Moin JunKs,
das Problem der Raumakustik ist so denke ich ein Problem was durch einen gegenwärtig im Einrichtungsbereich bestehenden Trend noch verstärkt wird.
Was ich damit meine?
Nun schaut Euch einmal eine klassische durchgestylte Wohnung eines jungen Pärchens so um die 30 an, was ist darin zu finden?
Nichts!
Oder zumindest nicht viel, ein heute oftmals umgesetzter Einrichtungstrend besteht in einer Reduzierung von Gardinen und Bodenbelägen, was bedeutet, das wir eine dramatische Zunahme an Schallharten Flächen haben.
Dies führt zu einer Zunahme an Reflexionen, die unser Gehirn aber nicht so ganz genau realisieren kann und außerdem zu einem "halligen" Raum führt.
Ich möchte Euch ein Beispiel geben.
Es ist schon eine Zeit her, da waren wir Koblenz in einer Kirche bei einer Konzertaufführung, es war Bachs Johannes-Passion.
Ein musikalisch sehr ansprechendes Ereignis was wir nach dessen Ende mit einem schönen Mal krönen wollten. Also suchten wir einen "neuen" Italiener auf, der gerade wohl unheimlich angesagt war um dort unseren Konzertabend zu krönen.
Wir traten ein, bekamen einen Tisch bestellten und aßen, es war sehr lecker und dennoch stellte sich ein Unwohlsein ein.
Woran lag es?
Ich überlegte und sah mir den Raum ein wenig genauer an.
Der Raum bestand aus einem Boden mit Fließen mit nackten weiß gestrichenen Wänden und ebenso nackten großen Fenstern, also der eben von mir angesprochene reduzierte Einrichtungsstil.
Durch diese vielen Schallharten Flächen wurden wir während wir da saßen und unser Mahl zu uns nahmen und auch danach noch ein Glas Wein tranken ständig von den vielfachen Reflexionen der Gespräche der anderen Gäste bombardiert, die in unseren Köpfen einen derartigen Stress auslösten, dass es zu dem besagten Unwohlsein führte.
Das Gehirn was wohl noch aus Uhrzeiten, aus einem Überlebensinstinkt heraus, darauf trainiert ist die Richtung aus der der Schall kommt zu erkennen konnte dies aufgrund der vielfältigen Reflexionen an den Schallharten Flächen nicht mehr bewältigen und das führte zu dem intuitiven Stress.
Einige von Euch wissen es ich bin beruflich mit der Materie Einrichtung befasst und habe aus diesem Grunde auch ein besonderes Verhältnis zu Stoffen und anderen die Lebensqualität fördernden Einrichtungsbestandteilen.
Ich besuche aus beruflichen Gründen auch meine Kunden und hin und wieder treffe ich dieses Problem auch bei meinen Kunden an.
Ich werde dann mit dem Wunsch konfrontiert dem Problem Abhilfe zu schaffen ohne das ich die Situation verändere, was aber der Problemlösung widerspricht.
Ich rate meinen Kunden um die schlimmsten Ausprägungen zu bewältigen zum Beispiel dazu es mit dicken Teppichen auf den nackten Fließen oder wirklich schweren Festen Stoffen an den Fenstern zu versuchen. In manchen Fällen so weiß ich wurden auch schon mit speziellen Putzen gute Ergebnisse erzielt.
Außerdem helfen große Pflanzen, die die Schallharten Flächen aufgliedern und zu einer wohl für das Ohr angenehmeren Schallverteilung führen.
Außerdem sind natürlich Möbel gold wert wenn es um dieses Problem geht und ich meine da nicht den Designersessel aus Edelstahl, sondern ein richtiges Sofa mit viel Polster drauf.
Regale etc. sind wie wir aus so mancher Hifi-Zeitschrift wissen ebenfalls Gold Wert.
Falls dann noch Probleme bleiben, so kann man immer noch mit den besagen "Raumtuningelementen" der letzten Unbill zu Leibe rücken.
Aber ich möchte sagen es wird viel weniger sein, was es zu bekämpfen gibt als in Zimmern die mit einem Wartesaalklima aufwarten.
Ich persönlich lebe meinen Beruf auch privat und habe im meinen Räumlichkeiten sicherlich überdurchschnittlich viele Textilien und Teppiche angebracht, so dass ich bisher keine ernsthaften Probleme mit der Akustik hatte/habe.
Sicherlich würde ich mit einem Raumoptimierungsprogramm oder durch eine entsprechende Messung auch bei mir noch optimieren können aber es ist z.Zt nicht so schlimm, dass ich überhaupt darüber nachdenke.
Ich rate dazu einmal darüber nachzudenken ob er seinen Raum nicht nur der Musik wegen, da werden Eure besseren Hälften auch begeistert sein stärker mit Textilien gestalten möchte.
Viele der Problem, die geschildert wurden werden erst gar nicht mehr auftreten, zumindest aber werdet Ihr sie auf eine sehr schöne Art abmildern können und das Beste:
Eure Ehefrauen werden begeistert von Euch sein, weil es endlich eine neue Gardine gibt...
Viel Grüße
Tom