Moin zusammen,
hier ist noch einer, der gevierteilt oder gedreiteilt werden wird
Eigentlich bin ich gar kein "Kabelgläubiger" aber es kam so:
im vergangenen Herbst hatte ich für einen Freund den Tube-Amp überprüft. Als er ihn wieder abholte, brachte er seine Speakerkabel mit und fragte mich, ob ich die mitgebrachten Speakerkabel anschließen und hören möchte. Es war ein Paar JH88 von Jürgen Hensler. Zu der Zeit hatte ich ein paar XINDAK FS-1. Fairerweise muß ich dazu sagen, daß die Xindak eine Länge von 5m hatten und die JH nur 3m.
Wir hörten zuerst mit den XINDAK und klemmten dann um auf die JH-Kabel. Sofort war mir klar geworden, daß das JH-Kabel doch einiges mehr an Feinzeichung brachte. Ich entschloss mich, Ausschau nach einem gebrauchten JH-Kabelpaar in 5m Länge zu halten.
Es war wohl Spätherbst oder schon Winter 2010, als ich im Audio-Markt eine passende Anzeige fand. Es wurde ein Paar JH88 in der Länge von 5,13m (Hensler macht immer ein Vielfaches von 27cm oder so) angeboten. Ich nahm Kontakt mit dem Anbieter auf. Daraus entwickelte sich ein weiteres Angebot. Man bot mir neben dem JH-Kabel noch zwei weitere Kabel unverbindlich zum Probehören an. So erhielt ich, wie vereinbart, um die Jahreswende 2010/2011 neben dem JH-Paar ein anderes hochwertiges Kupferkabel als auch ein 5N-Silberkabel. Der Anbieter war sich sicher, daß ich nach dem Vergleich nicht mehr das Hensler-Kabel favorisieren würde. Die beiden anderen Kabel waren von ihm selbst gefertigt.
Übrigens wurden mir alle drei Kabelpaare ohne jegliche Sicherleistung zugeschickt.
Die Kabel kamen und ich war sehr gespannt, was sich mir da offenbaren würde. Zunächst hörte ich das JH-Kabel. Auch wenn es nun gute 5m lang war, spielte auch dieses Kabel deutlich feiner auf als das Xindak. Ob es gegenüber der gehörten 3m Länge Nachteile hatte, konnte ich nach der Zeit nicht mehr erinnern.
Als nächstes kam das Kupfer-Kabel des Anbieters dran. Die Unterschiede zwischen dem JH- und diesem Cu-Kabel waren dagegen nach meinem Empfinden marginal. Im Blindtest wäre ich hier def. gescheitert.
Zum Schluß schloss ich das Silberkabel an. Spontan kam es mir feinzeichnender vor als die Cu-Kabel. Aber ich hatte auch die Warnungen des Anbieters wie auch die vielen Hinweise im I-Net im Kopf, die man über Silberkabel liest. - Aber auch nach längerem Vergleichs-Hören war und blieb das Silberkabel mein Favorit.
Mein Filius interessierte sich auch für die Strippen und wir machten ein paar Tage später einen Blindtest. Ich hatte allen Kabeln eine Nummer zugeordnet und er durfte mir in beliebiger Reihefolge die Kabelnummern zurufen und ich steckte wunschgemäß um.
Er hatte recht schnell das Xindak als schlechtestes Kabel definiert. Sein Favorit bzw. seine Favoriten waren die beiden Cu-Kabel. Das Silberkabel fand er zwar auch gut, aber seine Präferenzen lagen auf den Cu-Kabeln.
Ich habe mich nach einer Weile des Querhörens für das Silberkabel entschieden. Ich habe es nun seit rund 4 Monate in meiner Wunschlänge von 5m und bereue nicht, daß ich eine vierstellige Summe Euros für das Kabelpaar bezahlt habe.
Ich bin aber auch der Meinung, daß das Kabel so mit der letzte Punkt in der Kette sein sollte, den man anfasst. Zunächst müssen die Komponenten an den "Kabelenden" stehen. Man kann da vermutlich mehr Wirkung erzielen.
Der Anbieter bzw. auch Hersteller des Kabels ist übrigens Chris. Ich kriege von Chris keine Provision, wenn ich das hier schreibe. Es ist einfach meine Erfahrung, die ich hier wiedergebe.
Tschüss
Rainer
PS wenn ich hier das XINDAK-Kabel als "schlechtestes" Kabel darstelle, so muß man natürlich auch den Preis betrachten. Es ist in einer deutlich günstigeren Preisklasse und für das Geld ist das Kabel sehr gut. Ich habe mit dem Kabel einige Jahre gehört und war recht zufrieden