Ersatz für 6N1-M

Hier gehst um das, was die Tube-Amps usw. ausmacht

Moderator: Moderatorenteam

Antworten
Benutzeravatar
b139b
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: Mo 17. Dez 2007, 12:03
Wohnort: Norwegen

Ersatz für 6N1-M

Beitrag von b139b »

Hallo
Brauche ein bischen hilfe wegen austausch dieser Eingangsröhre. Wichtig für mich ist zu wissen, das die Ersatsröhren den Verstärker nicht zerstören. Habe hier einige Fragen. Verstärker ist Music Angel mit EL34-B. Habe viel hier rumgesucht, aber keine zusammengefasste antworten gefunden.

Möchte diese Typen probieren:
ECC88
ECC81 oder 82 wurde mir empfohlen (!?)
ECC85


Im Verstärker sitzt original 6N1-M. Laut Datenblatt (6N1) gleich der russischen 6N1-P. Auf dem Blech des Verstärkers ist ECC85 eingeprägt, und laut einem Schema des Verstärkers kann 12AU7 Eingesetzt werden.

Ich möchte gern bestätigt haben, wie und auf welche Daten ich acht geben muss um den Verstärker nicht zu zerstören.

Heizung:
6N1: 6,3V beide heitzpfaden i paralell, 600+/-50mA. Pin 9 Schirmung
ECC88: 6,3V beide heitzpfaden in serie, 365mA. Pin 9 Schirmung. Müsste ok seien.
ECC81/82: passt nicht, würde in diesem Sokkel nur 3,15V Glühspannung liefern wenn die abschirmung an masse liegt. stimmt's?
ECC85 Wie 6N1 und ECC88, 6,3V, 435mA

Laut Schema liefert das power 360V (3x120V Zener) für die anoden. Zur Anode des 6N1's muss der strom aber durch 2 stk 36kohm widerstände. Gehe davon aus, das die widerstände viel der spannung über sich haben.

Anodenspannung/strom:
6N1: 250V, 7,5 +/-1,7mA
ECC88: Va=130V (kalt 550V???) 15mA (muss ich mich über die 130V spannung gedanken machen? liegen ja 2x36k unterwegs)
ECC81/82: Va=300 (kalt 550V) 20mA
ECC85:250V, 10mA

Verstärkung:
6N1: 35 +/-7
ECC88: 33
ECC81/82: ca 60/22
ECC85: 55 (diese röhre soll laut MA passen)
Kan ein so hoher faktor wie 60 die nachfolgenden stufen übersteuern/zerstören oder muss mehr drauf?

So, Worauf muss ich noch achten?
Kann ich was zerstören wenn ich die erwähnten typen einsetze?
Was darf unbedingt nicht rein?
Kan man was zerstören wenn man die röhre raus nimmt, einschaltet und die spannung Va misst? Oder muss die röhre din seien um die richtige last zu behalten? Denke an die max 130V der ECC88.

Gruss Christian
Benutzeravatar
wolly
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 783
Registriert: Mo 15. Okt 2007, 20:37
Wohnort: Irgendwo in der Nähe von Büttenwarder

Beitrag von wolly »

Hallo b139 b

Ich habe zwar keinen Music Angel, sondern einen Yaqin, aber auch im Yaqin arbeiten in der Vorstufe die 6N1.
Habe auch mal mit der VALVO ECC 85 experimentiert. Ging leider klanglich in die Hose.
Deshalb habe ich mir beizeiten mal die Mühe gemacht zu schauen welche Röhren als Ersatz gehen könnten.

