Manger Lautsprecher / Erfahrungen!?

Alles was passive Lautsprecher angeht, kann hier besprochen werden.

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klausek
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Manger Lautsprecher / Erfahrungen!?

Beitrag von klausek »

Hallo,
kann mir jemand was zu Manger Lautsprechern sagen? Das die Dinger stark polarisieren ist mir bekannt. Ich hätte gerne eine Klangeinschätzung von Leuten die die Lautsprecher auch selber gehört bzw. besessen haben.
Danke und Gruß
Klaus
Hallo
gelöscht
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Beitrag von Hallo »

Hallo Klaus,

das mit dem Manger ist ein schwieriges Thema. Der Lautsprecher wirkt wirklich aufgelöst und schnell. Nur was ihm immer fehlt ist die vernünftige Bassankopplung.
Seit Daniela Manger in die Fußstapfen ihres Vaters getreten ist und sich der Sache mehr angenommen hat, hat sie dem Wandler noch eine gewisse Schärfe antrainiert.
Seit dieser Vorführung auf der letzten high-End in Gravenbruch habe ich das Thema Manger nicht mehr weiterverfolgt.
Aufgrund dieser "Schärfe" hat Herr Böde (Stereo) auch einen bösen Witz über Daniela gemacht: "Preisauschreiben: 2. Preis zwei Wochen Paris mit Daniela Manger 1. Preis eine Woche Paris mit Daniela".

Jürgen
Gotenkoenig
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Beitrag von Gotenkoenig »

Hi, lese dich doch mal in die seiten von Michael Methe ein und dann vielleicht noch kontaktieren.
[url]hxxp://methe-family.de/manger_zerobox_109.htm[/url]

Doch vorgemerkt: Auf seiner Webseite werden alle aktuellen LS hochgepriesen um dann 6Monate später auf ein anderes System umzusteigen.

Ich für mein Teil war bei einem kurzem Höreindruck auf der DIY Messe in Gelsenkirchen positiv überrascht - ich stand aber nur in dritter Reihe.

Gruß

Teja
"....wenn ich einmal reich wär.....dididididididum...."
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Moin,

ich wundere mich, dass die zweite Ausführung von uns Kalle nicht lange um die Ecke geflitzt kam..... :mrgreen:
Der Kalle (MKII) ist praktizierender Anhänger des Manger-Kultes :wink:
Ich denke der könnte vielleicht etwas dazu beitragen...
Kalle, Du weißt ja wer das sagt.. :wink:

Viele Grüße

Thomas
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Hallo Klaus,

selbst besessen habe ich die Teile nie - allerdings ueber die Jahre oft und intensiv "behoert".

Die fruehen Versionen waren ohne passende Entzerrer voellig unbrauchbar.

Seit den 1990igern habe ich die eine oder andere anhoerenswerte Kombination gehoert - die Bassankopplung ist nicht ganz leicht, wenn sie passt, und der Rest ebenso, erlauben die Manger-Wandler sehr gute Durchhoerbarkeit von Aufnahmen, in der Art, wie man es von sehr guten Haupabhoerlautsprechern (Studiomonitore, wie von MEG oder K&H) kennt bzw. kennen sollte.

Den Diffusor fand ich bisher ueberfluessig - und den Einsatz von mehreren Manger-Schallwandlern je Kanal ausgesprochen kontraproduktiv - mehr falsche Rauminformation ("Bose in gut"), weniger Durchhoerbarkeit und Praezision.

Anhoeren lohnt sich - es sollte in den eigenen vier Waenden erfolgen...

Beste Gruesse

Micha
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

hallo klaus,

tipp für dich, da du auch in NRW wohnst: hör dir meine DDD biegewellenwandler von german physiks an. hab noch in edles paar davon abzugeben.
das ist letzlich ein um die hochachse gebogener mangerwandler und strahlt damit von ca. 120 - 2000Hz rundum ab ("omnidirektional"). keine schärfe, kein festgenageltes sitzen im sweet spot...irres klangerlebnis!
ciao!

horst

ps: gib mal im www.audiomarkt.de "legato" ein, da kannst du sie dir anschauen...
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Saarmichel
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Beitrag von Saarmichel »

Hallo,

habe selbst noch zwei dieser Plastikdinger im Schrank liegen. Konnte mich gehörmässig nie so recht überzeugen. Auch die Messungen sind nicht berauschend, tiefer Einbruch im Mitteltonbereich, sehr welliger Frequenzgang, sehr, sehr langes Ausschwingen vom Grundtonbereich bis in die unteren Mitten und wo die oben genannte Kritikpunkte besser werden fängt der Mangerwandler extrem stark zu Bündeln an. Von holografischer Räumlichkeit konnte auch keine Rede sein. Mir war der Klang tonal betrachtet immer zu weich, zu matt und zu müde. Kurzum:, es kommt einfach nix raus.

