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DIY Röhrenmonos - kennt die wer?

Verfasst: So 14. Feb 2010, 23:19
von dragon
Guten Abend Freunde des gepflegten Hörgenusses,

habe in der Bucht zwei Röhrenmonos ersteigert (Zweitbieter) und so kamen sie an:

[IMG:150:128]http://img28.imageshack.us/img28/1572/img1343.th.jpg[/img]
[IMG:150:128]http://img22.imageshack.us/img22/9748/img1342ks.th.jpg[/img]
[IMG:150:128]http://img42.imageshack.us/img42/2303/img1341pn.th.jpg[/img]
[IMG:150:128]http://img229.imageshack.us/img229/6329 ... 2vj.th.jpg[/img]

Alles in allem erstmal eine Riesensauerei. Der Verkäufer hat nur den weniger beschädigten Block fotografiert und dann noch so dass man die abgestossene Ecke nicht sieht, von den defekten Röhren kein Wort und die Verpackung ist so unter aller Sau dass er wohl bewusst einen Transportschaden provozieren wollte. Hat auch gestern noch nachgefragt weil er sich Sorgen wegen den Paketdiensten macht und dass ich unbedingt auf eine unbeschädigte Verpackung achten soll :king:
Habe auch die Vermutung dass er die Teile selbst ersteigert hat, weil zwei Stunden nach der Auktion schon das Angebot an unterlegene Bieter kam...

Naja, ich will mich hier nicht ausheulen, es gibt auch positives zu berichten. Habe die Geräte vorhin getestet, trotz Kamikaze-Transport funktionieren sie. Ein Mono hat einen minimalen Trafobrumm, das wurde aber angegeben.
Den Klang habe ich im ersten Durchlauf als relativ angenehm empfunden, nur in den Höhen wirken sie manchmal etwas "spitz", aber das liegt vielleicht auch an den relativ einfachen JJ-Endröhren? :idn: Habe mich nicht getraut die beigelegten Tesla-Röhren mit dem abgebrochenen Schaft zu testen, auch wenn das Glas unbeschädigt aussieht.
Von der Leistung her sind die Verstärker beeindruckend. Reichliche Zimmerlautstärke erreichen sie schon auf 9 Uhr der Dared-Vorstufe, angeschlossen an zwei B&W CDM7SE. Das Bassvolumen der B&W`s wird nun auch endgültig ausgeschöpft, hier zeigten meine 15W Dared-Monos manchmal (ihre einzigen) Schwächen.

Wie Ihr vielleicht merkt, bin ich nun etwas hin- und hergerissen. Der Klang ist nach dem ersten Eindruck sehr gut und mit anderen Endröhren auf alle Fälle noch zu steigern und die Leistung reicht auch für alles was noch kommen könnte :wink:
Auf der anderen Seite bin ich sauer über die bösartig verschwiegenen Mängel und eigentlich auch der Meinung dass man soetwas nicht noch honorieren sollte.

Da ich bekanntermaßen einen Picasso nicht von Gekrakel unterscheiden kann, hier meine Fragen an Euch:

Picasso oder nicht? :mrgreen:

Kennt jemand die Monos bzw. den Erbauer? Laut Verkäufer soll es sich um die "Vorserienausführung eines Experten" handeln :roll:

Ist auf den Schaltbildern zu erkennen welcher Art die Verstärker sind? Gegentakt? :idn:

Habe noch sehr gute 6L6GC und gelesen dass sie auch anstatt der EL34 verwendet werden können. Ist das allgemein gültig?

Wieso haben die Tesla-Röhren einen Stift mehr als die JJ´s?

Vielen Dank schonmal,
Gruß Jürgen

Verfasst: Mo 15. Feb 2010, 00:19
von old tube
Moin Jürgen,
zu deinen Fragen:

- Es sind ja keine Schaltbilder zu sehen, optisch sieht es nach Parallel-Gegentakt Schaltung der EL34 aus. Was mich wundert ist, das der Verstärker anscheinend sowohl mit 4 als auch mit 2 Endröhren betrieben werden kann, für eine Betriebsart passt dann auf jeden Fall der Ausgangs-Übertrager nicht.