Hier die Liste die dabei entstanden ist:

Ähnliche Röhren keine(!) Äquivalenzen zu der Yaqin Vorstufenröhre 6N1
Die Pinbelegung ist( wenn nicht anders beschrieben) gleich, die Heizwerte sind ähnlich mit jeweils 6,3 V

(ACHTUNG bei der ECC 81/ECC813 / ECC83 hat man mit Pinbelegung 4 und 5 12,5V !!!! 6,3 V erreicht man nur mit einer Brückung der Pin 4/5 und zusätzlicher Belegung des Pin 9 )


Euroröhren

Ecc 40 (Franz/Ami Typ AA 61, 6N7)
Uf=6,3 If=0,60 S=2,9mA µ =32 Ri= 11k
Pa = max 2x 1,5 W
Radio/TV Röhre (ACHTUNG anderer Sockel Rimlock 8 Pin)

Ecc 81 (Ami/Mil Typ 12at7, CC81E B152, CV455)
Uf=6,3 If=0,30 S=5,5mA µ =60 Ri= 11k
Pa = max 2x 2,5 W
Radio/TV Röhre
ECC812
Uf=6,3 If=0,43 sonst identisch
Radio/TV Röhre

Ecc813
Uf=6,3 If=0,6
TV Röhre
ECC8100
Uf=6,3 If=0,33
Steile Doppeltriode, Radio/TV Röhre

Ecc 85 (Ami/Mil Typ 6q8a, B719, 6L12)
Uf=6,3 If=0,435 S=5,9mA µ =57 Ri= 9,7k
Pa = max 2x 2,5 W

ECC 865
Fast identisch mit der ECC 85, Industrie Hf/Nf Röhre mit hoher Lebensdauer


ECC 88, (Ami/Mil Typ 6DJ8, CV5358, CV4224,M3624)
Uf= 6,3 If = 0,365 S=12,5mA µ =33 Ri= 2,64k
Pa = max 2x 1,8W Rk=300Ohm

E88cc, (Russen/Ami/Mil Typ 6n23p, 6922,CCa)
Uf= 6,3 If = 0,3 sonst gleich mit ECC88
E88cc/01
Selektierte E88CC besonders Rauscharm, sonst identisch
CV2492
Selektion von Mullard , besonders Vibriationsarm sonst identisch


E188cc (Amityp 7308)


ECC 189 (Amityp 6ES8)
Uf=6,3 If=0,365 S=12,5mA µ =55 Ri= 2,5k
Pa = max 2x 1,8W
Ersatz für ECC 189 = Amiröhre 5 ES 8 aber Heizdaten sind andere

ChinaRöhren

6N1
Uf=6.3V If=0.6A Ua=250V Ia=7.5ma µ =85 Ua max=300V Pa max=2.2W S=4.55ma/V Rk=600ohm
Rg max= 1M ohm Ufk max=250v


Russenröhren

6N1P
Uf=6,3 If=0,3A uM=35 Ia=7,5mA S=4,35 V/pa=2,2W

6N1P - IV
Uf=6,3 Rk=600 ohm uA=250 V

Uf=6,3 If=0,337 S=12,5mA µ =33
Pa = max 1,65W Rk=250Ohm



Das Ganze ist aber mit Vorsicht zu genießen, das ich die Daten lediglich aus dem Netz übernommen habe und nicht überprüfen konnte.


Gruß von Wolly :beer
Dynavox TPR 1,auf Schiefer gelagert,mit 6N3 P-DR triple mica;Yaqin MC-10 L auf Schiefer gelagert,mit 6N5 P- DR black plate,triple mica und EL34 S4A; DIY Dreher auf Schiefer gelagert,mit GRADO Statement Platinum 1 und ; Pro Ject Tube Box mit S4A ECC 83 gepaart mit Dynavox TPR 3 mit 6N3 P -DR triple mica ; Philips CD 614 mit Musical Fidelity V-DAC; Scott DXi 80 WL mit Musical Fidelity V- DAC; jeweils Schiefer gelagert;Wharfedale Evo4.3; Goldkabel; Bi Wiring 2X 6mm² und 2X 2,5mm²; Dynavox X4000 Netzfilter; Phasengleichheit bei allen Geräten. Gewaschen wird mit OKKI NOKKI und L'Art de Son.

_____________________

to be is to do - Sokrates
to do is to be - Satre
do be do be do - Frank Sinatra
(aus Luc Besson SUBWAY)
Benutzeravatar
b139b
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: Mo 17. Dez 2007, 12:03
Wohnort: Norwegen

Beitrag von b139b »

Danke, Wolly
Was hast du denn in deinem Verstärker jetzt stehen?
Hast du was ausprobiert?

