Seite 1 von 2

Quad II Endstufe ohne Ein/Aus Schalter wie in Betrieb nehmen

Verfasst: Di 31. Mai 2011, 16:36
von Jonas.Pielke
Hallo liebes Forum,

ich könnte von einem Freund eine alte Quad II Endstufe, die überarbeitet wurde (altersschwache Bazteile ersetzt), zum Test bekommen.
Allerdings hat diese keinen Ein/Aus Schalter.

Wie kann ich diesen Verstärker betreiben, ohne dass die Röhren beim Einschalten Schaden nehmen?
Meine Steckerleiste hat einen Schalter.
Ist der Soft Start der Röhren im Gerät per Schaltung eingebaut?
Oder bekommen die Röhren beim Anschalten richtig einen "auf den Kopf"?

Wer weiß Rat?

Verfasst: Di 31. Mai 2011, 19:30
von FG
Kein Problem:

Du kannst die über einen externen Schalter ein- und ausschalten, so wie es auch in der Originalkonfiguration mit dem Vorverstärker gemacht wurde.

Da sind Röhrengleichrichter drin, die die Anodenspannung sanft hochfahren.

Kaufe den Amp (die sind gut, verlieren kaum an Wert und später findest du einen zweiten Amp) und verwende die Steckerleiste als Schalter.

Gruss
Franz

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 01:09
von Jonas.Pielke
Das ist schon ein Paar, nach einem Zweiten muss ich nicht suchen.
Danke schon mal für den Hinweis.
Und die Gleichrichterröhre kann ebenso wenig Schaden nehmen?
Hatte mir sowas in etwa schon gedacht, denn ein Ein/Aus Schalter kann ja auch nur 0 bzw. 100% an Stromfluss freigeben, oder liege ich da verkehrt?

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 06:56
von FG
Natürlich unterliegen auch die Gleichrichterröhren einem Verschleiss.

Nun mach dir mal keine Sorgen bei einem so langlebigen Produkt, vorausgesetzt der Vorbesitzer hat nicht zu hohe Kapazität für den Siebkondensator eingebaut.

Das wirklich heikle und kaum reparierbare bei Quad II ist allenfalls der bifilar gewickelte Ausgangsübertrager.

Daher: NIE ohne angeschlossene Lautsprecher betreiben!

Franz

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 16:33
von Valvox
Stimmt-

gerade in Amerika werden übrigens oft einzelne QUAD II angeboten, wahrscheinlich auch deshalb, weil es da viele Mono-Hörer gibt.

Ich hatte mal 2 QUAD II mit dem dazugehörigen Vorverstärker für 280DM gekauft, ich fand sie gut, aber nicht überragend. Für mich aber vor 32 Jahren zumindest der Einstig ins Röhrenthema.

Aber: Wenn ich einen einzelnen hätte, würde ich den immer behalten und auf einen 2ten spechten- kostet einer doch wesentlich weniger als die Hälfte eines Paares!

Viele Grüße,
Jan

---------------------------

*Keep on glowing!*

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 18:36
von FG
Valvox hat geschrieben:
Ich hatte mal 2 QUAD II mit dem dazugehörigen Vorverstärker für 280DM gekauft, ich fand sie gut, aber nicht überragend. Für mich aber vor 32 Jahren zumindest der Einstig ins Röhrenthema.
Tja

Ich treibe meine ESL57 Elektrostaten auch lieber mit einem Nelson Pass F5 als mit den Quad II :weed:

Daher gibt es "meine" Quad II Monoblocks (revidiert) hier zu kaufen:

http://www.highendgalerie.ch/occasionen.htm

Smile
Franz

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 19:21
von bionear
Ich treibe meine ESL57 Elektrostaten auch lieber mit einem Nelson Pass F5 als mit den Quad II
Funktioniert das?!

Peter

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 19:31
von FG
bionear hat geschrieben:
Ich treibe meine ESL57 Elektrostaten auch lieber mit einem Nelson Pass F5 als mit den Quad II
Funktioniert das?!