- Nein, die 6L6GC sind kein Ersatz für die EL34.

- Bei den Tesla-Röhren ist auch Pin 6 bestückt. Dieser Pin ist aber röhrenintern nicht angeschlossen, bei den JJ hat man ihn dann einfach weggelassen. Die abgebrochenen Zentrierstifte sind übrigens nicht so tragisch, wenn die Röhren nicht schonmal 'verdreht' gesteckt haben. Einfach eine Markierung an Röhrensockel und Röhre mit wasserfestem Marker anbringen und testen.

- Nein, ich kenne den Erbauer nicht und das ist auch gut so. Wenn ich die Bilder vom Innenleben sehe frage ich mich wie man sowas guten Gewissens unter die Leute bringen kann... :shock:

Der "Experte" muss wohl sehr in Eile gewesen sein. Zum Ausschlachten war der Kram zu teuer, ich würde mein Geld zurückverlangen.

Gruß
Norbert

Verfasst: Mo 15. Feb 2010, 00:28
von Analog_Tom
Hallo Jürgen,

das ist auf den ersten Blick etwas ärgerlich, wenn das Gerät von der technischen Seite aber OK ist, könnte man einen anderen Weg gehen.
Diese Amps sind so wie es aussieht mit einer Montageplatte aufgebaut, an der alles dranhängt. Wenn man diese abschraubt hat man die beschädigten Rahmen frei.
Diese sollten sich dann sehr gut restaurieren lassen, indem man sie spachtet und anschließend lackiert.
Über den Preis müßte man dann allerdings meiner Meinung nach nochmals mit dem Verkäufer reden.
Wichtig wäre aber das sonst alles seine Richtigkeit hat.

VG

Tom

Verfasst: Mo 15. Feb 2010, 08:13
von pehajope
Moin,

diese Teile wurden doch im Nachbarforum (HiFiForum) angeboten. Meiner Meinung nach an Bastler.

Verfasst: Mo 15. Feb 2010, 11:15
von Kawabundisch
http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... hread=4391

Das sollten die Endstufen sein.
Auf deinen Bildern sieht man aber auch alles und die Holzkiste sollte doch ruck zuck reparabel sein. Wenn von der Technik i.O mach dich nicht verrückt und baue die Gehäuse neu. In der Bucht ist nicht immer alles Gold was glänzt, habe ich auch schon des öffteren erlebt .Ein Schnapp ist da manchmal mit Nachgeschmak verbunden.
Gruß Bernd

Verfasst: Mo 15. Feb 2010, 11:17
von mb-de
Hallo Juergen,

'Expertenarbeit' war das nicht - die Arbeit unterm Blech ist eher sehr schlampig, alles auf die Schnelle zusammengebraten, 'Bastlerwerk' ist der passendere Ausdruck. Egal wie es klingt, ich haette fuer mich Bedenken wegen der Langzeitstabilitaet.

Der Rest der Abwicklung, nunja, fuer mich riecht die Sache sehr nach totem Fisch... da solltest Du versuchen, Wandlung oder zumindest Minderung durchzusetzen....

Beste Gruesse

Micha
===
PS: Fehlende Indexstifte bei Oktalroehren sind in der Tat kein Beinbruch - ein Markieren der Position und Vorsicht beim Stecken genuegt... wenn die Position der Indexmarke nicht mehr zu erkennen ist, hilft ein Messen der Position der Heizungsanschluesse - diese liegen an Stift 2 und 7.

Oktalsockel von unten:

[img:120:120]http://tdsl.duncanamps.com/basing/octal.gif[/img]

EL34/E34L/6CA7-Belegung:

[img:101:172]http://tdsl.duncanamps.com/basing/8ep.gif[/img]

Verfasst: Mo 15. Feb 2010, 14:31
von dragon
Hallo,
vielen Dank für die zahlreichen Infos!

Ja, neue Zargen zu bauen bzw. die alten zu restaurieren wäre für mich kein Problem, auch wenn das so nicht geplant war. Letztendlich ist mir die Optik auch relativ egal wenn der Klang gut ist und die Geräte betriebssicher sind. Hätte solche Mängel nur gerne vorher erfahren.