Gut, ich bin halt der typische Hornlautsprecher-Vollgas-Hörer der Dynamik über alles liebt.

Insgesamt waren die Mangers bisher wohl die mit deutlichen Abstand größte Fehlinvestition in Sachen High-End die ich jemals getätigt habe.

Meine Alternativ-Empfehlung. Die 20er Saba, die an Natürlichkeit wohl kaum zu überbieten sind, einen unvergleichlichen Antritt und Feinzeichung haben. Der Wirkungsgrad liegt bei ca. 95db/2,83V/1M. UND !!!, die Sabas können die holografische Räumlichkeit.

Die Sabas bieten ein unschlagbares Preis/Leistungsverhältnis, Musik neu erleben und vom gesparten Geld noch 2 Wo Urlaub im Süden machen. Ach das Leben kann doch so schön und dabei so einfach sein :OK:
Gruß.

Michael

Eine saarländische Lebensweisheit: Hauptsach gud gess.
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Tubes
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Beitrag von Tubes »

Moin,
mb-de hat geschrieben: - die Bassankopplung ist nicht ganz leicht, wenn sie passt, und der Rest ebenso, erlauben die Manger-Wandler sehr gute Durchhoerbarkeit von Aufnahmen, in der Art, wie man es von sehr guten Haupabhoerlautsprechern (Studiomonitore, wie von MEG oder K&H) kennt bzw. kennen sollte.
so kenne ich die Manger-Wandler von Stephan Horwege, der auch die aktive Variante mit nur einem Manger bevorzugt. Man kann wirklich von holographischer Darstellung sprechen, höre dazu z.B. C. Lauer - Shadows in the rain (übrigens eine CD! :shock: ). Limitierungen konnte ich nicht feststellen. Wäre ich nicht begeisterter Kleinleistungs-Verstärker-Hörer, hätte ich ein Pärchen der aktiven Manger.
Grüße
Heiner

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klausek
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Beitrag von klausek »

Hallo,
Danke für die Info´s. Wie immer gehen die Meinungen zu Manger Lautsprechern deutlich auseinander. Scheinen zumindest interessante Dinger zu sein.
Gruß
Klaus
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Hallo Klaus,

sie sind zumindest anders als andere Lautsprecher Konzepte.
Von Gefallen zu reden wäre jedoch zu viel.

Viele Grüße

Thomas
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

konnte nicht mehr editieren. sollte in meinem posting nat.

120 - 20000 Hz (20kHz)

heißen!

h.
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klausek
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Beitrag von klausek »

