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INFO!
Allein der Titel FIRE vom Boss ...
Leider sehr selten, aber jeden Euro wert.
Moderatoren: Tubes, Moderatorenteam, China
Für Young Django Fans ...B. Klostermann in FonoForum 9 / 01: "Wie von Musikern dieses Kalibers nicht anders zu erwarten, gewinnen sie den hundertfach gehörten Songs noch immer neue, reizvolle Seiten ab."
Tubes hat geschrieben:Auch ganz neu:
Enrico Pieranunzi [DoCD] - Live in Paris -
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Traumhaft ... !
rondo: Was für ein Trio! Der italienische Pianist Enrico Pieranunzi, der belgische Bassist Hein van de Geyn und der französische Schlagzeuger André "Dédé" Ceccarelli strafen alle Lügen, die meinen, einzig das Standards-Trio von Keith Jarrett könne mit dem wohlbekannten Material der Jazzklassiker zu Höhenflügen abheben, in denen absolute Freiheit und strenge Disziplin eine Einheit bilden. Der Bandleader und die langjährigen Sidemen der Sängerin Dee Dee Bridgewater kennen das Material so gut, dass jeder sehr offen damit umgehen und sich sicher sein kann, dass die Partner mit jeder Faser in der Musik mitschwingen und nahtlos von Begleit- in Führungsrollen und ebenso geschwind wieder zurückschlüpfen können. Aus den drei aufeinander folgenden Abenden vom 22. bis 24. April 2001 im Pariser Klub "Le Duc des Lombards" stellten sie dreizehn Titel zu einem der kurzweiligsten Trioprogramme der vergangenen Jahre zusammen. Sei es die Kunst der Tontechniker, sei es der reale Konzertverlauf gewesen: Oft gehen die Titel nahtlos ineinander über - wobei die Überleitungen oft ziemlich abstrakt und weit entfernt vom Melodienmaterial der aufeinander folgenden Stücke liegen. Aus Andeutungen entwickeln sich langsam die Changes oder die Hauptthemen der folgenden Nummer: ein Vergnügen, die Entwicklung bis zum vollständigen Aufblühen zu verfolgen. Dabei spannt sich der Bogen von der Eigenkomposition "Ouverthree" über ein weiträumiges "Body and Soul" und ein energisches "I Hear a Rhapsody" zum federnden "Footprints". Dann bleibt Raum für eine lange, von Melodien erfüllte Basseinleitung zu "I Fall in Love so Easily", dessen Thema das Klavier erst nach zwei Minuten aufgreift und mit Arabesken verziert. Lange währt dieser üppige Schmuck nicht, denn im Grunde konzentrieren sich alle drei auf wesentliche, auf den Umgang mit dem Kern einer Nummer konzentrierte Improvisationen. Als wolle er die Bedeutung der ersten Textzeile nachvollziehen, stört Pieranunzi die Einleitung zu "But Not for Me" durch quer gestreute Akkorde, und auch zwischendurch stemmt er sich gegen den allzu glatten Fluss der Nummer: ein hübscher Einfall. Großartig auch, wie sie aus "What is This Thing Called Love" in den "Jitterbug Waltz" wechseln und diesen, kaum ist er angeklungen, mit viel Spielwitz variieren und sogar - in einer Anspielung auf eine Aufnahme von Fats Waller - ins semiklassische wenden. So intensiv wie diese drei kommunizieren nur wenige andere Trios, und so souverän wurden nur selten Melodien gleichzeitig ernst genommen und neu interpretiert. Insofern machen die Scheiben süchtig auf fortwährendes Hören. Werner Stiefele, 21.01.2006

Neben "Groove Elation!" eine von Scofields Besten!Audio
Er wolle mit Saxophonist Eddie Harris die "Fusion neu erfinden", hatte John Scofield versprochen. Ganz so sensationell fiel das gemeinsame Sextett-Album nicht aus. Wohl aber steckt eine gigantische Portion Rhythm & Blues in den zehn Titeln. Die Hammond-Sounds von Larry Goldings, das zupackende Tenor von Harris und die scheinbar unterkühlten, scharf akzentuierenden Rhythmiker Dennis Irwin (Baß), Bill Stewart (Schlagzeug) und Don Alias (Percussion) geben eine ideale Umgebung für John Scofields bluesig verzerrte Gitarrenklänge ab.