Anscheinend handelt es sich, wie im Hififorum angegeben, wirklich um ältere Prototypen eines deutschen Herstellers. Die Ähnlichkeit mit einer gewissen Serie ist einfach frappierend. Werde dort mal anfragen was es mit den zusätzlichen Steckplätzen auf sich hat, vielleicht ist ja auch eine Durchsicht möglich.
Habe ein Bild vom Innenleben gemacht, vielleicht hat hier noch jemand eine Erklärung zur Extrabestückung oder sieht eventl. Sicherheitsmängel.

[IMG:150:128]http://img148.imageshack.us/img148/3804/img1353d.th.jpg[/img]

Beste Grüße,
Jürgen

Verfasst: Di 16. Feb 2010, 22:26
von dragon
Guten Abend,

habe mich mit dem Verkäufer geeinigt und werde die Amps behalten. Er war der Meinung dass sie wie Panzer gebaut sind und deshalb nur einen Karton drum benötigen :shock:

Bei Gelegenheit stecke ich sie dann in ein neues Kostüm, aber erstmal hat das "Einhören" Vorrang.

Eine Anfrage beim vermuteten Hersteller hängt in der Warteschleife, bin dann mal gespannt. Melde mich wenns Neuigkeiten zu den Steckplätzen gibt.

Kann jemand Empfehlungen aussprechen für ein Tuberolling der EL34 im unteren bis mittleren Preissegment?

Beste Grüße,
Jürgen

Verfasst: Di 16. Feb 2010, 23:40
von DB
Ich hätte einen Tip für Verstärkerrolling:
Mit einer Heugabel in den Drahtverhau reinfahren, und zwar so, daß ein Zinken unter den Bauteilen bei den Oktalfassungen zu liegen kommt und ein Weiterer die grauen Strippen zuverlässig erfaßt. Ganz rechts unter dem silbernen Elko ansetzen. Dann ein beherzter Ruck -und das Ganze neu auf Lötleisten aufbauen. :wink: :mrgreen:
Hat das Gerät überhaupt einen Schutzleiter innen drin? Ich kann nichts grün-gelbes sehen.
Bauteile sollte man auch nicht am Chassis ankleben, Elkos schon gar nicht. Die Dinger haben Sollbruchstellen, damit sie im Notfall ihre Innereien definiert auswürgen können.


MfG
DB

Verfasst: Mi 17. Feb 2010, 01:34
von dragon
Yepp DB,

geht los! Machste mir einen Schaltplan? Blicke in dem Gewirr als Noob leider auch nicht durch :wink:

Gruß, Jürgen

Verfasst: Mi 17. Feb 2010, 17:08
von DB
Ach, da braucht man sich nicht erst in Zeug legen, selbst einen Schaltplan auszudenken. Zwei Vorröhrenfassungen, das schreit geradezu nach einem Williamson
Hier, auch ganz ähnlich.
Was natürlich auch geht, wenn Dir der Klang der Geräte bisher gefällt: zeichne die Schaltung heraus und baue sie danach ordentlich auf.
Wenngleich, direkt als Anfängerobjekt ist es vielleicht nicht geeignet, wenn Du darin noch keine Übung hast.
Zumindest solltest Du zunächst schauen, daß der Schutzleiter alle berührbaren Metallteile erfaßt.

MfG
DB

Verfasst: So 14. Mär 2010, 15:21
von wolly
dragon hat geschrieben:Guten Abend,


Kann jemand Empfehlungen aussprechen für ein Tuberolling der EL34 im unteren bis mittleren Preissegment?