Hallo,
habe jetzt dem rätseln ein Ende gesetzt und die Mangers bei mir stehen. Es ist die 109, also ein Manger und ein Tiefton pro Box. Sieht fast wie eine "normale" zwei Wege Konstruktion aus.
Zum Klang:
Der Klang ist absolut fürchterlich, fürchterlich gut :-)
Ich kann nicht verstehen, warum der Lautsprecher so polarisiert!? Ich habe die Mangers beim Vorbesitzer abgeholt, und an einem relativ mäßigen Trans. Vollverstärker gehört. Das Ergebnis war schon recht ordentlich, aber nicht mehr. Da ich so viel über die Mangers gelesen hatte, hatte ich eine gewisse Vorstellung vom Klangbild, oder man könnte auch sagen ich hatte keine Vorstellung vom Klangbild. Ich dachte die Boxen klingen völlig anders als andere Lautsprecher. Dumpf, starke Richtwirkung, keine Präzision, kein ordentlicher Bass, also einfach schlecht auf ganzer Linie. Und genau das würde die Einzigartigkeit der Boxen ausmachen :-)
Man wundert sich, warum ich überhaupt zum Hörtermin gefahren bin!! Das stimmt aber alles m.E. nicht ansatzweise, zumindest nicht im ersten Eindruck.
Der erste Eindruck war einfach der einer sehr gut abgestimmten zwei Wege Konstruktion, mit sehr guter Homogenität, nicht mehr. Höhen, Bässe, Mitten, alles da und auch ordentliche Raumabbildung. Wie gesagt, alles OK, aber nix aufregendes. Ich habe die Lautsprecher mal vorsichtshalber sichergestellt und dem Besitzer als Gegenleistung etwas Papier auf den Tisch gelegt :-)
Bei mir zu Hause habe ich die Mangers "normal" aufgestellt und an meine Röhren angeschlossen, an Röhren laufen die Mangers angeblich auch nicht!! Erster Eindruck: Keine Höhen, alles dumpf und eher topfig :-(
Dann habe ich die Boxen recht stark eingewinkelt (steht so im Netz und auf der Manger Seite!).
Ergebnis: Genial!!!
Die Höhen sind VOLL da, da ist nichts ansatzweise dumpf. Eher ein extrem auflösender Hochton der nicht ansatzweise "spitz" wird!! Die Tonalität ist der Hammer. Dynamik auch sehr gut, Raumabbildung ist auch Top. Alles wie bei einem seeehr guten "normalen" Lautsprecher. Ich habe immer gegen meine alten Acapella Lautsprecher hin und her gestöpselt. Die Acapellas sind auch sehr gut. Die Auflösung ist auf Manger Niveau. Der Unterschied ist im A - B Vergleich nicht nachhaltig greifbar!! Mangers gehört - sehr gut, Acapellas angeschlossen - auch sehr gut :-)
Der Unterschied wird erst bei längerem hören der Mangers deutlich. Die Dinger spielen einfach absolut "echt". Ich weiß "echt" ist abgenudelt, alles klingt extrem "echt" und mit einer unglaublichen "Präzision" :-)
So steht es in jeder XY Ausgabe diverser HiFi Heftchen. Aber ein Klavier auf der Manger ist einfach erschreckend realistisch. Da spielt ein Klavier, nicht mehr und nicht weniger. Stimmen sind auch sehr gut, da kommen meine Acapellas aber m.E. noch mit. Acapella Lautsprecher sind schon sehr schön abgestimmt, das ist m.E. schon echt auf TOP Niveau!!
Aber der DEUTLICHSTE Unterschied ist die Homogenität der Boxen!!! Hier habe ich bis jetzt nur gute Lösungen bei Flächen gehört. Gerade die Quad ESL 63 fand ich genial. Aber die haben halt andere Probleme wie Dynamik usw. Das man die Dinger wegen ihrer Form kaum im Raum integrieren kann ist auch nicht unbedingt von Vorteil. Die Manger spielt homogen wie ein Flächenstrahler, ohne die Nachteile zu haben. Die Dynamik ist besser als bei meinen Acapellas. Die Abbildungsschärfe ist nicht unbedingt besser, aber zumindest auf gleichen Niveau.
Wenn ihr wissen wollt wie eine Manger klingt, hört euch einfach extrem gute Lautsprecher an extrem guter Elektronik an. Das Ergebnis ist das Fundament auf dem die Mangers aufbauen. Sie setzen einfach noch einen unerhört großen Haufen drauf :-)
Um direkt Einwände abzuschmettern. Ich bin nicht an der Firma Manger beteiligt, noch in irgendeiner Weise verwand oder befreundet :-)
Ich habe schon sehr viele Lautsprecher besessen. Hörner, Flächen, "normale" Boxen diverser Hersteller usw. Die Mangers waren für mich eine sehr positive Überraschung. Warum sie so polarisieren ist mir absolut schleierhaft. Für mein Empfinden sind sie der Quadratur des Kreises schon sehr nahe gekommen! Da Mangers auch viel als Selbstbau unterwegs sind, könnte ich mir vorstellen das es hier Konstruktionen gibt, die nicht klingen bzw. einfach falsch gebaut wurden!? Außerdem muß man unbedingt die etwas spezielle Aufstellung beachten!!
Noch was zur Richtwirkung. Die ist schon etwas stärker als bei "normalen" Boxen, aber lange nicht so extrem wie ich befürchtet hatte. Ich hatte gelesen das man kaum atmen darf, da sich sonst das Klangnbild durch die Bewegung schon stark verändert. Somit wären Mangers nur etwas für Apnoe Taucher, die die Luft ja recht lange anhalten können. Würde zumindest für ein Lied reichen :-)
Eigentlich fällt im Punkt Richtwirkung kaum etwas besonderes auf. Lange nicht so ausgeprägt wie bei Flächen!!

