Massenenteignung durch Transferunion

Alles und nicht alles, was in anderen Kategorien nichts passendes findet. Zum Beispiel: der Sinn der Welt? = 42!

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DB
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Beitrag von DB »

Es ist so billig, um wahr zu sein zu können.
Siehe Schachtschneider, Starbatty, Hankel, Spethmann,...

Das sind in den Augen der Rettungseuropäer allerdings alles Ewiggestrige, dumpfe Rechtspopulisten und Euphorieverweigerer, tatsächlich vermutlich aber am ehesten jene, die wissen was kommen kann und wird. Die gegen die Entmachtung des (friedlich schlafenden) Parlamentes durch Merkel und Schäuble kämpfen, wenn sich schon der gemeine Deutsche nicht dafür interessiert, daß sein Erspartes gerade flöten geht.

Der Euro ist keine Erfolgsgeschichte, wie auch die Eröffnung des großen Finanzspielcasinos unter Clinton und Schröder keine Erfolgsgeschichte ist (Der Glass-Steagall-Act hatte schon seinen Sinn).

Wieso soll Deutschland vom Euro profitieren? Wir exportieren zum Ersten nicht nur in Euroländer und zum zweiten, weshalb sollen wir eine Menge dorthin exportieren, wenn wir das Geld zum Bezahlen gleich mitliefern sollen?
Es wird mir doch niemand weismachen wollen, daß die Probleme, die in der gesamten EU seit -zig Jahren aufgestaut wurden und sich nicht auf Griechenland beschränken, mit ein paar Billionen durch nichts als ein Politikerversprechen (denen ich nicht mal glauben würde, selbst wenn sie nur Kaugummis verkauften) gedecktes beidseitig bunt bedrucktes Papier lösen lassen.
In der Weltbank denkt man übrigens seit längerer Zeit auch wieder über edelmetallgedeckte Währungen nach. Nur dann hat Geld einen wirklichen Wert.


MfG
DB
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Mel*84
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Beitrag von Mel*84 »

Ich bin übrigens Thomas Schachtschneider und habe nichts mit diesem Herren zu tun........ :wink:

Klar bringt der EURO Vorteile aber nicht alle Deutschen profitieren davon und dieses ist sehr diplomatisch ausgedrückt.
Was nützt die beste Hardware, wenn man an den Tonträgern spart!

Liebe Grüße
Thomas
Sauron
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Beitrag von Sauron »

Ach, guck an! :wink:
DB hat geschrieben:(denen ich nicht mal glauben würde, selbst wenn sie nur Kaugummis verkauften)
Aber Verschwörungstheorie ähnlichen Gedankenspielen glaubst du? :roll:

Solche und ähnliche Argumente höre ich öfter in meiner Stammkneipe. Hin und wieder kommt dann einer vorbei, der VWL studiert hat und der versammelte Thekenmannschaft deshalb vor den Kopf stößt, weil er genau diese sakralen Vereinfachungen (Kennzeichen: Immer genau so hingebogen, dass 1. derjeniger, der sie verbreitet, verstanden hat und dass sie 2. dem eigenen Weltbild und Selbstverständnis nicht widerspricht.) zerpflückt.

Ich bin definitiv kein Wirtschaftsexperte. Sorry, aber Diskutanten, die z. B. mit "den Politkern" argumenteren, kann ich nicht ernst nehmen.
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wolly
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Beitrag von wolly »

DB hat geschrieben: Wieso soll Deutschland vom Euro profitieren? Wir exportieren zum Ersten nicht nur in Euroländer und zum zweiten, weshalb sollen wir eine Menge dorthin exportieren, wenn wir das Geld zum Bezahlen gleich mitliefern sollen?

In der Weltbank denkt man übrigens seit längerer Zeit auch wieder über edelmetallgedeckte Währungen nach. Nur dann hat Geld einen wirklichen Wert.


MfG
DB
Moin,

zum einen, knapp siebzig(!) Prozent unserer Exporte gehen in die EU, wobei die wirtschaftlich kleineren, wie Griechenland, nur einen sehr geringen Teil der Waren beziehen. Somit stimmt das Argument nicht das die in diese Länder importierten Waren von unserem Geld bezahlt werden.