© Audio

Geht das denn eigentlich noch – mit einem Pianotrio Musik zu machen, die irgendwie anders, originell und unerhört ist? Allen Bewunderern von Bill Evans, Brad Mehldau, e.s.t. und The Bad Plus sei gesagt: Es ist möglich. Vielleicht liegt der Schlüssel ja darin, dass der Anführer dieses speziellen Trios "bloß" ein Teilzeitpianist ist. Und im Hauptberuf einer der bemerkenswertesten Bassisten der Gegenwart.
Der Israeli Avishai Cohen war unter anderem Gründungsmitglied von Chick Coreas Gruppe "Origin" Mitte der Neunziger Jahre. Etwas von dem verspielten Virtuosentum seines Entdeckers mag auf Cohen abgefärbt haben. Und auch für andere Elemente, die die Trioaufnahme "Gently Disturbed" bestimmen, dürfte es biografische Bezugspunkte geben – die nahöstliche Schwermut und Liebe zur Klassik, die Cohen mit seinem neuen Pianisten und Landsmann Shai Maestro teilt, die Lust an komplexen Grooves mit eigentümlichem Latineinschlag, die den seit 1992 in New York lebenden Bassisten mit seinem langjährigen amerikanischen Schlagzeuggefährten Mark Guiliana verbindet.
Aber bündig erklären und beschreiben kann man trotzdem nicht, was die drei da zusammen anstellen. Bei dem Versuch, die Taktarten in Nummern wie "Chutzpan", "Prinzin Kinzin" oder "Eleven Wives" zu bestimmen, kommt man gehörig aus dem Konzept (und wippt dennoch wie wild mit den Füßen mit). Wozu noch weiter analysieren, was einen auch in den nicht seltenen lyrischen, impressionistischen Momenten so seltsam anrührt und packt? Lassen wir das und stellen fest, dass Avishai Cohens Trio Brücken zwischen Bach und Volksliedern der Sephardim, zwischen Philip Glass und Robbie Williams, zwischen unverschnarchter Kammermusik und unprätentiösem Jetztzeit-Jazz baut, wo und wie wir sie nie erwartet hätten. Rondo
Josef Engels, 23.08.2008
Eine der handvoll besten Platten der letzten fünf Jahre ...S. Thielmann in stereoplay 8 / 08: "Wer ihn live erlebte, der weiß, was für ein ausdrucksstarker Bassist er ist. Auch als Komponist melodisch ungemein versiert, glänzt der Israeli hier mit elf packenden Tracks. Dicht und intensiv in harmonischer Trias entwickelt er fesselnde Klangbilder, deren subtile Eleganz unmittelbar berührt."
Neben der LP kann ich die SACD sehr empfehlen - auch wenn ich nur die normale CD Spur hören kann.M. Schmidt in Stereo 5 / 91:"Ein DirektschnittKlassiker, der auch in der CD-Version klanglich hervorragend klingt. Was die Musik selbst anbelangt, so kann sie auch anno 1991 als Musterbeispiel für niveauvollen EasylisteningJazz stehen: Bosso Nova, Mainstream und Swing spielt dieses Quartett mit bewundernswerter Leichtigkeit."
Die Studioversion dürfte/ sollte eigentlich jeder im Schrank haben, die Überraschung ist allerdings das Livekonzert auf der zweiten CD. In Erwartung 'traditioneller' Coltrane Klänge reagiert das Publikum z.T. mit Buh-Rufen. Die 'historische' Tragweite dieses Konzertswird ihnen erst wesentlich später (zu spät) bewusst. ...A Love Supreme teilt sich seinen Platz auf dem Klassiker-Regal mit Kind Of Blue von Miles Davis. Es ist eine der unverwüstlichen Aufnahmen, die weit über das übliche Jazzpublikum hinaus wirken. Bei diesem schön gestalteten, ausklappbaren Set finden wir auf der ersten CD das Original aus dem Jahre 1964. Ergänzt wird es (als ob hier noch irgendeine Ergänzung erforderlich wäre!) von den faszinierenden Zugaben auf der zweiten CD. Alle Tracks wurden von Rudy van Gelder bearbeitet, der sich zurzeit intensiv mit der Überarbeitung eines großen Teils seiner früheren Arbeiten als Aufnahmeleiter beschäftigt.
