Freund mit gutem Equipment und Know-How, dann sieht man auch das Konzept hinter meinen Konstruktionen: EIN Gehäusetyp für alle bereits gebauten und noch folgenden Geräte. Die Rahmen-Basiskonstruktion aus den Aluprofilen ist immer identisch und je nach Gerät und verwendeten Bauteilen unterschiedlich "voll". Von Außen unterscheiden sich die Geräte dann nur noch durch die Bedien- oder Anzeigeelemente samt Beschriftung auf der Frontplatte und den Anschlüssen auf der Rückseite.

Die Amperemeter sind von Simpson aus den USA. Wunderschöne und hochwertige Uhren! Aber nicht ganz günstig :wink:

Danke auch für die Tipps. Dann werde ich auf jeden Fall noch mit dem Arbeitspunkt experimentieren und hören, was es ausmacht. Weniger Leistung ist in meinem Fall absolut kein Problem. Allerdings bin ich in meinen Überlegungen davon ausgegangen, dass mehr Ua den Arbeitsbereich in den steileren Bereich der Kurve verschiebt und mehr Linearität mit sich bringt, was ich vom Verständnis her mit weniger Klirr gleichgesetzt habe.

Viele Grüße,
Peter
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Impressionen

Beitrag von trio_de »

.....nach über einem halben Jahr machen sie mir immer noch große Freude....jeden Tag! Wollte ja noch Fotos nachliefern – so schaut's momentan aus:

[img:600:900]http://peter-georgescu.de/img/EL34-SE_M ... ifiers.jpg[/img]

Und die Oktal Vorstufe MK2:

[img:600:900]http://peter-georgescu.de/img/Oktal_Pre ... er_MK2.jpg[/img]

Viele Grüße,
Peter
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