Zum anderen halte ich es nicht für sinnvoll wieder auf den Goldstandard für die Währungskalkulation zurückzugreifen. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten sich die Spekulanten auf das auf den Goldstandard fixerte britische Pfund gestürzt und die britische Wirtschaft in die Knie gezwungen. Daraufhin haben sich die meisten Länder auf den amerikanischen Dollar als Leitwährung geeinigt.

Mittlerweile ist der EURO als zweite Weltwährung, neben dem Dollar, anerkannt. Dennoch haben die Amis weiterhin die Möglichkeit durch eine Dollarabwertung ihre Schulden zu verringern.
Das finden viele Gläubiger garnicht witzig, von daher wird der stabilere EURO wohl langfristig mehr an Bedeutung gewinnen.

Ich weiß, dass wird so manchem DM, Gulden,France Nostalgiker nicht passen.

Gruß

Wolfgang :beer
Dynavox TPR 1,auf Schiefer gelagert,mit 6N3 P-DR triple mica;Yaqin MC-10 L auf Schiefer gelagert,mit 6N5 P- DR black plate,triple mica und EL34 S4A; DIY Dreher auf Schiefer gelagert,mit GRADO Statement Platinum 1 und ; Pro Ject Tube Box mit S4A ECC 83 gepaart mit Dynavox TPR 3 mit 6N3 P -DR triple mica ; Philips CD 614 mit Musical Fidelity V-DAC; Scott DXi 80 WL mit Musical Fidelity V- DAC; jeweils Schiefer gelagert;Wharfedale Evo4.3; Goldkabel; Bi Wiring 2X 6mm² und 2X 2,5mm²; Dynavox X4000 Netzfilter; Phasengleichheit bei allen Geräten. Gewaschen wird mit OKKI NOKKI und L'Art de Son.

_____________________

to be is to do - Sokrates
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(aus Luc Besson SUBWAY)
Ceol

Beitrag von Ceol »

Hallo,

am 01.01.08 betrug der Umrechnungskurs EUR/CHF 1,65

Heute bekommt man für 1 Euro gerade noch 1,088 CHF! :wink:

Gruß,
Thomas
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Mel*84
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Beitrag von Mel*84 »

St. Spekulatius, der Schutzheilige der Spekulanten. :wink:

Die Zockerhorden, sprich Hedge Fonds etc. sind das ganze Übel aber denen will ja niemand an das Bein pinkeln.
Ja, denn da macht ein anderer Finanzplatz dann die Geschäfte. Ohne internationale Lösung, wird es "nie aufhören".
Ach ja, diese Finanzlobby sucht seinesgleichen!

Ich sehe langsam ziemlich schwarz, sorry! :roll:
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Liebe Grüße
Thomas
Sauron
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Beitrag von Sauron »

Ganz ohne Verschwörungstheorie und dem ganzen Gefasel drumherum, aber ich fürchte leider auch, dass wir es noch erleben werden, dass es zu einem vollphetten Wirtschaftscrash kommt.

Leider habe ich bisher kaum praktikable Vorschläge gehört, mich vor den schlimmsten Auswirkungen zu schützen.
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Beitrag von Yoda-ohne-Soda »

Sauron hat geschrieben: Leider habe ich bisher kaum praktikable Vorschläge gehört, mich vor den schlimmsten Auswirkungen zu schützen.
Lebe heute, lebe im jetzt...
Gruß
Frank

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Thargor
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Beitrag von Thargor »

albino07 hat geschrieben: am 01.01.08 betrug der Umrechnungskurs EUR/CHF 1,65

Heute bekommt man für 1 Euro gerade noch 1,088 CHF! :wink:
... völlig normale Entwicklung, die Nachfrage nach CHF ist seit Wochen massiv (Fluchtwährung). Der wirklich starke Verfall geht erst seit Juni so. Alle meine Kunden mit CHF Finanzierungen gucken derzeit eher unerfreut in die Welt ^^ :roll:

Viele Grüße!
Viele Grüße von Guido, dem langsamsten Barkeeper der Welt! :drink:

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Reimar
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Beitrag von Reimar »

albino07 hat geschrieben:am 01.01.08 betrug der Umrechnungskurs EUR/CHF 1,65
Heute bekommt man für 1 Euro gerade noch 1,088 CHF! :wink:
Schoene Blase - schau dir die Schweizer Aktienkurse an und du weisst bescheid. Hab gluecklicherweise schon vor ein paar Monaten meine Schweizer Papiere abgestossen :D.
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Beitrag von Mel*84 »