Genug geschrieben,
Gruß
Klaus
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Hallo Klaus,

auch wenn ich meinen Hörnern mit Sicherheit nicht untreu werde, schöner Bericht!
Viel Freude mit den Manger!

Viele Grüße

Thomas
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

glückwunsch und willkommen im club der biegewellen-hörer! (auch wenn du noch einen "sweet spot" akzeptieren musst).

von der theorie her sind biegew.-wandler ohne nennenswerte einschwingzeit (o.k.-theortisch...) für röhren-elektronik also die idealen wandler.

ciao!
horst
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Sauron
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Beitrag von Sauron »

klausek hat geschrieben: Warum sie so polarisieren ist mir absolut schleierhaft.
Ich denke, dass es hauptsächlich an der Erwartungshaltung des jeweiligen Hörers liegt.

Wenn man einmal auf den Klang großer Hornlautsprecher und dem damit zumeist verbundenen Klangbild geeicht ist, wird man sich mit Lautsprechern wie der Zerobox 109 schwer tun. Als ich sie zum Test hatte, meinte ein Hornfan zu mir: "Das sind die schlechtesten Lautsprecher, die du je hattest."
Ich war da ganz anderer Meinung. :mrgreen:

Am ehesten sind sie wohl mit BBC-ähnlichen Monitoren zu vergleichen. Man kann mit ihnen wunderbar Aufnahmen abhören. Ein Pseudo-Life-Feeling wird man dagegen nicht finden.
Hallo
gelöscht
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Beitrag von Hallo »

Hallo,
der Mangerwandler folgt einer wichtigen Theorie. Ich möchte einmal etwas zu deren Grundlage beitragen (mich wundert es schon, dass keiner von den Mangerfreunden diese hier aufgegriffen hat).

Zunächst einige Grundlagen zum Hören:

Den Klang, den wir als richtig empfinden haben wir uns so antrainiert, bzw ist dieser uns so antrainiert worden. Von daher empfinden ja andere Völker die Musik (trotz physiologisch gleicher Ohren) anders. So z.B. hören Japaner viel mittenbetoner usw.....
Unabhängig davon hätten wir ein Messinstrument welches genauer auf richtigen Klang reagiert. Das wäre unser emotionales Empfinden. Es reagiert sehr genau auf Töne, die uns als Menschen stressen und weniger auf richtige Klänge bzw. den "richtigen Klang".
Ich habe dazu vor ungefähr 12 Jahren eine Untersuchung gemacht welche zuletzt in der Stereophile von Markus Sauer aufgegriffen wurde(zu lesen hier: http://www.stereophile.com/features/203/index.html ).
Leider haben es viele Menschen verlernt auf ihr emotionales Befinden zu achten. Um so mehr werden dann technische Messwerte für die Richtigkeit
des Klangs benutzt.

Nun zum Manger:

Manger glaubt, dass die emotionale Gestresstheit, die heute häufig beim Musikhören auftritt und so auch von mir gemessen wurde, durch ein energetisch lautes "Knacken" beim Ein- und Ausschwingen der Membran erzeugt wird. Er behauptet, dass jeder Lautsprecher ein kurzes "Knackgeräusch" beim umkehren vom Ein- zum Ausschwingen erzeugt, an welches das Ohr adaptiert und auf welches der Mensch dann genervt reagiert. Manger stützt seine Theorie unter anderen darauf, dass man die Musik beim längeren Musikhören (egal wie laut sie nun ist) immer lauter macht, bzw. lauter machen muss.
Ein von ihm konzipierter Biegewellenwandler würde diese "Knackgeräusche" eben nicht produzieren und würde somit zu einem sinnesphysiologisch richtigen Klang beitragen.
Ich möchte betonen, dass ich das nun mal "Knackgeräusche" genannt habe, um es besser zu veranschaulichen. Im Grunde genommen ist es komplexer und Manger erklärt es folgendermaßen: "Ursprünglich entwickelte sich das menschliche Hören als Überlebensmechanismus zur Erkennung einer potentiellen Gefahr. Noch heute basiert die Funktion unseres Gehörs auf gleiche Weise, auf der Analyse zeitlicher Druckänderungen einer Schallquelle. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lautsprechern reproduziert der Manger-Schallwandler gerade diese kurzzeitigen Druckänderungen äußerst präzise. Das Ergebnis zeigt sich in einer erstaunlich realistischen räumlichen und tonalen Wiedergabe" ( Zu lesen auch dem Manger Aufsatz: http://www.manger-msw.de/index.php?lang ... 8&country= ).