Habe gelesen, das die ECC88 so gut klingen sollen. Traue mich aber nicht wegen der niedrigen Anodenspannung.

Überlege, ob ich die Anodenspannung im Betrieb messen soll. Liegt sie unter den 130V müsste es ja gehen

Christian
Benutzeravatar
wolly
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 783
Registriert: Mo 15. Okt 2007, 20:37
Wohnort: Irgendwo in der Nähe von Büttenwarder

Beitrag von wolly »

Hallo Christian,

keine falschen Ängste :mrgreen: so lange die Pinbelegung stimmt kann man relativ wenig verkehrt machen.
Zumindest bei den Vorstufenröhren trifft das zu. Anders sieht es mit den Endstufen aus. Die Leistungsröhren arbeiten teilweise mit weit über 400V. Wenn Du da nicht aufpasst kann das schon ordentlich BUMM machen und Du mußt dein Wohnzimmer neu tapezieren.

Ich hatte die ECC 85 bei mir kurz drin. Technisch gab es gar keine Probleme. War klanglich aber ziemlich mau, was aber nicht generell zutreffen muß. Es kommt immer auf die eigene Kette an. Möglicherweise klingen die ECC 85 bei Dir fantastisch. Obwohl die ECC 88 möglicherweise die bessere Wahl sein könnte. Mikrofonieärmer sind die ECC 188.
Wegen der Anodenspannung brauchst Du dir, soweit ich es weiss, keine Gedanken machen. Wenn die Anodenverlustleistung geringer ist, als bei den Orginalröhren, kommt halt nur weniger bei der Endstufe an. Der Klang wird heller. Wenn deine Boxen, wie meine Radiallautsprecher z.B., von vornherein im hochtonigen Bereich angesiedelt sind klingt es Sch...

Die ECC 85, ECC88 kannst Du übrigens auch kombinieren. Guckst Du hier:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... highlight=

Die 6N1 sind garnicht so schlecht, sie brauchen nur eine verhältnismäßig lange Zeit zum einspielen. Was nicht bedeutet das ich nicht weiterhin versuchen werde andere Röhren auszuprobieren.

Ich habe mir gerade vier NOS NIB ECC 40 aus der Bucht gezogen :lol:
Diese haben sehr ähnliche Werte wie die 6N1 :OK:
Dummerweise sind die aber anders gesockelt. Nun werde ich mir noch die passenden Sockel aus der Bucht ziehen und dann werde ich die Röhren versuchsweise mal reinfrickeln.

Über das Ergebnis werde ich wohl in ein paar Wochen berichten.

Gruß

Wolfgang
:beer
Dynavox TPR 1,auf Schiefer gelagert,mit 6N3 P-DR triple mica;Yaqin MC-10 L auf Schiefer gelagert,mit 6N5 P- DR black plate,triple mica und EL34 S4A; DIY Dreher auf Schiefer gelagert,mit GRADO Statement Platinum 1 und ; Pro Ject Tube Box mit S4A ECC 83 gepaart mit Dynavox TPR 3 mit 6N3 P -DR triple mica ; Philips CD 614 mit Musical Fidelity V-DAC; Scott DXi 80 WL mit Musical Fidelity V- DAC; jeweils Schiefer gelagert;Wharfedale Evo4.3; Goldkabel; Bi Wiring 2X 6mm² und 2X 2,5mm²; Dynavox X4000 Netzfilter; Phasengleichheit bei allen Geräten. Gewaschen wird mit OKKI NOKKI und L'Art de Son.

_____________________

to be is to do - Sokrates
to do is to be - Satre
do be do be do - Frank Sinatra
(aus Luc Besson SUBWAY)
Saarmichel
gelöscht
Beiträge: 893
Registriert: Di 18. Apr 2006, 12:09

Beitrag von Saarmichel »

b139b hat geschrieben: Habe gelesen, das die ECC88 so gut klingen sollen. Traue mich aber nicht wegen der niedrigen Anodenspannung.