Thargor hat geschrieben:
albino07 hat geschrieben: am 01.01.08 betrug der Umrechnungskurs EUR/CHF 1,65

Heute bekommt man für 1 Euro gerade noch 1,088 CHF! :wink:
... völlig normale Entwicklung, die Nachfrage nach CHF ist seit Wochen massiv (Fluchtwährung). Der wirklich starke Verfall geht erst seit Juni so. Alle meine Kunden mit CHF Finanzierungen gucken derzeit eher unerfreut in die Welt ^^ :roll:

Viele Grüße!
"Normal" ist das nicht, lediglich ein Folge der ganzen Zockereien. :wink:
Das massive Spekulieren gegen Währungen und Staatsanleihen, richtet unvorstellbare Schäden an. Weltweit hohe Transaktionsteuern auf Leerverkäufe und Währungszockereien, ansonsten gute Nacht!
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Beitrag von Sauron »

Yoda-ohne-Soda hat geschrieben:Lebe heute, lebe im jetzt...
Zu dem Schluss bin ich auch gekommen. Neuer Tonabnehmer, schöne Fernreise ...

... und keine Schulden haben.
DB
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Beitrag von DB »

Sauron hat geschrieben: Solche und ähnliche Argumente höre ich öfter in meiner Stammkneipe. Hin und wieder kommt dann einer vorbei, der VWL studiert hat und der versammelte Thekenmannschaft deshalb vor den Kopf stößt, ...

Ich bin definitiv kein Wirtschaftsexperte. Sorry, aber Diskutanten, die z. B. mit "den Politkern" argumenteren, kann ich nicht ernst nehmen.
Ich hingegen kann Leute nicht ernst nehmen, die sich nicht mal die Mühe machen, Links annähernd verstehen zu wollen. Ansonsten, wenn Dir die EU so gefällt, lies Dir doch mal Junckers merkwürdiges Verständnis von Demokratie durch, dann weißt Du auch wo die Reise hingeht.
Für Klickunwillige hier nochmal maulgerecht und ganz kurz vorgekaut: Hankel IST Wirtschaftswissenschaftler, Schachtschneider IST Staatsrechtler, Starbatty IST Volkswirtschaftler. Alles Nichtskönner und Fachfremde, nicht wahr?
Lassen wir's dabei -wir sind dahingehend diskussionsinkompatibel.

@Mel*84: Wenn der Euro für die breite Masse nichts Positives bringt, sondern nur für eine ganz kleine Schicht, dann ist er nicht zweckmäßig und vorteilhaft.

@wolly:
Länder unterschiedlicher Wirtschaftskraft in einer Währung ist nun mal (so zumindest die Meinung von Volkswirtschaftlern) ungünstig, weil das nur mit umfassenden Finanztransfers funktioniert. Die USA -Minnesota ist so gut wie pleite (shut down).
Fiatgeld:
Die Amerikaner (wie auch die Europäer) haben nicht nur die Chance, ihre Schulden per Druckpresse loszuwerden, sie haben damit auch die Chance, die Vermögen und Alterssicherungen ihrer Bevölkerung zu ruinieren. Welchen Wert hat denn nun das Buntpapier?

Falls es ein paar Klickwillige gibt:
Klick
Klick
Klick

Das sind nur zwei Meldungen. Man kann auch bei FTD schauen oder sonstwo. In der EU/Eurobastion "Spiegel" wächst auch das Gemurmel, im ö/r Rundfunk auch, selbst im Staatsrundfunk (DW) wurde schon erschütternd offenherzig berichtet.

Ansonsten, es gibt für den Privatmann schon Sicherungsmöglichkeiten gegen Totalausfall: keine Wertpapiere, nur wirkliche Werte.
Nur sollte man eben nicht unbedingt nur Gold nehmen, dessen Besitz könnte verboten werden. Andererseits, wer sich zu Edelmetallen entschließt und diese dann in einem Bankschließfach lagert, dem ist tatsächlich nicht zu helfen.


