Moin Männer,
dann möchte ich mich heute auch mal outen.
Einige von Euch haben mitbekommen, daß unser eiserner Kanzler ein Phono-Moped übrig und dieses hier im Forum angeboten hat.
Nunja, ich habe dann meinen dritten Anlauf gestartet und mich dazu durchgerungen das Teil von Martin zu erwerben.
[IMG:640:480]http://img58.imageshack.us/img58/3329/dsc01763yd7.jpg[/img]
Ich habe es mir mit nach Hause genommen und mußte feststellen, daß es mit dem van den Hul -The Frog Gold - welches eine Ausgangsspannung von 0,75mV hat zunächst eine wenig glückliche Verbindung einging, da der Regelbereich meines Cayin A88T trotz runterjumpern der Lautstärke im Phono-Pre nur bis maximal 9 Uhr möglich war, ohne das einem die Ohren abfielen, was so natürlich nicht haltbar ist.
Was tun?
Unser eiserner Kanzler wußte sofort Rat und hat mir durch ein Lötaktion den Verstärkungsfaktor reduziert, so daß ich die Möglichkeit hatte das Moped einmal richtig zu hören.
Außerdem hat er mir ähnlich wie bei der Version die Thargor aufgebaut hat ein weiteres paar Chinchbuchsen eingebaut, die mit dem Jumpersteckfeld verbunden sind und mir ausgehend von der Jumperstellung 47 KOhm (keine Jumper auf dem Feld) erlauben durch Parallelstecken von Wiederständen jeden vorher auf einen Chinchstecker aufgelöteten Wiederstand in Sekundenschnelle einzustecken ohne dafür das Gehäuse des Mopeds öffnen zu müssen.
Diese kleine Modifikation habe ich mir vor kurzem auch bei meiner Camtech einbauen lassen und habe so keine lästigen Limitierungen beim Anpassen eines Tonabnehmers mehr.
[IMG:640:480]http://img253.imageshack.us/img253/5756/dsc01767pk2.jpg[/img]
So habe ich dann die letzte Woche Musik gehört und kann die Erfahrungen von einer wirklich beeindruckenden Stimmwiedergabe dieses Gerätes bestätigen.
Was mir allerdings schon nach kurzer Zeit ziemlich missfallen hat ist die doch arg limitierte Auflösung und Detailwiedergabe des Gerätes.
Außerdem hatte ich das Gefühl, daß die Musik immer hinter einem Vorhang spielte und irgendwie schmutzig und grau war.
Zudem gesellte sich ein für meinen Geschmack zu dicklicher Bassbereich.
Kurz gesagt, zufrieden war ich irgendwie nicht.
Insbesondere wenn ich dann auf den Camtech umstöpselte wußte ich unmißverständlich wo der Hammer hängt.
Gegenüber der Basisversion des Phonomopeds ist der Camtech um mindestens eine ganze Klasse besser!
Diese Aussage auch an Dich lieber Heiner, bezüglich unseres kleinen Disputes ein paar Seiten vorher!
Nun habe ich unserem eisernen Kanzler mein Leid geklagt und der hat mir dann geraten es einmal mit einen Tuberolling zu versuchen.
Natürlich, wie unser Martin so ist, hatte er auch gleich einen passenden Link für eine Auktion in der Bucht parat, in der 5 new old stock General Electric NIB JAN GE 5670W Erdnuckelchen für kleines Geld angeboten wurden.
Ich griff sofort zu.
Heute als ich dann von der Arbeit nach Hause kam hatte der Postbote mir ein Päckchen mit dem Aufkleber " United States Airmail" gebracht.
Als ich dieses auspackte kam dieses hervor:
[IMG:640:480]http://img158.imageshack.us/img158/901/dsc01760uh3.jpg[/img]
und in jedem dieser Schächtelchen war dann eines von diesen entzückenden kleinen Teilchen:
[IMG:640:480]http://img158.imageshack.us/img158/7712/dsc01764gl3.jpg[/img]
Nachdem Auspacken habe ich dann zuerst einmal von Fast Audio Pro-Gold genommen und habe die Kontakte der Röhrchen mit diesem Mittelchen gereinigt.
Danach die General Electric in die Sockel eingesteckt, den Deckel drauf und die Verbindungskabel und Stromkabel angeschlossen.
Ich verwende übrigens hochwertige van den Hul Kabel ( das Phonokabel 501 van den Hul/ SME und das Integration Hybrid von van den Hul, das Stromkabel ist von Eupen, ein "no Vodoo-Kabel" mit einer ordentlichen Schirmung)
Zu guter letzt dann noch die Chinchstecker für die 500 Ohm mit denen ich mein Frog betreibe.