Beste Grüße,
Jürgen
Hallo Jürgen

habe schon häufig diese EL 34 hier empfohlen:

http://cgi.ebay.de/EL34-MULLARD-6CA7-RE ... 53e0174732

Werde es auch weiterhin tun :OK:

Preislich und klanglich sind die einfach eine Wucht :dollars: :mh:

Gruss

Wolfgang :beer

Verfasst: So 14. Mär 2010, 15:42
von hoersen
mein tipp:

die winged C von svetlana, wenns keine old stock ware sein soll. mit der machst du niemals was falsch - mit allen anderen aber u.u. was verkehrt...

horst

Verfasst: Do 15. Jul 2010, 00:16
von dragon
Guten Abend Gemeinde,

vor ca. drei Wochen ist`s nun passiert, ein Mono hat die Grätsche gemacht :evil:
Hatte bis jetzt keine Zeit mich drum zu kümmern, heute wollte ich dann wissen was Phase ist. Aber von Anfang an...

Ich habe über´n Rechner Musik gehört und plötzlich veränderte sich der Sound und wurde immer matschiger. Habe es erst gar nicht so wahr genommen, da ich neben dem linken Lautsprecher saß, der normal spielte. Reflexmäßig drehte ich mich zum rechten (und der Anlage) um und da glühte doch eine EL34 (winged C, danke für den Tip Horst!) wie ein Tischfeuerwerk. Noch ehe ich aufspringen und den Saft abdrehen konnte, verabschiedete sich der Amp sang- und klanglos. Na wenigstens ist nichts explodiert.

Vorhin habe ich ihn aufgeschraubt, aber keine verkokelten Stellen gefunden. Aber irgendwie schaut es so aus, als wären zwei Elkos ausgelaufen. So richtig sicher bin ich mir aber nicht, da der "Konstrukteur" ja auch einiges nur eingeklebt hat und es für mich auch Kleber sein kann. Deswegen stelle ich mal zwei Bilder ein, vielleicht sieht ja hier jemand klarer (mir ist die Luft grad zu dick :| ):

[IMG:113:150]http://img717.imageshack.us/img717/722/kl2x.th.jpg[/img]

[IMG:150:113]http://img697.imageshack.us/img697/4646/kl1v.th.jpg[/img]

Über die weitere Vorgehensweise bin ich mir noch nicht richtig im Klaren. Für einen Neuaufbau vom Fachmann fehlt mir das nötige Kleingeld, ob ich es selber schaffe weiß ich nicht :idn: Habe zwar schon einiges gebastelt wie Plattenwaschmaschine, Beamer, etc. aber da lagen auch keine 400V und mehr an. Naja, mal schauen...

Gute Nacht erstmal,
Jürgen

Verfasst: Do 15. Jul 2010, 09:01
von GlowingTube
Moin Jürgen,

das auf den Fotos sieht mir eher nach Heißkleber aus. Frage: ist das Zeug fest oder flüssig?

So ein Tischfeuerwerk, wie Du es nennst, habe ich auch schon zweimal erlebt bei einem Octave V70 mit KT88EH. Nach dem Tausch der KT88 war alles wieder in Butter. Ich vermute auch in Deinem Fall, daß es die Tube ist. Ich würde mal das Röhrenpaar von anderen Kanal einstecken mit Daumen auf dem Netzschalter. Der Amp ist schon für EL34 ausgelegt?

Hast Du Garantie auf den Tuben?

Viel Erfolg!
Rainer

PS die EL34 von SED habe ich derzeit auch am Laufen; sind sehr fein auflösend

Verfasst: Do 15. Jul 2010, 09:59
von Claus-Michael
Moin Jürgen,
dragon hat geschrieben:.... Blicke in dem Gewirr als Noob leider auch nicht durch .....
Donnerwetter - dazu gehört Mut, sich Derlei bei diesem Verhau anzutun! Ich hoffe doch für Dich, dass Du nicht die im HF aufgerufene Summe bei der Ebay-Auktion bezahlt hast - der Hinweis des Verkäufers auf "Prototypen von Klimo" hat mich in brüllendes Gelächter ausbrechen lassen ("... Vorserienausführung eines Experten ...", "... Klimo Kent ..."). Allein die Tatsache, dass 4 Endröhrensockel verdrahtet sind, aber auf den Bildern nur zwei Röhren eingesteckt sind, hätte selbst den Laien misstrauisch machen müssen (m. E. eine Fehlanpassung). Gibt es dafür eine triftige Erklärung (außer der im HF angegebenen)?