Peter
Ja Peter

Absolut perfekt!

Die Leistung ist keinesfalls zu hoch, so dass die Hochtonpanels nicht gefährdet sind.

Und dem F5 ist die Impedanz innerhalb des Bereiches, welches die ESL57 als Last darstellen, völlig egal.

Der Sound ist etwas offener, nicht so englisch wie mit den Quad II.

Ach ja, ich habe noch einen aktiven Sub dazu.

Franz

Verfasst: Fr 10. Jun 2011, 17:15
von Jonas.Pielke
Leider ist mir eine Endstufe beim Einschalten (nach 4 Minuten ca.) abgeraucht.
So wie es aussieht ist ein Kondensator geplatzt.

Verfasst: Fr 10. Jun 2011, 19:09
von FG
Verrückt, da war vermutlich wiedermal Murphy am Werk.

Oder der Restaurator des Gerätes?

Hast du ein Bild (oder kannst das sonst näher beschreiben), damit wir verstehen welcher Kondensator?

Der Boden lässt sich ganz einfach abschrauben.

Gruss
Franz

/Edit
In welcher Konfiguration ist das passiert? Während der Musikwiedergabe?

Verfasst: Fr 10. Jun 2011, 20:47
von Jonas.Pielke
Hallo Franz,

es ist beim warm Werden passiert.
Ich habe sie beim Besitzer kurz an einer Box angeschlossen und langsam hochgefahren, bis sie warm war, dieser hat einen 110V Trafo, bei dem man die Spannung stufenlos erhöhen kann.
Alles wunderbar.

Bei mir zuhause dann per Steckerleiste angeschaltet und nach ca. 4 Minuten ploppte es dann laut aus einer Endstufe und Rauch stieg auf. Ich habe nach ca. 5-7 Sekunden dann den Strom ausgestellt.

Der Restaurateur hat den dicken Elektrolyt-Kondensator ausgetauscht gegen zwei Kondensatoren, soweit ich das beurteilen kann.
Ein großer und ein kleiner, Fotos folgen.
Der Kleine ist geplatzt.

Ich war dann bei einem Hifi Studio, Open Air Hamburg, der Inhaber hat seit ca. 50 Jahren Erfahrung mit den Endstufen, erste Diagnose (kurz vor Feierabend): Endstufe hat sich durch jahrelangen Nichtgebrauch kaputt gestanden, Kondensator wohl ausgetrocknet.

Also Ersatz mitgenommen und bei beiden Endstufen eingelötet.
Beim ersten Test lief die ersten zwei Minuten alles normal, dann fingen beide Endstufen zeitgleich an Geräusche zu machen, als wenn Fett in der Pfanne anfängt zu kochen.

Nach einer Minute habe ich dann wieder ausgeschaltet und aufgeschraubt, der Kondensator, den ich ersetzt habe, war nach zweiminütiger Abkühlzeit noch sehr heiß, die anderen Bauteile (außer Röhren) nicht.

Liegt ein Schaltungsfeler vor?
Ich werde gleich Bilder anhängen.

Für mich als Anfänger kann das Fazit meiner Röhrenexkurse nur negativ sein, mein gut klingender Art Audio Vollverstärker war andauernd defekt, und der Quad scheint sich einzureihen...

Verfasst: Fr 10. Jun 2011, 20:57
von Jonas.Pielke
Vorweg möchte ich mich bei denen, die mir helfen wollen, für die Qualität entschuldigen, aber als Student kann man sich nur ein teures Hobby erlauben, für die Fotografie bleibt da kein Platz. ;)

[img:2048:1536]http://img534.imageshack.us/img534/963/dsc01234j.jpg[/img]
[img:2048:1536]http://img607.imageshack.us/img607/6324/dsc01245b.jpg[/img]
[img:2048:1536]http://img191.imageshack.us/img191/1889/dsc01247r.jpg[/img]
[img:2048:1536]http://img96.imageshack.us/img96/273/dsc01263bp.jpg[/img]
[img:2048:1536]http://img694.imageshack.us/img694/4356/dsc01265hr.jpg[/img]
[img:2048:1536]http://img585.imageshack.us/img585/4791/dsc01266q.jpg[/img]
[img:2048:1536]http://img846.imageshack.us/img846/3155/dsc01267x.jpg[/img]
[img:2048:1536]http://img59.imageshack.us/img59/6016/dsc01270x.jpg[/img]

Verfasst: Fr 10. Jun 2011, 21:29
von AndreasS
Auf den Bildern ist nicht die Originalbestückung.

