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Vincent SV-226
Verfasst: Fr 13. Mai 2005, 23:48
von vintage64
Hi @ all!
Auch auf die Gefahr hin, mich allmählich unglaubwürdig zu machen, möchte ich Euch doch kurz mein neues Verstärker-Highlight vorstellen. Nach meinem persönlichen Empfinden der bislang best klingendste Verstärker an meinen Tannoys...
Hier zunächst einige Bilder, damit Ihr seht, wovon die Rede ist:

© vintage64
Der Vincent leistet bis zu 2 x 100 W an 8 Ω, was sich an meinen Tannoys vor allem im Baßbereich in phantastischer Weise bemerkbar macht. Da jetzt auch die unteren Lagen voll durchdringen, wirkt das Klangbild insgesamt erstmals 'komplett'.
Es wird demnächst einen interessanten Clinch mit 2 x 8 W 300B in Single Ended Schaltung geben! Bin sehr sehr gespannt...
Der Wechsel der auf den Photos noch zu sehenden China 12AX7A gegen GT12AX7M brachte klanglich wesentlich mehr als in meinem MeiXing MC368-B! Hätte nicht für möglich gehalten, daß dieser Hybrid mit meinen Tannoys so überaus gut harmoniert!
Ich habe den Vincent außerdem mit den drei Xindak VT-3BC entkoppelt. Möglicherweise trägt dies zu dem phänomenalen Klangbild mit bei...
Meine Erfahrungen der letzten 2 Jahre bringen mich zu der Überzeugung, daß die Abstimmung zwischen LSP und Verstärker von überragender Bedeutung ist!
Viele Grüße,
Henning
Verfasst: Sa 14. Mai 2005, 00:31
von vintage64
Hi Rainer,
danke! Tja, also das wird ein knappes Rennen, schätze ich... ob der SET letztlich den wichtigen Baßbereich genügend befeuern kann...könnte mir jetzt vorstellen, daß er im Mittenbereich 'überirdisch' klingt, aber der Baß im Vergleich zum Vincent eher 'flau' sein wird. Dann würde ich ihn trotzdem behalten und 1/2 Jahr diesen, 1/2 Jahr jenen genießen...
Beginne langsam wieder an meinem Dreher zu 'verzweifeln':
Habe heute abend mal Mozart Klavierkonzert Nr. 13 C-dur KV 415 - Géza Anda, Camerata Academica des Salzburger Mozarteums auf Deutsche Grammophon LP gegen Klavierkonzert Nr. 25 in C-dur KV 503, Alfred Brendel, Sir Charles Mackerras, SCO auf Philips SACD klanglich in aller Ruhe verglichen...
Die LP kommt jetzt so derart 'weich gespült' rüber, daß es mir beinahe zuviel ist. Es ist eben eine Art der Wiedergabe, bei der man eine gewisse 'Einfärbung' einfach nicht verleugnen kann. Das muß einem gefallen. Demgegenüber klingt die SACD 'entschlackter', aber deutlich räumlicher und dynamischer mit diesem gewissen Etwas, nämlich perfektem, liveähnlichem Nachhall...
Hier würde ich ganz klar die SACD bevorzugen. Überhaupt, der Wechsel auf den Vincent läßt alle SACDs/CDs jetzt natürlicher erklingen, wesentlich besser anhörbar. Damit gewinnen sie automatisch Terrain gegenüber den LPs!
Vielleicht brächte ein besserer Dreher - z.B. Thorens TD125 mit SME Arm - wieder ein klangliches Patt, wer weiß...
Mal sehen, aber ist schon verrückt. Ich bin wohl doch nach 20 Jahren von der LP zu sehr entwöhnt...
Viele Grüße,
Henning
Verfasst: Sa 14. Mai 2005, 08:54
von Thargor
vintage64 hat geschrieben:Beginne langsam wieder an meinem Dreher zu 'verzweifeln':
Habe heute abend mal Mozart Klavierkonzert Nr. 13 C-dur KV 415 - Géza Anda, Camerata Academica des Salzburger Mozarteums auf Deutsche Grammophon LP gegen Klavierkonzert Nr. 25 in C-dur KV 503, Alfred Brendel, Sir Charles Mackerras, SCO auf Philips SACD klanglich in aller Ruhe verglichen...
Die LP kommt jetzt so derart 'weich gespült' rüber, daß es mir beinahe zuviel ist. Es ist eben eine Art der Wiedergabe, bei der man eine gewisse 'Einfärbung' einfach nicht verleugnen kann. Das muß einem gefallen. Demgegenüber klingt die SACD 'entschlackter', aber deutlich räumlicher und dynamischer mit diesem gewissen Etwas, nämlich perfektem, liveähnlichem Nachhall...
Moin Henning,
muss gleich in den Garten, so ein Mist

