Ich schliesse mich Thomas' Ausfuehrungen an - so die Parameter passen (*), wird es sehr schwer, Klangunterschiede an Kabeln oder innerer Verdrahtung im strengen Vergleichstest (Hoertest mit genauer Anpassung der Pegel) nachzuweisen.
Werden in (*) geforderte Kriterien verletzt, wirkt das Kabel wie ein
Klangregler (Hoch/Tiefpass-Wirkung) oder
aural exciter (Stoersignaleinkopplung, Ueberschwinger durch Reduktion der Phasenreserve der Quelle und teilweise Instabilitaet derselben).
Solche im strengen Vergleich hoerbaren Unterschiede lassen sich dann auch nachvollziehbar messen.
Natuerlich steht jedem frei, ob er seine Anlage mit einen Equalizer oder Aural Exciter 'abstimmt', oder dafuer Kabel benutzt.
"Kabelunempfindliche" Aufbauten und EQ/AE stehen meinem Empfinden naeher als Kabelexperimente. Deswegen sind alle meine Komponenten so ausgelegt, dass die Regeln unter (*) eingehalten werden - und natuerlich ist die Anlage streng symmetrisch verkabelt, mit Uebertragern im Signalweg und Erd/Masse-Behandlung wie bei Rane beschrieben - so, wie in AES-48 gefordert:
http://www.rane.com/pdf/ranenotes/Groun ... evices.pdf
http://www.rane.com/pdf/ranenotes/Sound ... ection.pdf
Aber - jedem Tierchen sein Plaesierchen - jeder macht das so, wie er will.
Gruesse
Micha
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(*) Kabellaenge fuer NF klein gegenueber der - elektromagnetischen - Wellenlaenge des Signals im NF-Bereich -> es spielen nur das 'konzentrierten' Ersatzschaltbild des Kabels eine Rolle, nicht der Wellenwiderstand. "Konzentrierte Parameter" sind hier Zparallel geformt aus Risol, j omega Cp und eventuellen weiteren Effekten des Dielektrikums und Zserie geformt aus dem Kupferwiderstand, j omega Lserie und eventuellen weiteren Effekten des Dielektrikums - wobei die dieletrischen Effekte im NF-Bereich vernachlaessigbar sind, so es sich nicht um Sonderkabel fuer Verzoegerungsleitungen handelt, die teils Ferriteinlagen im Dielektrikum haben. Fuehrt der Schirm Signal, kommt noch die Transferimpedanz desselben ins Spiel, fuer Einstreustoerungen.
Beim konzentrierten Ersatzschaltbild kann man dann einfache Formeln anwenden (Vierpoltheorie, Spannungsteiler), um die Auswirkungen festzustellen.
Die folgenden "Faustregeln" helfen dann Kabeleinfluss zu minimieren:
Zserie << Zquelle, Zserie<<Zlast, Zparallel >> Zquelle, Zparallel >> Zlast, Cp klein genug, um die Phasenreserve der Gegenkopplung der Quelle nicht nennenswert zu verkleinern. Dabei sollte Zquelle << Zlast (Betrieb in Spannungsanpassung) als Ziel gelten.
Ausserdem sollte keine nennenswerte Stoereinkopplung ueber die Transferimpedanz des Schirmes und ueber Schleifenstroeme entstehen - konstruktiv bedingte Unterschiede in den eingefangenen Stoerpegeln kann man dann oft als Klangunterschied wahrnehmen.
Wer seine Komponenten selbst entwickelt, oder beim Einkauf aufpasst, hat die Moeglichkeit, die "Kabelproblematik" von vornherein auszuschliessen - und damit viel Geld und Aufwand in sinnvollere Bereiche umzuleiten.