Diese Kombi ermöglicht ein unglaublich deteilreiches, räumliches und durchsichtiges Klangbild, wenn auch der Rest der Kette mitspielt.
Dann dachte ich mir höre ich mir das Teil einfach einmal an.
Tja JunKs, was soll ich sagen. Ich habe ja auch bei meinem Cayin schon Tuberolling betrieben, konnte zwar Verbesserungen feststellen, aber insgesamt empfand ich diese doch eher als marginal.
Was der Wechsel auf die kleinen Erdnuckelchen die frisch aus ihrer Verpackung gehüpft sind ergeben hat, ist einfach unglaublich!
Das gesamte Klangbild wurde plötzlich schlanker, keine Spur mehr von einem dicklichen Bassbereich. Die Transparenz hat deutlich zugenommen ohne daß dabei die Schönheit der Stimmwiedergabe gelitten hätte. Ebenso sind wesentlich mehr kleine Deteils zu hören. Auch scheint mir der leichte Grauschleier fast verschwunden zu sein.
Es scheint mir auch als ob Kontouren in der Musik schärfer geschnitten sind, auch scheint die Dynamik irgendwie zugenommen zu haben. Impulse kommen viel scheller und direkter.
Ich habe mir von The Police - Synchronicity - herausgesucht, eine ganz normale gewiß nicht audiophile Scheibe, die aber in Punkto
Auflösung und Schnelligkeit doch einiges von einer Kombi einfordert.
Mit der neuen Röhrenbestückung konnte ich die Scheibe mit dem gleichen Genuß hören, wie tags zuvor über den Camtech. Eine wesentlich verbesserte Auflösung, deren kleine Schärfen ich auf den uneingespielten Zustand der Röhren zurückführe, die aber dennoch weit weniger Lästigkeit hat als mit den Russenröhren, die taugen meiner Meinung nach nur für die Tonne!
Dann kam ein Sampler von den Rock-Helden von -Thin Lizzy- den ich ebenfalls tags zuvor über die Camtech und auch über das Moped gehört hatte, auch hier eine fast an den Camtech heranreichende schöne Wiedergabe und wieder keine besonders audiophile Scheibe.
Diese holte ich mir dann mit der American IV des verstorbenen Country-Helden Johnny Cash auf den Teller des Thorens an dessen Graham-Arm das van den Hul - The Frog Gold - geführt wird.
Diese Scheibe die eigentlich sowieso sehr gut klingt war über das Phono-Moped einfach ein Traum!
Dann einer meiner absoluten Lieblingsscheiben die sehr gut produzierte Abiendo Puertas von Gloria Estefan.
Hier machen die Gitarren einfach nur Spaß und man fühlt sich wenn man Glorias warme Stimme in den Balladen hört in die Karibik transportiert.
Ebenso wie die Stimme kommen aber auch die in dieser Scheibe reichlich vorhandenen percusiven Elemente wunderbar detailreich und plastisch aus den Lautsprecherboxen und auch die sehr schön gespielten Bläsersätze sind einfach eine Wucht!
Als nächstes wanderte die Classic-Records-Version von Carlas Sanatanas -Supernatural- auf den Plattenteller des 126ers.
Wieder ein ähnliches Bild, durch die neuen Röhren treten die klanglichen Vorzüge dieser 200 Gramm-Pressung deutlich hervor.
Ein wunderbar druckvoller fetter warmer Sound, der endlich auch die in der Musik enthaltenen Details preisgibt.
So wie sich die Kette jetzt anhört macht mir Musikhören doch wieder deutlich mehr Spaß als vorher mit den Röhrchen aus der Originalbestückung.
Da ich aber zu den Menschen gehöre, die rastlos sind geht mein Blick schon weiter und wartet auf das Eintreffen von ein paar kleinen aber extrem feinen Elektronikbauteilen bei unserem eisernen Kanzler, mit denen ich hoffe die Auflösung noch weiter steigern zu können...
Außerdem spiele ich derzeit mit dem Gedanken den ganzen Phono-MC-Zug abzuschalten und anstatt dessen in die untere Etage, des übrigens ganz hervoragend verarbeiteten Hoffman-Gehäuses, zwei gekapselte Übertrager mit Silberwicklungen einzubauen.
Das hängt jedoch noch von einigen kleinen Detailfragen ab, die ich an Martin habe, der ja derzeit unsere Nachbarn in der Alpenrepublik besucht.
Nach meinem jetzigen Eindruck könnte ich mir vorstellen, daß, wenn ich noch die eine oder andere Deteilverbesserung erziehlen kann, meine Verbindung zum Phono-Moped von etwas längerer Dauer sein könnte.
Viele analoge Grüße
Tom