OK, das war OT. Bist Du Dir sicher, dass die Unterschiede nicht an den Aufnahmen / bzw. der Pressung der LP liegen? Mein Standpunkt dazu ist seit Jahren, dass vieles an den Aufnahmen liegt. Sonst würden sich hochwertige Pressungen (MFSL, Japan , DCC, gute Reissues etc.) ja auch überfüssig machen. Ich habe viel Musik, die ich durchaus auch mal von CD bevorzuge (SACD habe ich nicht, da kann ich nicht vergleichen - sehe derzeit nicht ein, mir noch ein System zuzulegen).
Du kommst um die Koexistenz-Lösung nicht herum

freu Dich doch einfach. Waren Deine SACDs wenigstens kein rausgeschmissenes Geld

Insbesondere bei den DG-Pressungen habe ich im übrigen die Erfahrung gemacht, dass es gewaltige Qualitätsunterschiede gibt. Die Ausnahme bilden hier eine Reihe von wirklich guten Reissues.
Irgendwie doch prima. Wie bei den Röhren - erlaubt ist, was gefällt. Und wenn der SV-226 gut klingt, wieso nicht. Mein alter Vollverstärker Sony TAF-707ES den ich fast 10 Jahre hatte, hat mir auch immer noch etwas eigenes. Vielleicht liegts an der langen Gewöhnungsphase an das Klangbild.
Bin gespannt auf Deinen Vergleich SV-226 vs. Röhrlis.
Viele Grüße vom Barkeeper.
Verfasst: Sa 14. Mai 2005, 13:01
von vintage64
Hi!
@Rainer,
Ist der Alfred Brendel eigentlich immer noch am Spielen oder wie alt ist die Aufnahme?
Die Aufnahme ist von Juli 2001.
Tja, die System 1200 sind zwar SET freundlich, aber ob's für diese Bässe reicht, die ich zur Zeit zu hören bekomme?! Mal sehen...
Übrigens klingt der SV-226 weitaus 'röhriger' als mein MeiXing! Trotzdem verschmiert er keinesfalls die Details, aber die Musik als Ganzes kommt eben überaus angenehm und 'einschmeichelnd' rüber! Deshalb bin ich auch so begeistert. Für mich ist das ein absoluter Glücksfall. Falls der SET es nicht bringt, werde ich schlußendlich noch die Kombination Vincent SA-T1 mit den beiden SP-T100 Monoblöcken ausprobieren. Möglicherweise in Form eines Hongkong Imports...
@Thargor,
Insbesondere bei den DG-Pressungen habe ich im übrigen die Erfahrung gemacht, dass es gewaltige Qualitätsunterschiede gibt. Die Ausnahme bilden hier eine Reihe von wirklich guten Reissues.
Könnte natürlich daran liegen. Ich muß eben noch weitere Vergleiche anstellen... mit Entwöhnung von der LP meine ich vor allem die Störgeräusche, die unvermeidlich sind und die das Gehirn des Zuhörers quasi 'ausblenden' muß. Mit etwas Übung geht das sicherlich. Wenn ich jedoch dann zwischendurch immer mal wieder die praktisch störungsfreien CDs/SACDs höre, kommt mir dieses Manko der LP wieder richtig zu Bewußtsein und bei der nächsten LP fange ich von vorn an...so ungefähr. Also kurzum, ich habe ein praktisches Problem mit der Koexistenz beider Musikträger. Das ist für mich eben schade...
Beste Grüße,
Henning
Verfasst: Sa 14. Mai 2005, 13:27
von Thargor
Kopf hoch..... Störgeräusche? Solche Scheiben kommen mir nicht auf den Teller. Was immer noch knackt nach einer vernünftigen Schallplattenwäsche kommt in den Keller - fertig. Ich höre ja auch keine CD mit Kratzerbedingten Aussetzern. Wenn ich nervös bin kann mich das manchmal etwas erhöhte Restrauschen allerdings auch nerven. Dann darf ich aber auch keine CDs mit historischen Aufnahmen hören
Aber wenn ich nervös bin höre ich eh Sachen, die besser von CD kommen, weil der Pladdendreher sonst aus dem Wohnzimmer hüpft....
Falls Du noch eine Bezugsquelle für die T-100 Monos auftuen solltest, schick mir mal bitte eine PM. Ich konnte die nirgends mehr auftreiben.....
Grüße Thargor.
Verfasst: So 15. Mai 2005, 08:43
von vintage64
Hi Thargor,
bin jetzt weiter am Experimentieren mit LP. Was unbedingt her muß, ist eine LP-Waschmaschine und ein Thorens, am besten ein TD125 mit SME Arm o.ä.
Das ganze wird sich bei mir bis Herbst hinziehen. Höre heute morgen erstmal wieder mit LP.
Viele Grüße,
Henning
Verfasst: So 15. Mai 2005, 21:58
von vintage64
Hi @ all,
hab' heute vormittag wieder intensiv LP mit SACD verglichen...kanns einfach nicht lassen!
SACD hat sicher seine Berechtigung, aber Vinyl klingt einfach schöner, ich kanns drehen und wenden wie ich will...
Übrigens kann es sein, daß ich mit der DG Mozart KV 415 einfach nur eine besonders 'weiche' Aufnahme erwischt hatte, denn eine andere Aufnahme aus meinem 'Schuber' klingt wesentlich klarer, einfach wunderbar.
Ich hab' in irgend einem Hifi-Heft mal ein Interview mit einem bekannten Tonmeister - Namen vergessen