Diese CD basiert auf einem tadellosen 1965 aufgenommenen Masterband, das in den Archiven von EMI in London entdeckt wurde, ohne die Kompression oder die Verzerrungen, die auf früheren CD-Ausgaben zu finden waren. Das Glanzstück auf der zweiten CD ist eine Aufnahme, bei der die Suite das einzige Mal vollständig live aufgenommen wurde und zwar bei dem sechsten Jazz-Festival in Antibes (1965), bei dem John Coltrane zur absoluten Krönung des Festivals wurde. Es war zwar schon früher als Raubkopie erhältlich, aber dies ist die erste autorisierte Veröffentlichung.
Es klingt vielleicht ein wenig ketzerisch, dies zu sagen, aber die Liveaufnahme wird für das Studio-Original zu einer echten Herausforderung. Die Qualität der Aufnahme wirkt auf den Zuhörer überraschend und unmittelbar. Die ausführliche Darbietung wirkt wie ein erfrischender Schluck eines besonders beliebten Drinks. Vielleicht ist diese Aufnahme nicht so durchgestaltet und kultiviert wie die Studioversion, aber Coltranes Spiel besitzt eine geradezu Furcht einflößende und urwüchsige Ausdruckskraft, insbesondere wenn die Schlacht zwischen ihm und Elvin Jones am Schlagzeug bei "Pursuance" ausbricht und das kontrollierte Aufheulen des Bandleaders hinzukommt, wenn er das Äußerste aus dem sanften, kehligen Sound seines Instruments herauskratzt.
Hinzu kommen jeweils zwei Varianten von "Resolution" und "Acknowledgement", die von Coltranes eigenen Aufnahmebändern stammen. Bei der Letzteren werden der Bassist Art Davis und der Tenorsaxofonist Archie Shepp präsentiert, wobei die Beiträge des Letzteren ein wenig holprig und zögerlich klingen. Es wird einem klar, warum diese Aufnahmevarianten nicht genutzt wurden, aber sie bieten immer noch einen faszinierenden Einblick, auch wenn das Tonband hier und da einmal aussetzt. --Martin Longley
Trio-Musik auf höchstem Niveau ....Produktinfo
Gemeinsam mit dem Publikum erstürmen die magischen Drei die Gipfel des All American Songbook.
Die Band um den wohl wichtigsten zeitgenössischen Jazzpianisten Keith Jarrett steht seit Jahrzehnten so prominent wie unerreicht im Scheinwerferlicht des internationalen Jazz-Zirkus. Oft als das »Standards-Trio« bezeichnet, schrieben die drei US-Amerikaner Musikgeschichte. Das hier nun vorliegende Album enthält die Aufnahme des Konzertes am 30.4.2001 in der Metropolitan Hall in Tokio. Neben fulminant-feurigen Darbietungen von u. a. Dizzy Gillespies »Shaw’nuff« besticht »Yesterdays« auch durch im wahrsten Sinne des Wortes tiefschürfende Balladen – erstaunlich, wie einfühlsam und gleichzeitig virtuos ein eingespieltes Gespann klingen kann.
Ganz großes Kino! Auch für Nicht- und Neujazzer sehr zu empfehlen ...Jazz thing (06/01)
Anschnallen - und ab geht's auf einen Space-Trip durch den Soundkosmos eines Mannes, der spätestens mit seiner zweiten Platte, "Solid Ether", zur Speerspitze für innovative Verknüpfungen von Jazz und allerlei elektronischen Einflüssen wurde. Das nun vorliegende Remix-Album enthält verschiedene Bearbeitungen der Tracks von "Solid Either", angefertigt von namhaften Remixern der internationalen Szene. Und es ist faszinierend zu vergleichen, wie unterschiedlich man mit dem Ausgangsmaterial von Nils Petter Molvær umgehen kann. Da gerät sein Titelstück "Solid Ether" beim Franzosen Joakim Lone zu einer sich langsam entfaltenden Mischung aus tiefen Elektro-Bässen, einem ruhigen ostinaten Sound, verzerrten Keyboards und nervösen, polyrhythmischen Drums, während er beim Duo Funkstörung neben der ganzen Elektronik auch auf Groove getrimmt ist. Mal mehr, mal weniger orientieren sich die Remixer an den Originalvorlagen, arbeiten aber immer individuelle und spannende Statements heraus. Das demonstriert bestens Bill Laswells grooviger Dub-Mix zweier Titel am Ende der CD.