Manger versucht also zu belegen, dass man mit seinem Wandler einfach stressfreier Musik genießen kann.


Fazit:

Letztendlich stellen wir uns eigentlich immer die falsche Frage, wenn wir nach dem Klang fragen. Dieser ist nämlich gelernt und manipulierbar. So auch mit dem Einführen der CD geschehen. Obwohl die ersten CD Player der Platte klanglich weit unterlegen waren, wurde das als richtig durch die Industrie antrainiert. Es kam dann zu solchen Besonderheiten, dass Konzertpianisten von HiFi-Jüngern erklärt wurde, dass ihr Flügen schlechter klingen würde, als die heimische HiFi-Anlage. Soviel zum gelernten Klang.
Ob Manger mit seiner Theorie richtig liegt, könnte man erforschen. Zumindest hat er sich Gedanken gemacht und ein solcher Lautsprecher ist nur erfahrbar.
Um einen Lautsprecher zu erfahren, braucht es aber einen Menschen, der gelernt hat, sich von seinen gelernten Klängen und der Messtechnik so weit wie möglich zu befreien und auf sein Gefühl zu achten.
Inwieweit das möglich ist, kann ja jeder selbst mit sich herausfinden, so er dann will. Als Ansatz wäre das aber der einzig richtige, so man denn eine Musik und Musikwiedergabe dann wirklich erfahren möchte.

Inwieweit wir uns von unseren gelernten Hörgewohnheiten stressen lassen, zeigt meine Untersuchung. Inwieweit Manger wirklich Recht hat, müsste man eigentlich einmal wissenschaftlich Untersuchen. Das ist aber ein erheblicher Aufwand. Herausfinden kann es aber jeder selbst.

Grüße

Jürgen
Zuletzt geändert von Hallo am Fr 29. Mai 2009, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von mb-de »

Hallo Juergen,

ziemlich esotherisch, diese Erklaerung... vielleicht akzeptabel fuer den Manger-Teil... bei der Aussage zur CD habe ich meine Zweifel, sehr grosse sogar... da bin ich ueberzeugter 'sowohl/als-auch' Digital- und Analoghoerer.

Die Qualitaet der Aufnahme ist entscheidend - systemimminente Eigenschaften (vielleicht kann man das 'Vor- und Nachteile der Systeme' nennen) der Aufzeichnungs- und Uebertragungstechnik muessen verstanden und beruecksichtigt sein... und, viel wichtiger, das Quellmaterial vor der Aufnahme (sprich die Qualtiaet der Musik und Musiker) muss stimmen...

Gruss

Micha
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

das riecht alles nach doppel-blindversuchen (oder besser taub-versuchen?).

ohne einen solchen aufwand, würde man dem "besten" wandler wohl nicht näher kommen. mit "besten" meine ich den für den hörer angenhmesten/gefälligsten und nicht den mit den besten messwerten...

h.
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Beitrag von klausek »