- gelesen, der sich auf die Optimierung 'verkorkster' moderner Aufnahmen spezialisiert hat. Er ist mit dem Tonband aufgewachsen und kann dem Digitalen letztlich nicht allzuviel abgewinnen. Sinngemäß meinte er, es gäbe irgendwie - egal wie hoch die digitale Auflösung sei - immer eine Art Signatur des Unbehaglichen, Unangenehmen, von der das Tonband bzw. die LP in der Regel völlig frei seien...
Vielleicht ist das Einbildung, aber auch heute vormittag hatte ich diesen Eindruck, wenngleich wie gesagt die SACDs mit dem Vincent SV-226 bereits wesentlich angenehmer klingen. Ich denke allerdings schon, daß zumindest ein 845 SET das klanglich noch toppen kann.
Die LP ist wirklich der Tonträger zum Genießen und Schwelgen in der Musik...
Aber um den Hörvergleich fairer zu gestalten, sollte ich erstmal meinen Dreher gegen etwas richtig gutes tauschen...
Viele Grüße,
Henning
Verfasst: Mi 18. Mai 2005, 18:46
von vintage64
Hi @ all,
höre jetzt in der Woche SACD, am Wochenende / Urlaub mit LP.
Habe gestern z.B. die neue RCA Living Stereo SACD, Brahms, Concerto No.1, Rubinstein, Reiner, recorded in 1954 gehört:
Es drängt sich mir die Frage auf, während ich 'mit geöffneter Kinnlade' den ansatzlos in den Raum gepeitschten tiefen Tönen des CSO lausche, wie das mit LP überhaupt zu steigern ist!
Es ist, und wie! Die LP hat vergleichsweise beinahe die gleiche Dynamik, eine teils noch gesteigerte Räumlichkeit und vor allem, eine Art 'Lebendigkeit', fast wie ein organisches Wesen, die sie ggb. der SACD und CD einzigartig macht.
Beide Tonträger, SACD und LP haben jedoch - jeweils auf Ihre ureigenste Art - imho ihre Berechtigung in der Welt der schönen Klänge.
Grüße,
Henning
Verfasst: So 22. Mai 2005, 10:05
von vintage64
Hi,
mein Eingangsstatement sollte ich vielleicht etwas relativieren:
Der SV-226 ist nach meiner subjektiven Einschätzung einer von 2 mit Abstand best klingendsten Verstärkern an meinen Tannoys:
der andere ist der Music Angel 845! Dabei scheint es mir rückblickend so zu sein, daß die 845er Endröhre ihren eigenen 'Röhrenflair' hat, der von Transen - selbst als Hybrid - eben nicht erreichbar ist. So ist das. Dafür hat der SV-226 den Vorzug, ebenfalls sehr angenehm - vielleicht techn. ausgedrückt: unverzerrt?! - zu klingen und genügend Druck zu entfalten. Ich würde sagen, der MA 845 führt immer noch leicht in diesem Vergleich.
Grüße,
Henning
Verfasst: Do 2. Jun 2005, 13:07
von fritzdorfer
Hallo,
den Vincent SV-226 habe ich ebenfalls, wenn auch nur in der Musikanlage in meinem Wohnzimmer. Die oben geschilderten Klangeindrücke kann ich nur bestätigen. Es ist ein vollkommen entspanntes, von den Lautsprechern losgelöstes Klangbild, das mich immer wieder begeistert. Ich habe die chinesischen 12AX7 mal ausgetauscht und Ei ECC83 reingesteckt. Das ergab einen nochmaligen Klanggewinn. Da scheint es also noch Steigerungsmöglichkeiten zu geben. Da ich den SV-226 jedoch nur im Wohnzimmer betreibe, habe ich die Ei's wieder raus gemacht und die Original China Röhren wieder reingesteckt.
Auch wenn als Lautsprecher bei mir nur Drei-Wege-Lautsprecher von Jordanow und ein relativ einfacher Denon-CD-Spieler im Einsatz sind, macht der Vincent das ganze zu einem Klangerlebnis. Leider habe ich im Wohnzimmer keinen Plattenspieler. Der Vergleich zur CD wäre sicherlich interessant.
Viele Grüße aus Fritzdorf
Bernd
Verfasst: Fr 3. Jun 2005, 15:51
von vintage64
Hi Bernd,
freut mich, daß Du meinen Eindruck vom SV-226 bestätigen kannst!

