Hallo!
Wie ich in einem anderen thread bereits angedeutet habe, ist der Octal Preamp Mk2 in Planung. Einige Aspekte der Vorstufe sollen dabei verbessert werden.
Beim Betrieb mit Hochpegeleingängen und Endstufen mit hoher Eingangsempfindlichkeit ist die Verstärkung der 6SN7-Linestufe mitunter zu hoch, so dass sich nur ein geringer benutzbarer Regelbereich am Lautsärkesteller ergibt. Dem kann man zwar mittels Spannungsteiler am Hochpegeleingang Abhilfe schaffen. Aber angesichts des Aufwands, der getrieben wurde mit Ausgangsübertrager und widerstandsfreiem Lautstärkesteller ist das nicht unbedingt sinnvoll.
In einer kleineren Vorstufe mit 6AM4 und 6AH4 hat sich letztere bereits bestens als Linetreiber bewährt. Diese hat einen geringeren Verstärkungsfaktor und ist niederohmiger. Zudem ist es eine Einzeltriode, es wird also eine pro Kanal eingesetzt.
Ein Vorteil der 6AH4 ist ausserdem, dass sie wahlweise auch RC gekoppelt werden kann. So kann Sie dank ihres geringen Innenwiderstands z.B. ein 10k Poti treiben. Das ist immer noch niederohmig genug als Lineausgang. Später kann man dann auf Trafokopplung und induktive Lautsärkeregelung aufrüsten. Es gibt auch noch eine pinkompatible Alternative, die 6CK4, welche eine etwas geringere Verstärkung hat.
Die getrennten Röhren pro Kanal werden auch eine bessere Kanaltrennung erzielen, obwohl das kein allzu kritischer Parameter ist.
Ausserdem ist die 6SN7 in der Audiowelt weit verbreitet, für bestimmte Varianten werden mitunter astronomische Preise aufgerufen. Mit der 6AH4 oder 6CK4 kann man dem mainstream schön ausweichen
Dann wird die Phonosektion überarbeitet. Auch die 6SL7 gehört zu den mainstream Röhren. Also muss hier was anderes her und hat sich gefunden. Die 6SC7, ähnlich wie die 6N7 eine Doppeltriode mit gemeinsamer Kathode. Es werden beide Hälften parallel geschaltet und auch hier eine Röhre pro Kanal spendiert werden. Das wird dann niederohmiger werden, somit hat die Röhrenalterung und -Streuung einen geringeren Einfluss auf die RIAA-Entzerrung (sofern die RC Entzerrung gleich hochohmig wie bei der 6SL7 bleibt). Natürlich muss die Entzerrung überarbeitet und etwas angepasst werden.
Die 6N7 als 2te Stufe in der Phono wird bleiben. Die hat sich bewährt. Alternativ könnte eine 6J5 an dieser Stelle eingesetzt werden (mit entsprechend angepasster Entzerrung) sofern etwas weniger Verstärkung gewünscht wird. Die neuen MC-Übertrager von Lundahl, LL1941 und LL1943 bieten ja wahlweise 1:16 oder 1:32 Übersetzungsverhältnisse. Für niederohmige Systeme könnte es also von Vorteil sein auf 1:32 zu gehen und die Verstärkung in der Phono zu reduzieren, was einen besseren Rauschabstand ergeben würde.
Preislich sieht es bei den Röhren so aus:
Die 6AH4 und 6CK4 sind in USA so um 14-15$ das Stück zu haben. 6N7 nach wie vor 5 - 14$ je nach Ausführung. Leider fällt die 6SC7 etwas aus dem Rahmen, ca 20$ das Stück. Aber man kann auf die 12SC7 ausweichen. Die hat 12,6V statt 6,3V Heizung. Davon habe ich mir gleich mal einen Vorrat gesichert
[IMG:150:113]http://img20.imageshack.us/img20/4637/12sc7d.th.jpg[/img]
In der 12,6V Variante ist sie viel günstiger. Auch die 6J5 gibt es mit 12,6V Heizer. Man kann aber durchaus mischen. Je zwei 6,3V Röhren in reihe heizen und daran parallel die 12,6V Typen. Dabei sollte man nur darauf achten, dass man Exemplare erwischt, bei denen sich die Spannung gleichmässig aufteilt.
Es bleibt also durchgängig bei Oktalröhren. Statt 4 nunmehr 6 Röhren plus Gleichrichter. Beim Netzteil kann weiter die bewährte 6BY5 oder auch andere passende Gleichrichter eingesetzt werden. Ich werde weiter bei der Graetzbrücke bleiben, mit 4 6AX4 TV Dampern.
Demnächst dann mehr zum Octal Preamp Mk2. Erst sind noch ein paar andere Projekte fertig zu stellen, dann kommt die dran.
Gruß
Thomas