© Jazz thing - Christoph Giese
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Am 19. März 2008 startete die Five Peace Band, eine von Chick Corea und John McLaughlin gemeinsam geleitete Supergruppe, ihre erste US-/Nordamerika-Tournee. Die Five Peace Band besteht neben den beiden Leadern Chick Corea (Piano & Keyboards) und John McLaughlin (Gitarren) aus dem Altsaxophonisten Kenny Garrett, Bassist Christian McBride sowie abwechselnd den Schlagzeugern Vinnie Colaiuta und Brian Blade. Das atemberaubende Doppelalbum »Five Peace Band Live« wurde genau auf dieser Tour aufgezeichnet.
FUSION is still alive ...Zwei Titanen des Jazz mit Traumband!!, 2. April 2009 Von hannifunny (Jüchen)
Es ist eigentlich erstaunlich, dass man auf eine Zusammenarbeit von Chick Corea und John McLaughlin so lange warten musste. Beide Musiker haben im Laufe ihrer Karriere wegweisende Bedeutung erlangt. Beide haben für den Übervater des Jazz, Miles Davis, gearbeitet (u.a. In A Silent Way / Bitches Brew). Man hat sich kennen und schätzen gelernt, ist dann jedoch weitgehend getrennte Wege gegangen. JML spielte dann mit Tony Williams in der Gruppe Lifetime, um dann später das Mahavishnu Orchestra zu gründen. Später hat er sich intensiv mit indischer Musik auseinandergesetzt und das Projekt Shakti (u.a. mit Zakir Hussein) ins Leben gerufen.
Chick Corea hat ebenfalls eine sehr erfolgreiche Karriere vorzuweisen. Er gründete RETURN TO FOREVER und später seine ELECTRIC BAND. Viele Jazzgrössen sind aus der Zusammenarbeit mit Corea hervorgegangen:
Al DiMeola, John Patitucci, Dave Weckl, Avishai Cohen, um nur einige zu nennen. Sein künstlerische Output blieb jedoch nicht auf Fusion beschränkt. Kaum ein Künstler im Jazz kann auf eine derart vielfältige Arbeit zurückschauen wie er. Soloaufnahmen, Duos (mit Herbie Hancock, Hiromi, sowie mit Gary Burton), unzählige Trioaufnahmen oder Ensembleprojekte (Origin), dokumentieren Coreas Bedeutung als Pianist / Keyborder und vor allem als Komponist.
Nun hat er sich einen alten Traum erfüllt. Obwohl der Bandnahme Five Peace Band einem McLaughlinstück entspricht, war es Coreas Idee, mit dieser Dreamband auf Tour zu gehen.
Vinnie Colaiuta (drums), Christian McBride (bass) und Kenny Garrett (the real Kenny G) haben sich im Jazz schon zahlreiche Meriten erworben.
Ich habe diese Band letztes Jahr anlässlich der Leverkusener Jazztage live erleben dürfen und das gespielte Material ist mit dem der jetzt veröffentlichten CD weitestgehend identisch.
Sicherlich wird das Genre Fusion nicht neuerfunden. Es wird jedoch eindrucksvoll demonstriert, was den Reiz dieser Musik ausmacht. Interaktion zwischen Weltklasseinstrumentalisten, Spannungsbögen, sowie solistische Einlagen sorgten für mächtig Spass beim Tourpublikum. Die Rhythmusgruppe groovt höllisch. Das kommt auf dieser CD, die sehr gut abgemischt wurde, deutlich rüber.
Insbesondere die aus den beiden letzten Alben von JML entnommenen Stücke (Raju, Senor C.S. und New Blues, Old Bruise) sind neuarrangiert worden und gehen ab wie Schmitz Katze!!
Chick Corea hat für die Band zwei neue Stücke geschrieben: Disguise und Hymn to Andromeda, für mich der absolute Knaller auf dem Album. Was Kenny Garrett hier auf seinem Saxophon an Spielfreude und Energie zeigt, ist schier unglaublich. Der Einfluss von Coltrane wird hier sehr deutlich.