Wie DB schon sagte: das Ding hätte ich entkernt und neu aufgebaut - dieses Gewurschtel ist ja echt gefährlich. Nachzeichnen ist keine Hexerei - kostet halt nur Zeit (sollte Einem aber die Sicherheit wert sein)! Schaltpläne gibt es im Netz reichlich (hätte es das nur schon gegeben, als ich vor 50 Jahren meine ersten Schritte in Sachen Röhrenverstärker machte :wink:).

Ich will Dir die Dinger nicht madig machen - wir haben alle schon hie und da wie Du jetzt unser Lehrgeld im Leben bezahlt. Aber Du solltest das Ding nicht so lassen, auch wenn es jetzt einige Zeit so gelaufen ist. Die Sollbruchstellen sind vorprogrammiert und beim Wiederaufbau kannst Du nur lernen.

Gruß
Claus-Michael

P.S.: Hier mal ein Bildchen - so kann Verdahtung auch aussehen:

[img:500:375]http://img641.imageshack.us/img641/1761/voxac4.jpg[/img]

Verfasst: Do 15. Jul 2010, 12:59
von dragon
Hallo,

danke für die Antworten! Deine Signatur Rainer, triffts echt am besten! :lol:
Nehme die Geschichte mittlerweile mit Humor, bin ja gewissermaßen auch selber schuld am Dilemma.
das auf den Fotos sieht mir eher nach Heißkleber aus. Frage: ist das Zeug fest oder flüssig? ...

Ich vermute auch in Deinem Fall, daß es die Tube ist. Ich würde mal das Röhrenpaar von anderen Kanal einstecken mit Daumen auf dem Netzschalter. Der Amp ist schon für EL34 ausgelegt?
Das Zeug ist fest.
Ja er ist für die EL34. Einen Röhrenwechsel habe ich natürlich als erstes gemacht, hatte nur vergessen das zu erwähnen. Da zuckt sich nichts mehr.
Allein die Tatsache, dass 4 Endröhrensockel verdrahtet sind, aber auf den Bildern nur zwei Röhren eingesteckt sind, hätte selbst den Laien misstrauisch machen müssen (m. E. eine Fehlanpassung). Gibt es dafür eine triftige Erklärung (außer der im HF angegebenen)?
Nein, bis jetzt nicht. Vermute dass sie für den Betrieb mit zwei Röhren ausgelegt sind und habe sie nur so betrieben, auch wenn´s skurilerweise mit vieren funktioniert.

Zum Ursprung der Geräte habe ich mittlerweile eine ganz eigene Vermutung. Der Erbauer wollte mit den vier Sockeln vielleicht nur etwas ausprobieren. Vielleicht sind sie wirklich so eine Art Prototyp der nicht für den Wirtschaftskreislauf bestimmt war. Das würde auch die lieblose Kabelage erklären. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, aber einiges spricht schon für eine gewisse Professionalität. Die Lötstellen sind einwandfrei, die Bauteile meines Erachtens von guter Qualität (Elkos von Fischer & Tausche), gute Kabel, Anschlüsse etc. Die Chassis und die Montageplatte sind industriell gefertigt... Ich habe Bilder vom Innenleben einer Serie des oben genannten Herstellers und die Ähnlichkeit zu meinen Geräten beim Aufbau und den verwendeten Bauteilen ist einfach nicht von der Hand zu weisen. Vor allem die Chassis gleichen sich absolut, bis auf die Verchromung und die vertauschten Röhrenfassungen. Ausserdem blieb meine damalige Anfrage bei diesem Hersteller unbeantwortet, was ja auch alles bedeuten kann... :roll:
Vielleicht sind sie einfach nach dem Testen an Bekannte weitergegeben worden und so gingen sie von Hand zu Hand bis zum HF und zur Bucht?!

Beste Grüße,
Jürgen

Verfasst: Do 15. Jul 2010, 19:21
von dcd3500rg
Tach miteinander.
Was mir beim betrachten der Bilder aufgefallen ist: es sieht beinahe so aus als ob da eine Verbindung zwischen den beiden Pins des blauen Elkos besteht. Schaut bitte nochmal genau hin.
Falls dem so ist hätte es eigentlich ein schönes Feuerwerk geben müssen.
Es sieht zumindest elektrisch bedenklich aus.


