wie bereits an andere Stelle mitgeteilt, habe ich von der Weihnachtsfrau einen neuen Entzerrervorverstärker geschenkt bekommen
Mein bisheriger Prepre war ja der Clearaudio Smart Phono Mark I. Ich finde den weiterhin ziemlich gut, jedoch harmonierte er besser mit meinem alten Goldring 1042 TA als mit dem jetzigen Grado. TA`s die als MI aufgebaut sind, scheint er nicht so zu mögen. Der Klang war, im Vergleich zu dem Goldring, immer ein wenig dumpf. Nicht richtig unangenehm, aber auch nicht optimal, es ist schwer zu beschreiben, es fehlte irgendwas. Das Problem kennt vermutlich jeder, es ist wahrscheinlich die Suche nach der Perfektion, die man aber nie erreichen wird
Nun ist es eben der Pro Ject, der mich näher an das Optimum bringen soll
Der erste Eindruck war: -KLASSE- Endlich die Höhen die ich vermisst hatte, ohne eine unangenehme Schärfe. Zum Testen / Prüfen verwende ich gerne Diana Krall, insbesondere das Lied S´Wonderful. Da hat man gerne mal ein unangenehmes Zischeln. Egal ob von der LP oder von der CD, wenn irgendwas in der Kette nicht richtig hinhaut hat man es.
Nun, beim Pro Ject ist es erheblich besser. Jedoch stellte ich nach relativ kurzer Zeit fest, dass der Klang, typisch Billigchinaröhren, matschig war.
Also sollten andere Tuben rein, möglichst aus meinem Fundus. Im Laufe der Jahre hat sich ja doch son bisschen NOS Geraffel angesammelt.
Also sind zunächst meine heißgeliebten GE 5751 Black Plate aus den 50er Jahren rein gekommen und es passierte... nichts. Bei der einen hat sich vermutlich der Heizfaden verabschiedet. TOD. So ein Sch...
Dann sind eben meine Siemens ECC83 aus den späten 60er rein gekommen.
Jepp,so wie man sich es wünscht: kein unangenehmes Zischeln, klare Höhen, deutliche Mitten und unten rum auch nicht fad
Da ich mit den S4A Röhren von BtB recht gute Erfahrungen gesammelt habe, fragte ich mich ob da noch Luft nach oben ist.... Es ist.
Nun zum Einbau.
Die Leute von Pro Ject haben es einem wirklich nicht einfach gemacht, lediglich zwei Röhren zu wechseln. Im Netz habe ich praktisch nichts brauchbare gefunden, also selbst ist der Mann.
Zuerst muss man die Metallringe über den Röhren mittels Inbusschlüssel abnehmen. Alles andere funktioniert gar nicht. Das obere Teil des Gehäuses ist zwar wie eine Schublade mit dem unteren verbunden, jedoch stößt man beim Öffnen gegen die Röhren und bekommt den Deckel nicht ab.Das ist verdammt klever gemacht
Also von oben.
Zuerst versucht man mit den Fingern die Röhren vorsichtig nach oben zu hebeln. Irgendwann stößt man dann gegen das Gehäuse und kommt nicht weiter, weil die verbauten Röhren einen Kunststoffmantel verpasst bekommen haben. Dieser soll vermutlich die Mikrophonie etwas eindämmen.
Um weiter zu kommen braucht man eine Schraubendreher, der um die 25mm Breite hat. Mit diesem hebelt man vorsichtig die Röhre reihum hoch.
Nach einer relativ kurzen Zeit ploppt sie dann aus der Fassung.
So sehen die Dinger aus:
Nun sind sie raus
Neue Röhren rein und zum Schluss noch Abschirmbecher darüber gestülpt und die Metallringe wieder daraufgesetzt, und schon klappt es mit dem Sound
Die S4A ECC 83 von BtB haben meine Erwartungen mehr als erfüllt.
Die leichte Dämpfung in den Spitzen, wie ich sie von den 5751 her kenne, erfüllen diese Röhren auch. Die Bühne ist breiter und tiefer gestaffelt als bei den Siemens und das scharfe Zischeln ist in ein sanftes sss übergegangen.
Mehr geht nicht
ich hoffe, dass wenn einer den selben Prepre hat und die Röhren wechseln möchte, mit der Beschreibung was anfangen kann.
Gruss
Wolfgang