Die Protagonisten Corea und McLaughlin betreiben hier keine Selbstdarstellung. Sie stellen sich in den Dienst der Band und das war nicht unbedingt so zu erwarten.
Abgerundet wird das Programm durch Klassiker wie IN A SILENT WAY /IT IS ABOUT THAT TIME, mit einem Gastauftritt von Herbie Hancock, sowie SOMEDAY MY PRINCE WILL COME.
Für alle Freunde des Jazzrocks kann ich dieses Album uneingeschränkt empfehlen. Live ist es eben immer noch am schönsten, erst recht, wenn die Jungs so richtig Gas geben, wie die FIVE PEACE BAND LIVE IN EUROPE! Quelle: amazon
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Das amerikanische Fachmagazin "Guitar Player" nannte ihn ein "Genie der Gitarre", der "Musician" schwärmte vom "originellsten Gitarristen der letzten 20 Jahre". Solche Attribute erscheinen angesichts des neuen Albums von Bill Frisell nicht zu hoch gegriffen. Denn "Have A Little Faith" demonstriert geradezu prototypisch seine stilistische Bandbreite und seine ebenso sensible wie flexible Spielweise. Frisell malt mit dieser Platte ein klingendes Portrait der USA in vielen schillernden Facetten. Das Spektrum reicht dabei vom Blues bis zur Moderne: In Aaron Coplands atmosphärischen Szenen aus "Billy The Kid" beschwört Frisell Western- Wehmut. Mit Auszügen aus "Three Places In New England" von Charles Ives kommt die romantische Beschaulichkeit der Ostküste zu ihrem Recht. Der "Washington Post March" von John Phillip Sousa setzt verspielte Blasmusik- Akzente, und vom Rocker John Hiatt stammt das Titelstück "Have A Little Faith In Me". Einen unerwartet einschmeichelnden Genuß bietet Madonnas Pop-Hit "Live To Tell", dessen melodische Schwere Frisell hemmungslos auskostet. Noch mitreißender gelingt ihm "Just Like A Woman" von Bob Dylan. Ohne die einfühlsamen Mitmusiker wäre dieser amerikanische Traum freilich nur halb so schön. Vor allem Klarinettist Don Byron und Akkordeonist Guy Klucevsek sorgen für treffliche Akzente; Bassist Kermit Driscoll und Drummer Joey Baron bilden ein ebenso verläßliches wie einfallsreiches Rhythmusgespann. Mit "Billy The Kid" fängt dieser Bilderbogen an, mit dem Traditional "Billy Boy" verabschiedet sich Bill von seinen gebannten Hörern. In knapp 61 Minuten hat er sie auf eine Reise durch Raum und Zeit geführt, hat mit sparsamen Gitarrenläufen amerikanische Mythen beschworen und scheinbar unvereinbare Musikrichtungen unter einen Hut gebracht. Er weckt Sehnsucht nach der Weite der Vereinigten Staaten, er artikuliert den alten Traum von der Freiheit, der trotz der bedrückenden US-Realität immer wieder auflebt, solange nur ein bißchen Vertrauen im Spiel ist. Bill Frisell und seine Truppe haben jedenfalls vollstes Vertrauen verdient.
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Für Sclavis-Fans ein Muss!Produktinfo
"Lost On The Way" markiert eine neue Etappe auf Louis Sclavis' bewegter Reise durch musikalische Grenzgebiete. Der aus Lyon stammende Klarinettist, Saxophonist und Komponist, der allgemein als einer der wichtigsten Pioniere des "europäischen Jazz" gilt, hat auf überwiegend intuitive und undogmatische Art ein breites Spektrum an Musik und anderer Kunstformen erforscht. In seinen Arbeiten hat er sich keineswegs nur mit dem Jazz auseinandergesetzt: so zollte er auf seinen Alben neben Duke Ellington auch schon dem Barockkomponisten Jean-Philippe Rameau, dem Filmemacher Charles Vanel und dem Maler / Collagekünstler Ernest Pignon-Ernest Tribut. Mal führte ihn sein Forschungsgeist in den Orbit der freien Improvisierer, dann wieder mit Volksmusikern oder Interpreten zeitgenössischer Kompositionen zusammen. Als Instrumentalist, der eine ganz eigene, unverkennbare Stimme gefunden hat, hebt sich Sclavis heute von vielen seiner Kollegen ab. Er macht internationale Musik aus der Perspektive eines Europäers und verändert dabei kontinuierlich seinen Ensembleklang. Sich selbst ständig neuzuerfinden ist ein Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit. Und mit jeder neuen Veröffentlichung verleiht er der Landkarte seiner Musik neue Konturen.