MfG
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Beitrag von Sauron »

DB hat geschrieben:Ansonsten, es gibt für den Privatmann schon Sicherungsmöglichkeiten gegen Totalausfall: keine Wertpapiere, nur wirkliche Werte.
Nur sollte man eben nicht unbedingt nur Gold nehmen, dessen Besitz könnte verboten werden. Andererseits, wer sich zu Edelmetallen entschließt und diese dann in einem Bankschließfach lagert, dem ist tatsächlich nicht zu helfen.
Dann hilf mir mal: Welche wirklichen Werte soll ich kaufen?
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Mel*84
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Beitrag von Mel*84 »

Audiophile 24-Karat-Gold-CD´s :lips: :wink:
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Liebe Grüße
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Reimar
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Beitrag von Reimar »

Sauron hat geschrieben:Dann hilf mir mal: Welche wirklichen Werte soll ich kaufen?
Ich denke das einzig sichere sind Diamanten da fast 100% reguliert, habe leider nicht genuegend Kleingeld um mir ein paar schoene Einkaraeter zu kaufen aber wenn ich jetzt in Sorge waere und viel Bares rumzuliegen haette wuerde ich wahrscheinlich Diamanten kaufen - da kann der Euro, Dollar und die Franken hops gehen - meine Diamanten bekomme ich nachdem die Krise vorbei ist fuer den echten Gegenwert wieder los auch wenn ich dann die tausendfachen Zahlbenbetraege ausgezahlt bekomme. Immer schon einen nach dem anderen verkaufen um die Lebenshaltungskosten damit zu decken nur nicht zuviel Bares auf einmal in den Henden halten.
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Beitrag von DB »

Hallo,
Sauron hat geschrieben: Dann hilf mir mal: Welche wirklichen Werte soll ich kaufen?
eins vorweg: es sind keine Empfehlungen, um nach einem Kollaps der Währungssysteme mit +500% dazustehen, es rettet allerdings einen Teil des Vermögens.

Ich würde Edelmetalle wie Gold oder Silber nehmen. In nicht zu großer und nicht zu kleiner Stückelung (Barren sind nutzlos, 1/10oz eigentlich auch). Allerdings ist es für beide Metalle schon reichlich spät zum Kaufen, weil der Preis (sowohl durchSpekulation als auch durch Flucht aus dem Papiergeld) enorm angestiegen ist.

Was gänge noch: Immobilien. Eine erneute Bodenreform wird wohl kaum absehbar (wenn auch nicht 100%ig auszuschließen) sein und wenn ich Tomaten und Kartoffeln anbauen kann, braucht man das schon mal nicht kaufen.

Zum eigentlichen Thema des Threads nochmal: ich sehe es ähnlich, und zwar daß wir auf einen größeren Zusammenbruch zusteuern, angeheizt durch das, was seit Jahren in fast allen Parteiprogrammen zu finden war (und woran man sich jetzt nur noch ungern erinnert): Liberalisierung und Deregulierung der Finanzmärkte. Eröffnung des Casinos unter Clinton durch Hinfortnahme des Glass-Steagll-Act und Zulassung von Leerverkäufen und ähnlichen Dingen; für die vermutlich der gemeine Bürger, zöge er sie durch, wegen Betruges einfahren würde.
Ganz großes Kaspertheater mit nicht existentem Geld, das alles. US-Volkswirtschaftler hatten übrigens schon vor längerer Zeit gefordert, kriminelle Machenschaften auf dem Finanzparkett wie Kriegsverbrechen zu bestrafen...

Ich bin eigentlich nicht so besonders gern der Pessimist. Im Bezug auf EU und Weltfinanzen kann ich aber nicht umhin.


MfG
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Thargor
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Beitrag von Thargor »

Ich will auch mal was auf Stammtischniveau loswerden :-) Ist gerade so schön hier.