Suche bitte mal im Web nach "QUAD II", da findet man auch Bilder (auch von den Innereien), Ratschläge für die Restauration, Schaltpläne.

Ansonsten schicke mir eine PM.

Gruß Andreas

Verfasst: Fr 10. Jun 2011, 22:01
von Jonas.Pielke
Wie geschrieben ist es auch keine Originalbestückung.
Da werde ich wohl nochmal Rücksprache mit dem Besitzer halten.
Nur seltsam, dass es bei ihm an der Testbox (ohne Quelle) wunderbar ohne Brumm funktioniert hat...

Verfasst: Sa 11. Jun 2011, 07:25
von FG
Jonas

der Amp braucht eine gründliche Prüfung, Messung an allen wichtigen Punkten und Ersatz aller alter Kondensatoren ist nötig.

Hattest Du Lautsprecher angeschlossen?

Es könnte sein, dass der Vorschalttrafo die Netzspannung nicht ganz auf 230V raufgebracht hat.

Da beginnt oft schon das Uebel, wenn diese Amps noch auf die ursprünglichen 220V verschaltet sind.

Was ist für eine Gleichrichter Röhre drin?

Oft resultiert die falsche Röhre (z.B GZ34) und obgenannte Verschaltung in zu hohen Betriebsspannungen, dann beginnt die Vergusssmasse in den Trafos zu kochen.

Der Amp gehört zuerst mal in Kennerhände, ist sonst schade drum!

Gruss
Franz

Verfasst: Sa 11. Jun 2011, 08:00
von FG
Ich habe sie beim Besitzer kurz an einer Box angeschlossen und langsam hochgefahren, bis sie warm war, dieser hat einen 110V Trafo, bei dem man die Spannung stufenlos erhöhen kann.
Alles wunderbar.
110V ?

Hat der Amp beim ersten "erfolgreichen" Test bloss 110V erhalten?

Ist er auf 110 V verschaltet?

Trotzdem: all diese alten (Kondensator-) Dinger gehören ersetzt und der Amp muss dann gründlich durchgemessen werden.

Franz

Verfasst: Mo 13. Jun 2011, 18:51
von DB
Hm. Ich sehe am Trafo COM, 120, 110, 100V.
Liegt es evtl. daran?
An sich hat der Quad II ja keine sehr hohe Anodenspannung.

MfG
DB

Rauchzeichen

Verfasst: Di 14. Jun 2011, 21:53
von Weller
Hallo Jonas,

du hast aber kein 110 Volt Gerät ohne den Vorschalttrafo an deiner 230 Volt

Leiste betrieben? :shock:

Gruß Thomas

Verfasst: Mi 15. Jun 2011, 10:37
von derjürgen
Hallo zusammen,

so wie ich das in den Beschreibungen verstanden habe und es auch auf den Bildern zu sehen ist, ist das ein 110 V Gerät.

Das also nicht ohne einen zusätzlichen Trafo ans hiesige Netz angeschlossen werden.

Wenn das wirklich so ist, ist auch nicht nur der eine Kondensator defekt.

Alle Bauteile haben ja dann fast die doppelte Spannung abbekommen.

Das ganze wäre allerdings sehr schade.

Gruß Jürgen

Verfasst: Mi 15. Jun 2011, 19:44
von FG
Seufz

Täglich schaue ich nach einer Antwort von Jonas.

Und leider scheint es wirklich so, dass ein 110V Gerät an 230V gebraten wurde.

Sehr sehr Schade drum!

Ach, ist das ein unglücklicher Verlauf eines Threads...

Franz