Überlege, ob ich die Anodenspannung im Betrieb messen soll. Liegt sie unter den 130V müsste es ja gehen

Christian
Hallo Christian,

ECC88 = max. Anodenspannung 130 Volt

>>http://frank.pocnet.net/sheets/030/e/ECC88.pdf

E88CC = max. Anodenspannung 250 Volt bei WA< 0,8 Watt

>>http://frank.pocnet.net/sheets/163/e/E88CC.pdf

6922 = max. Anodenspannung 250 Volt bei WA< 0,8 Watt

>>http://frank.pocnet.net/sheets/138/6/6922.pdf

Das sollte eigentlich dicke reichen. Im meinem Amplifon WT40 gefällt mir die JJ E88CC klanglich viel besser als die russ. 6N1H-EB. Die EH 6922 werde ich demnächst auch noch probieren, Röhren habe ich zwar schon, habe im Moment aber gar keine Lust den Amplifon, dass Heizkraftwerk anzuschließen- zZ. höre ich mal wieder mit meinem Dynavox VR70-E dem ich die EI-EL34 spendiert habe. Klingt damit gar nicht mal schlecht, ja sogar richtig gut und sehr, sehr dynamisch ohne gleich zu nerven. Und verbraucht dabei nur ca. 130 Watt anstatt 400 Watt.
Gruß.

Michael

Eine saarländische Lebensweisheit: Hauptsach gud gess.
Benutzeravatar
b139b
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: Mo 17. Dez 2007, 12:03
Wohnort: Norwegen

Beitrag von b139b »

Danke euch beiden für eure antworten.

Ich habe die ECC88 zu Hause in meiner Schublade liegen...
desshalb möchte ich sie probieren.

Gruss
Christian
Benutzeravatar
b139b
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: Mo 17. Dez 2007, 12:03
Wohnort: Norwegen

Beitrag von b139b »

So, hab mich in einem norwegischen Forum schlau gemacht.

Hab die Werte die ich aus den technischen Unterlagen in das Ua/Ia Diagramm der ECC88 eingegeben.

Es liegen dann nur ca 60V über der Anode. Weil dieses aber in einem unlinieren Teil der Gitterkurve liegt, ist die Verzerrung zu beachten.

Wenn ich mit der Kellerstube fertig bin, probiere ich sie aus !
Benutzeravatar
koifarm
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 169
Registriert: Mi 19. Sep 2007, 12:00

Beitrag von koifarm »

Christian, wenn du etwas anders probieren mochte. Ich habe immer die 6N6-P als ersatz fur die 6N1 genommen. Die Verstarkung ist etwas niedrige ( 22 x ) aber der Klang ist soviel besser. Habe die 6N6-P schon im yaqin MS5881, MA kt88 und MC kt88 verbaut.

Ronny
Benutzeravatar
b139b
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: Mo 17. Dez 2007, 12:03
Wohnort: Norwegen

Beitrag von b139b »

Hallo Ronny
Danke für den Tipp.

Merkt man den unterschiedlichen verstärkungsfaktor bei röhren sehr? Kann doch auch für folgende schaltungen zu viel werden (wenn zu hoch) (?)

Christian
Benutzeravatar
koifarm
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 169
Registriert: Mi 19. Sep 2007, 12:00

Beitrag von koifarm »

Bei eine niedrige Verstarkung muss man den Volumendreher etwas weiter auf drehen, meistens ist das kein problem weil unsere gerate (CDplayer, Tuner )einen viel zu hohen Ausgangsspannung( 1000mV ) haben. Eingangsspannung fur verstarker ist oft 250 mV. Beim hohere verstarkung gilt dass umgekehrte. Klanglich besagt der verstarkungsfactor der Roehre nichts. Aber meine erfahrung ist dass roehren mit einer niedrige verstarkung mehr ruhe im klangbild bringen.
Antworten

Zurück zu „Röhren“