Grüße von

Roland

Verfasst: Do 15. Jul 2010, 21:19
von dragon
Hallo,

ja da gibt es eine Verbindung. Er hat aber auf der Rückseite noch einen Pin.

Beste Grüße,
Jürgen

Verfasst: Fr 16. Jul 2010, 17:09
von Claus-Michael
Moin,
dragon hat geschrieben:....
Allein die Tatsache, dass 4 Endröhrensockel verdrahtet sind, aber auf den Bildern nur zwei Röhren eingesteckt sind, hätte selbst den Laien misstrauisch machen müssen (m. E. eine Fehlanpassung). Gibt es dafür eine triftige Erklärung (außer der im HF angegebenen)?
Nein, bis jetzt nicht. Vermute dass sie für den Betrieb mit zwei Röhren ausgelegt sind und habe sie nur so betrieben, auch wenn´s skurilerweise mit vieren funktioniert.
"Vermuten heißt nicht wissen!". Funktionieren und funktionieren ist zweierlei. Warum sollte es nicht mit 4x EL34 funktionieren? Es ist ja allenfalls eine Parallelschaltung der Endröhren. Aber wenn der Trafo für 4x EL34 ausgelegt ist, sind nur 2x EL 34 eine Fehlanpassung, die auf die Lebensdauer von Röhre und Trafo gehen (und umgekehrt).
Bei allem Humor solltest Du schon für die elektrische Richtigkeit Sorge tragen. Hast Du mal die Trafo-Daten überprüft? Welche primäre Impedanz liegt vor? Hst Du schon eine Ruhestrom-Überprüfung gemacht?
dragon hat geschrieben:Zum Ursprung der Geräte habe ich mittlerweile eine ganz eigene Vermutung. Der Erbauer wollte mit den vier Sockeln vielleicht nur etwas ausprobieren. Vielleicht sind sie wirklich so eine Art Prototyp der nicht für den Wirtschaftskreislauf bestimmt war. Das würde auch die lieblose Kabelage erklären. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, aber einiges spricht schon für eine gewisse Professionalität. Die Lötstellen sind einwandfrei, die Bauteile meines Erachtens von guter Qualität (Elkos von Fischer & Tausche), gute Kabel, Anschlüsse etc. Die Chassis und die Montageplatte sind industriell gefertigt... Ich habe Bilder vom Innenleben einer Serie des oben genannten Herstellers und die Ähnlichkeit zu meinen Geräten beim Aufbau und den verwendeten Bauteilen ist einfach nicht von der Hand zu weisen. Vor allem die Chassis gleichen sich absolut, bis auf die Verchromung und die vertauschten Röhrenfassungen. Ausserdem blieb meine damalige Anfrage bei diesem Hersteller unbeantwortet, was ja auch alles bedeuten kann... :roll:
Vielleicht sind sie einfach nach dem Testen an Bekannte weitergegeben worden und so gingen sie von Hand zu Hand bis zum HF und zur Bucht?!
Von dem Gedanken "Protypen eines renommierten Erbauers" solltest Du Dich mal lösen (es sei denn, Du möchtest Dir mit dem Erwerb der Endstufen schmeicheln).
Das ist m. E. Selbstgebautes nach optischen Vorlagen von Raphael, Klimo, Kebschull etc. . Es gibt zig Bauprojekte, die so aussehen (warum wohl :mrgreen:) - gurgeln nach den entsprechenden Foren hilft da ungemein. Von "Professionalität" ist der innere Aufbau doch noch ein gutes Stück entfernt (F+T ist übrigens solide Standardware).

Mir persönlich wäre unwohl, wenn ich nicht sicher sein kann, ob der Aubau inkl. Konfiguration derzeit so ist wie geplant. Wer weiß, wer da alles rumgeprutscht hat. Allein aus Eigennutz und wegen der persönlichen Sicherheit würde ich mir Klarheit verschaffen!


Gruß
Claus-Michael