Ich hatte aus Neugierde im Nachbarforum mal ein wenig nach dem Nachfolger SV-236 gestöbert...der soll laut Erfahrungsberichten deutlich analytischer abgestimmt sein. Das würde mir mit Sicherheit nicht zusagen. Auch den SV-226 MKII wird man so abgestimmt haben, es gab Veränderungen am Schaltungsaufbau laut Werbung, da es wohl dem deutschen bzw. europäischen mainstream mehr entgegenkommt...

Da kann man nur jedem, der den 'warmen' amerikanischen Röhrensound schätzt, empfehlen, dieses Teil zu behalten bzw. Ausschau nach ihm zu halten. Optik ist eben nicht alles. Ich könnte mir vorstellen, daß deutliche klangliche Verbesserungen nur mit erheblichem finanziellen Aufwand zu erreichen sein werden. Ich sage nur ASR Emitter!
Viele Grüße, Henning
Verfasst: Fr 3. Jun 2005, 16:54
von Amerigo
Hallo Vintage64
Lustig, dass du den Emitter erwähnst. Ich hatte ja erst den Vincent SV236 und nun den Emitter I HD mit Akku.
Ich kann dir nur sagen, dass ich den SV236 für einen der besten Amps halte, die man in der Preisklasse kriegen kann. Analytisch ist er nicht, das stimmt auf gar keinen Fall. Ich fand ihn im Gegenteil manchmal etwas an der Grenze zum Aufdicken, vor allem in den Stimmlagen.
Er macht übrigens einen sehr schönen Bass mit viel Kontrolle, das kam an meinen Cabasse sehr schön rüber.
Wer Interesse an einem Original Vincent SV236 zum Sheng-Ya Preis hat: PN an mich, ich hab' ihn noch.
Gruss
Amerigo
Verfasst: Fr 3. Jun 2005, 18:28
von vintage64
Hallo Amerigo,
interessant, vor allem wie unterschiedlich 'Klang' von Verstärkern subjektiv wahrgenommen wird. Allerdings zählt für mich Deine Meinung insofern doppelt schwer, als Du den legendären Emitter hörst!

Sicherlich ist das alles Geschmackssache. Will auch nicht ausschließen, daß ich mir eines Tages mal einen Emi anhöre...
im Moment bin ich auf dem 300B SET Trip...
Du solltest Dir mal was gönnen und Dir die 'Tannoy Gold' 12" ( 30 cm Ø ) oder besser 15" (38.5 cm Ø ) Treiber bei 3...2...1 kaufen (UK oder USA), die es dort relativ zahlreich noch gibt. Diese Teile sind wirklich legendär und es gibt wohl einige DIY-Vorschläge für passende Gehäuse.
Nichts gegen Deine Cabasse, aber Du wirst mit diesen Tannoys eine neue Welt betreten! Ich will nicht überheblich wirken, aber ich bin mir unter uns gesagt ziemlich sicher, daß selbst meine 'bescheidene' System1200 jede Mehrwege-Box <20.000 EUR in allen musikalischen Belangen - mit Ausnahme vielleicht von Tiefstbaß - en passant an die Wand spielt! Sie vernascht eine B&W 802D zum Frühstück. Das Dual Concentric Prinzip kann klanglich nur von den allerbesten Dipol-Strahlern wie z.B. Quad ESL 989 oder von Hörnern / Breitbändern erreicht werden, sofern diese im Baßbereich mithalten können, schlicht systembedingt.
In der Home Serie von Tannoy kosten die 12" Treiber meiner System1200 nicht weniger als 13.500 EUR!
Und die 'Tannoy Gold' sind nochmal eine Klasse besser..., 'just my 2 cents'
Ich selbst hab's damit natürlich nicht eilig, aber die 15"er 'Tannoy Gold' stehen bereits auf meiner Einkaufsliste.
Viele Grüße, Henning