Hallo,
die Ausführungen von Jürgen sind mit Sicherheit sehr interessant. Ich kann da aber wegen fehlendem Fachwissen kaum mitreden!!
Ich kann nur meine Hörerfahrungen mit dem Mangerwandler einbringen. Und die sind wie beschrieben schon sehr erstaunlich. Das die Mangers m.E. "richtiger" klingen als mir bekannte andere Konzepte war und ist ja wohl das Ziel von Manger. Hier würde ich sagen hat er ins Schwarze getroffen. Da ich mich schon recht ausführlich mit HiFi beschäftige, und schon einiges gehört und besessen habe, denke ich die Mangers schon halbwegs beurteilen zu können. Obwohl mir durchaus bewusst ist, das andere das eventuell völlig anders sehen bzw. hören. Auch andere Lautsprecherkonzepte haben mit Sicherheit ihre Vorzüge und Daseinsberechtigung. Da ich mit einer eher negativen Erwartungshaltung an die Mangers gegangen bin, würde ich eine Fehleinschätzung im Sinne von "Der neue Lautsprecher muß besser klingen" ausschließen.
Wenn mir die Mangers nicht gefallen hätten, wäre das auch kein Problem gewesen.
Wobei ich ja meinen alten Lautsprechern auch kein schlechtes Zeugnis ausgestellt habe. Warum die Mangers klingen wie sie klingen, und warum es so viele kontrahäre Meinungen gibt kann ich nicht wirklich beantworten.
Sie klingen halt, und das m.E. verdammt gut!!
Gruß
Klaus
Hallo
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Beitrag von Hallo »

mb-de hat geschrieben:Hallo Juergen,

ziemlich esotherisch, diese Erklaerung... vielleicht akzeptabel fuer den Manger-Teil... bei der Aussage zur CD habe ich meine Zweifel, sehr grosse sogar... da bin ich ueberzeugter 'sowohl/als-auch' Digital- und Analoghoerer.

Die Qualitaet der Aufnahme ist entscheidend - systemimminente Eigenschaften (vielleicht kann man das 'Vor- und Nachteile der Systeme' nennen) der Aufzeichnungs- und Uebertragungstechnik muessen verstanden und beruecksichtigt sein... und, viel wichtiger, das Quellmaterial vor der Aufnahme (sprich die Qualtiaet der Musik und Musiker) muss stimmen...

Gruss

Micha
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Hallo Micha,

zunächst zum Manger. Klar klingt dies zunächst einmal esoterisch. Manger hat seine interessante Theorie natürlich nicht empirisch gestützt. Von daher wird diese Theorie, die viele Fragen aufwirft, immer als esoterisch abgetan werden können.
Unabhängig davon wäre es ja höchst interessant inwieweit an seiner Hypothese etwas dran ist. Dazu müsste man sich ja zunächst einmal fragen:
1. Erzeugen herkömmliche Konuslautsprecher überhaupt solche "Knachgeräusche"
2. Neigen wir als Menschen dazu, auf energetisch dichte Geräusche entsprechend mit einem "richtungshörenden Schreck" zu reagieren.
3. Was wären die Folgen......usw.

zur CD:

Da muss ich Dir widersprechen. In einer empirischen Forschung kann man die Aufnahmeverfahren etc. als konfundierende Variablen ausschalten.

Zunächst besitzt die Psychologie standardisierte Verfahren emotionale Befindlichkeiten zu messen. Ich verzichte an dieser Stelle, die Testkonstruktion solcher Verfahren und deren Validierung hier näher zu erläutern.

Nun kann man sich einen Testaufbau ausdenken, in dem die Musik gleichgehalten wird und die Unterschiede der Komponenten erfasst wird.

Um die emotionale Befindlichkeit zu messen könnte man demnach folgendermaßen vorgehen (so geschehen in meinem Versuch):

1. HiFi-Anlage nicht sichtbar
2. Fragebögen wird durch neutrale Person (bei mir Praktikantin) gereicht
3. Messung der generellen emotionalen Befindlichkeit vor dem Hören.
4. Darbietung von Musik (bei mir drei Stücke die vorher auf eine allg. Befindlichkeit randomisiert wurde) von Anlage A, B, oder C - randomisiert
5. Messung der Befindlichkeit
6. Darbietung von Musik (gleiche Stücke unterschiedliche Reihenfolge) mit anderer HiFi-Anlage
7. Messung der Befindlichkeit
usw.

9. Abschließend Befragung der Testperson. Auch nach dem für sie besten Klang.

Die Ergebnisse sind ja nun in der Fachpresse hinriechend dargestellt worden.

Ein wichtiges Ergebnis war jedoch, dass ca. 2/3 der Versuchspersonen bei dem Umschalten von CD nach Platte die CD klanglich präferiert haben, emotional aber negative reagiert haben.
Ich habe dazu auch mehrere Artikel geschrieben und nannte dieses Phänomen "unlustvolles Lustempfinden".

Grüße

Jürgen
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