Immerhin haben wir ja jetzt den Schuldigen. Finde ich gut. Nagelt sie ans Kreuz die ganzen Bankster. Bloss keine weiteren Gedanken machen. Und die Leeverkäufe (worüber reden wir eigentlich: gedeckte oder ungedeckte L.?) und sonstigen üblen Spekulationsinstrumente gehören auch übelst besteuert oder gar gleich verboten - dann wird endlich alles gut! Blöde nur, dass diese Instrumente von vielen Personen zur Absicherung genutzt werden. Oder glaubst Du, eine Firma wie Siemens liefert ohne Kurssicherung mit langen Lieferfristen ins Ausland (das macht nicht einmal der Mittelständler von nebenan)? Was denkst Du, wie die dann künftig den USD Kurs von heute (auf dessen Basis sie kalkuliert haben) für die Zahlung in 12 Monaten absichern wollen? Nee, klar, das überlassen die künftig dem Zufall ;-). Oder ihren Goldreserven.... Viele Anleger sichern Aktienbestände mit als "spekulativ" verschrienen Instrumenten ab. Die moderne Portfoliotheorie kannst Du dann übrigens auch gleich mit einstampfen. Da werden häufig mal Positionen abgesichert - pfui! Kommt jetzt der Einwand, mann soll doch "gute" von "schlechten" Transaktionen trennen? Wer definiert das?? Vielleicht eine unabhängige Kommission? Und das betrifft ja nur die Reichen, also die potenziell "bösen". OK, aber hier gings ja eigentlich gar nicht um Leerverkäufe und so....:

Der Kern des Problemes sind doch auch wir: Die westlichen Demokratien sind selber schuld - und damit alle die gewählt haben. Seit vielen Jahren herrscht folgendes Verhaltensmuster vor:

Normalerweise müsste man bei jeder Investition bei begrenztem Budget doch die Überlegung anstellen: Wo nehme ich es weg? Wem nehme ich es weg. Diese Diskussion ist oft sehr hart und kontrovers - der unzufriedene Wähler wird demjenigen, der ihm in die Tasche greift ja auch bei der nächsten Wahl "bestrafen". Und so nimmt man den einfachen Weg: An den Kapitalmärkten kann der Staat sich günstig Geld beschaffen (und da ein Staat normalerweise nicht pleite gehen kann geht das fast unbegrenzt). Da braucht man niemanden weh zu tun! Super! Alle sind zufrieden. Gleichzeitig sinkt (!!) die Belastung der Bürger mit Einkommensteuern (im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung) immer weiter:

USA: 2000 35,4% --> 2007 33,9%
Griechenland: 2000 43% --> 40,1%
Deutschland: 2000 46,4 --> 43,8%

Interessanterweise ist die Quote der Staatsausgaben (im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung) nicht (!) höher geworden - auch wenn die meisten das denken. Schnitt aller OECD Staaten 1987 40,9% --> 2007 39,8%.

Und zum bösen Bill Clinton: Der hat in seinen acht Jahren Amtszeit den Schuldenstand um ein Drittel (!!) verringert. Sicher haben ihm die Kohle alle die Leerverkaufenden Bankester gespendet.

Viel Spaß weiterhin auf dieser Welle

:mrgreen:
Viele Grüße von Guido, dem langsamsten Barkeeper der Welt! :drink:

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Beitrag von Yoda-ohne-Soda »

Hallo zusammen,

soweit ich bisher verstaden habe, sind wir eher technisch orientiert in unseren Argumenten. Wo ist die Motivation, wo der Ursprung dieser techniken!?
Warum und wer sollte eine Beschränkung dieser Praktiken eingeführen? Wer soll das kontrollieren? Die Politik... hahahaha...

Glücklicherweise gibt es ja eine Trennung zwischen der demokratisch gewählten Politik und der bösen freien Marktwirtschft... na ja, Goldman Sachs und das Finanzministerium der USA mal ausgenommen :roll: :mrgreen:

Ehrlich, zum kotzen :evil:
Gruß
Frank

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Beitrag von Mel*84 »

Thargor

Das Spekulieren gegen ganze Staaten (sprich Währung/Zinsen) geht eindeutig zu weit und hat auch nichts mehr mit Absicherungen zu tun.
Das ist übrigens für deutsche Exportfirmen ein Vorteil des Euros. Im Euro-Raum entfallen derartige Absicherungen.

Sollte Italien/Spanien ebenfalls "fallen", möchte ich deren Schulden nicht indirekt mittragen.
Ohne Regulierung geht das m.E. nach in die Hose.....

Leider hat die weltweite Finanzbranche die Politiker fest im Griff. :wink:
Ich war übrigens 20 Jahre lang selber an der Börse ziemlich aktiv. In diesem Zeitraum gab es viele Zockerprodukte (für Privatleute) Gott sei Dank noch nicht.
Was nützt die beste Hardware, wenn man an den Tonträgern spart!

Liebe Grüße
Thomas
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