Hi!
Ich möchte auch ein bisschen Senf dazu geben.......
Auf die ursprungliche Frage ist wohl kaum jemand wirklich eingegangen.
Ich versuche es mal wie folgt:
Mal ohne auf die Technologie der Transistoren einzugehen.
Ursprünglich waren die Transistoren nur für bescheidene Spannungen ausgelegt. 20 Volt waren schon oft die zulässige Betriebsspannung.
Dementsprechend war die max. Verlustleistung auch bescheiden - ein paar Watt waren nur möglich.
Nun kommen noch zumindest drei Faktoren ins Spiel, die den Klang einer Transistorstufe stark von einem Röhrenverstärker unterscheiden lassen.
* Ein knackiger Bass verlangt nach einer raschen Reaktion im Transistor.
Wo die Röhre praktisch ohne Verzögerung dem schnellen "Anstieg" und "Abfall" des mit hoher Dynamik angeschlagenen Basses folgt, geht es der Transistor eher gemütlich an. Die Anstiegs- und Abfallzeiten eines Transistors sind viel zu lange, der Bass wird weich und klingt zu langsam aus....
* Durch die niedrige Betriebsspannung müssen hohe Ströme her, um Leistung zu produzieren. Vor allem an Elkos werden da sehr hohe Anforderungen gestellt.
* Nicht zuletzt werden an die Netzteile ebenfalls wesentlich höhere Anforderungen gestellt. Durch die hohen Ströme müssen aufwendig stabilisierte Netzteile geschaffen werden, die auch über eine ausreichende Siebung verfügen. Vor allem beim Bass wird es rasch eng.
Natürlich haben sich die eigenschaften der Transistoren in den jahrzehnten ihrer Entwicklung verändert und weiter entwickelt. Die Betriebsspannungen liegen auch schon bei Bedarf mehreren 100 Volt, oder mehr. Die Anstiegszeiten (Grenzfrequenz) ist ebenfalls gestiegen. Neue Technologien ermöglichen nun auch bei Transistoren eine leistungslose Steuerung.
Nun nochmals zur Frage Transistor vs Röhre, welche klingt besser?
Keines!, beide sind eigenständige Verstärkertypen, die zu unterscheidlichen Zeiten (Epochen) ihre Hochblüte gehabt haben.
Wäre der Transistor zuerst erfunden worden, würden vile diesen Nachweinen. So ist es umgekehrt und die Röhre erfährt eine Renaissance.
Ich glaube nicht, dass die eine Technologie besser ist als die andere.
Würde man es wirklich darauf ankommen lassen, so glaube ich, dass man mit entsprechendem digitalen und analogen Aufwand den Klang eines beliebigen Röhrenamps nachvollziehen kann.
Aber auch umgekehrt ist es die Frage, wie Nahe kommt denn eijn Röhrenamp an den Klang eines Transistoramps heran? Geht nicht?
Den Einfluss der Lautsprecher habe ich jetzt weggelassen.
Vergessen wir nicht, dass wir für Spitzenlautsprecher aus den 70-ern nur ein müdes Lächeln übrig haben - ausser es sucht jemand genau diesen Vintage-Klang!
Aber eines wollen wir nicht aus dem Auge verlieren.
Die Technik strebt nach immer perfekteren Verstärkern. Das Ziel ist stets das Eingangssignal unverfälscht in akustische Schallwellen zu wandeln.
Das bedeutet unltralineare Verstärker mit geringstem Klirrfaktor und minimalen Phasenfehlern. Dem kommen monderne, aufwendig gebaute Verstärker ohne Gegenkopplung näher als in der Vergangenheit.
Transistor oder Röhre ......
Ich hoffe, ich konnte zur Verwirrung beitragen
Gyula