Die Titel der Stücke von "Lost On The Way" sind eine klare Referenz an das Werk des antiken griechischen Dichters Homer. Sclavis vergleicht seine eigene musikalische Reise mit der bekannten Odyssee: "Dieses neue Projekt entstand aus dem Wunsch, die Arbeit fortzusetzen, die ich mit dem letzten Quintett auf ‘L'Imparfait Des Langues' [aufgenommen 2005] angefangen hatte", erläutert Sclavis. "Ich wollte neue Stücke erfinden, die wir spielen und in denen wir uns verlieren konnten. Stücke, in denen wir per Zufall einige Fragmente von Erinnerungen wiederfinden und aus diesen neue Ideen gewinnen können. Ich wollte auf dieser Reise wie Odysseus neue Ängste und neue Vergnügen entdecken. Ich wollte ins Ungewisse reisen, ohne Plan, und diese Reise in Musik umsetzen, mich selbst von Skylla zu Charybdis pusten lassen und dabei die Sturmwinde und tosenden Wassergewalten meistern, um eine alte Geschichte wieder neu heraufzubeschwören." Auf "L'Imparfait Des Langues" wurde Sclavis durch die Energie eines neuen Teams junger Musiker stimuliert, die Elemente von Noise-Rock, Funk, Electronica und freier Ambient-Musik in den Gruppensound einbrachten. Von diesen Musikern waren bei der Einspielung von "Lost On The Way" nun nur noch der Gitarrist Maxime Delpierre und der langjährige Sclavis-Schlagzeuger François Merville dabei.
Maxime Delpierre kam 1975 in Nantes zur Welt und wurde durch Rock- und Popaufnahmen von Bands wie The Ventures, Pink Floyd und Jimi Hendrix Experience zum Gitarrespielen animiert. Nach einem kurzen Seitensprung zum klassischen Piano studierte er Jazzgitarre und vertiefte sich in die Musik von Charlie Parker, Miles Davis und Ornette Coleman. Seit 1993 lebt er in Paris, wo er sich zunächst mit dem Interpretieren von Bebopnummern und Jazzstandards profilierte. Ende der 90er Jahre lernte er u. a. Médéric Collignon, Sunny Murray und Mark Turner kennen und spielte mit ihnen zusammen. Momentan leitet er zwei eigene Bands: das Trio Mutatis Mutandis und das Trio Limousine.
François Merville studierte klassische Perkussion sowie Klavier und arbeitete mit dem Ensemble Intercontemporain unter der Leitung von Pierre Boulez. 1993 verschrieb er sich ganz und gar dem Jazz und spielte seitdem unter anderem in diversen Ensembles von Louis Sclavis, aber auch mit Ray Anderson, Michel Portal, Martial Solal, Dave Douglas, Django Bates und Vincent Courtois. Merville hat auch ein eigenes Quartett.
Saxophonist Matthieu Metzger spielte unter anderem schon mit Marc Ducret, Dominique Pifarély, Claude Barthélémy sowie Barre Phillips und arbeitete außerdem in unterschiedlichen Kontexten mit Sinfonieorchestern, Bigband, Kammerensembles, Jazz- und Rockbands. Metzger ist zur Zeit Mitglied des französischen Orchestre National de Jazz, dem auch der Baßgitarrist Olivier Lété schon angehörte.
Olivier Lété ist ein ebenso extrovertierter wie extravaganter Musiker, der mit Sclavis und Merville auch im Trio spielt. Musikalisch sehr abwechslungsreiche Erfahrungen sammelte der Bassist auch im Zusammenspiel mit Dominique Pifarély, Julien Padovani Trio, dem Electric Pop Art Ensemble und vielen experimentellen Bands aus den Bereichen Rock bis HipHop (u. a. Collectif Slang, 500mg, Le Maigre Feu de la Nonne en Hiver, Wat, Couvé sous la Cendre, Le Mur, D999, La Fanfare E, No Jet Lag). Quelle jpc