Vor einem Jahr hatte ich schon einmal einen Linn Streaming Client in meiner Anlage. Den hab ich dann aber in einem Anflug von akuter Bastelwut an den Händer zurückgegeben. Meine Brotbrett Musikmaschine funktionierte zwischenzeitlich wirklich gut, es gibt allerdings auch ein paar Punkte, die nicht wirklich befriedigend waren. Ich stelle hier auch ein paar Vergleiche mit einer PC Lösung an.
Auspacken: Zunächst ist man doch etwas überrascht, wie handlich das Gerät ist. Mit nur 8cm Höhe ist das Gerät ziemlich klein. Hinzu kommt ein Gewicht von unter 5kg (sowas ist für mich immer erstmal etwas hmmm... ungewohnt). Die Rückseite ist aufgeräumt, Digitalausgänge gibt es, jedoch keine Digitaleingänge (das Gerät kann also nicht als Wandler betrieben werden - schade eigentlich).
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Installation: Macht normalerweise der Fachhändler, ist aber auch kein Hexenwerk. Netzwerk, Gateway etc. findet der Linn problemlos selber. Von Linn gibt es eine gute technische Dokumentation, welche NAS Geräte mit dem Linn perfekt zusammenarbeiten. Natürlich tuts auch ein normaler PC (was m.E. erachtens aber Blödsinn ist - dann muss wieder der PC laufen bevor ich Musik hören kann). Zu finden hier: Linn Docs NAS etc.
Auf meinem QNAP NAS läuft der Twonky Media Server mit meinen Musikdateien. Zugriff darauf geht extrem schnell. Linn selber stellt eine Bediensoftware zur Verfügung, KINSKYDesktop (oder auch für den PDA, allerdings nur Windoof PDAs). Für mich etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass ich mit der Linn Fernbedienung eigentlich nichts machen kann (oder einfach zu doof dafür bin
OK, jeder normale Mensch wird so einen Netzwerkplayer wohl eher mit einem iPod bedienen. Hierauf läuft bei mir die Software Songbook DS. Im Vergleich mit der PC Lösung mit Media Center 14 durchaus vergleichbar. Grafisch gefällt mir die Songbook Oberfläche besser, Funktionalität ist ähnlich. Bei 39,99 EUR musste ich allerdings erstmal zucken (klar, die Bedienung geht natürlich auch über die Linn Sachen... aber eben nicht so komfortabel). Gibt auch wesentlich günstigere Oberflächen für den iPod, die hab ich aber nicht ausprobiert.
Hinweis zur Software: Auf meinem DS war noch eine ältere Version der Betriebssoftware drauf. Nach Installation der neuen Variante (Cara 10) hat sich beim Klang doch noch etwas in Details getan. Linn scheint hier also seine Hausaufgaben zu machen oder ich sitze dem Placebo-Effekt auf
Wie geht der Vergleich Musik PC und Linn für mich jetzt aus? Nun, ich spare mir das frickeln am PC, muss mich aber darauf verlassen, dass die Linn`s einen guten Job machen. Ein- und Ausschalten ist für mich allerdings klar besser (Ja, auch solche Probleme gibt es). PC einschalten und 2 Minuten warten bis er läuft ist einfach schwer verständlich und führt in der Bedienung immer wieder zu Problemen. Linn Knopp drücken und gut ist. Ach ja, der "harte" Netzschalter ist auf der Rückseite des Gerätes. Meine Frau hat sich an die Bedienung über iPod schon gewöhnt, dass ist keine echte Umstellung. Der PC ist und bleibt eine Baustelle (Netzteil via Akku sollte noch kommen, besserer Wandler sowieso usw. usf.). Das hat seinen Reiz, allerdings muss man das auch mögen. Bedienungstechnisch ist der CD-Player für mich allerdings immer noch die Referenz. Kennt jeder, CD rein, feddich. Und eine neue CD muss nicht erst digitalisiert werden, da steht die Frau des Hauses nämlich gar nicht drauf. Klar kann ich im Netzwerk mal die gesamte Sammlung durchgucken. Aber das muss man mir eben erstmal erklären.
Preislich geht der Vergleich auch nicht wirklich eindeutig aus. Klar ist der Linn (etwas) teurer. Gute PC Lösung mit Billigwandler ab 1.000,-- denke ich mal, mit besserer Wandler da ist man fix am Gebrauchtpreis des Linn, der sich bei ca. 1.600,-- eingependelt hat (oder sogar beim Neupreis von 2.500,-- EUR).
OK, was nützt das alles, wenn das Ding nicht klingt. Also wie klingts denn nun? Ich geb mal ein paar Eindrücke wieder:
Klang auf dem Niveau eines richtig guten CD Players. Sehr schwarze Musik (hört sich blöd an, ich weiss.... d.h. da ist Musik im Raum wo sie hingehört). Vielleicht besser, da ich aber nichts zum vergleichen hier habe halte ich mich da mal zurück. Bei meinen Lieblingsplatten verdammt nah am Analogen. Lediglich tonal etwas anders, das sollte aber normal sein, die Analogsektion ist schon liebevoll abgestimmt und tönt eher "schön". Schönfärber ist das Ding nicht. Da hört man (manchmal leider...) was auf der Aufnahme drauf ist. Das neue Yello Album, welches richtig gut aufgenommen ist kommt perfekt daher, die Stimme toll abgebildet. Ebenfalls viele andere Perlen, die die Sammlung so zu bieten hat (Jennifer Warnes - The Hunter mit kräftigem definierten Bass im 1. Lies, aber nicht zugematscht). Eine der großen Stärken ist die festgenagelte Räumlichkeit der Aufnahmen.
Hochbit hab ich noch nicht ausprobiert, würde aber ja nun auch gehen. Ich bin gespannt und werde später dazu was schreiben.
Viele Grüße von der Digitalsektion.




