Tonarmlänge....

ohne sie geht nichts und kompliziert sind sie alle, aber immer zu beherrschen, Geduld und viel viel Wasser in der Waage....

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lua001
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Tonarmlänge....

Beitrag von lua001 »

Hi,
bin im Phono bereich nicht so bewandert deshalb meine Frage,
was hat es eigentlich genau mit der Tonarmlänge auf sich .Wieso 9 Zoll,10 Zoll oder 12 Zoll ?
Habe leider nichts aufschlussreiches gefunden !
Hat der eine oder andere da Erfahrungen gesammelt ?
Würde mich sehr interessieren ich vermute mal das hat etwas mit dem Klang zu tun :oops:
Grüsse
Gast

Beitrag von Gast »

Moin,

wenn Du Dir die nachfolgende Handskizze betrachtest

[img:1609:1957]http://www.abload.de/img/tonarmgeometriebfj.jpg[/img]

... dann findet sich sozusagen darin die Erklärung :wink:

Ich versuche es mal zu beschreiben ... der Tonarm wird mit einem gewissen Montageabstand montiert. Die Nadelspitze sitzt dann - korrekte Justage des TAs vorausgesetzt - vor der Tellerachse ... also um genau zu sein um den Betrag des Überhanges vor der Tellerachse.

Gleichzeitig wird der TA bzw. besser der Nadelträger gekröpft montiert ... er liegt also in der Skizze im Winkel alpha außerhalb der gedachten Linie zwischen Nadelspitze und Tonarmdrehpunkt ...

Wenn die Nadelspitze nun während der Abtastung der Schallplatte der Kreisbahn folgt, dann liegt der Nadelträger immer im Winkel beta zu den Rillentangenten.

Sobald alpha minus beta gleich null, hat man einen der sog. Nulldurchgänge getroffen. In diesem Fall liegt der nadelträger sozusagen deckungsgleich zur Rillentangente und der Spurfehlerwinkel ist gleich null.

Im Umkehrschluß ist der Spurfehlerwinkel also immer alpha minus beta und außerhalb der beiden Nulldurchgänge immer größer null Grad.

Es geht also um eigentlich die Reduktion des Spurfehlerwinkels ... und wenn Du nun die Länge des Armrohres erhöhst und gleichzeitig den Tonarmdrehpunkt weiter nach hinten verlagerst, aber die Kröpfung des Nadelträgers beibehältst, so verringert sich der Spurfehlerwinkel.

Wenn sich der Spurfehlerwinkel verringert, so sinken die Abtastverzerrungen und die klangliche Performance bzw. die Akuratesse der Abtastung nimmt zu.
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Rolf,

ich war zwar nicht der "Fragesteller", aber das Thema hat mich auch interessiert. Danke für die "knackige" Erklärung :OK:

Gruß
Martin :beer
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Moin JunKs,

damit hat Rolf sich für heute wieder ein extra Bier verdient.
Er bekommt heute sowieso noch ein helles vom Tegernsee...
wegen dem ganzen Stress und so... :beer

Viele Grüße

Tom
Gast

Beitrag von Gast »

Moin JunKs,

kommt´s her .. i geb´ oane aus ... ein frisches Tegernseer Hell in am vernünftigen Gefäß :wink:

[img:480:320]http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 29026g.jpg[/img]

P.S.: Danke für die Blumen :wink:
Malle
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Beitrag von Malle »

Stress ? :shock:

Tja, sowas kommt von Defiziten und mangelhaften Schulnoten @ time-sharing + Deligieren ! :lips:

:beer ,
Malle
Gast

Beitrag von Gast »

Moin Erik,

na .. .doch net so an Stress ... der Tom meinte einen ganz anderen Stress und Ärger ... Stichwort ... Paralleluniversum ... des Elendige ... des Borige, des ... da Hund stopfts heit ... Sakradi ... wie man in Bayern so sagt ... :mrgreen:
lua001
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Beitrag von lua001 »

Hi,
____
Es geht also um eigentlich die Reduktion des Spurfehlerwinkels ... und wenn Du nun die Länge des Armrohres erhöhst und gleichzeitig den Tonarmdrehpunkt weiter nach hinten verlagerst, aber die Kröpfung des Nadelträgers beibehältst, so verringert sich der Spurfehlerwinkel.

Wenn sich der Spurfehlerwinkel verringert, so sinken die Abtastverzerrungen und die klangliche Performance bzw. die Akuratesse der Abtastung nimmt zu.
_____
Klasse Rolf das wollte ich wissen ,danke für die genaue Erklärung :wink:
Und wieder ein wenig schlauer !!
Habe mir heute eine Shure Waage gekauft war mal wieder gut angelegtes Geld denn der Klang hat sich nach der genauen Einstellung des Tonabnehmers enorm verbessert ,da ich den Shelter 201 vorher nicht genau einstellen konnte.
Es sind doch viele kleine dinge zu beachten um den Plattenspieler optimal laufen zu lassen macht aber Spass wenn ein Fortschritt zu erkennen ist !
Grüsse
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Lothar H.
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Beitrag von Lothar H. »

lua001 hat geschrieben:Hi,
____

Es sind doch viele kleine dinge zu beachten um den Plattenspieler optimal laufen zu lassen macht aber Spass wenn ein Fortschritt zu erkennen ist !
Grüsse

Tach Grüße, :wink:

hast Du die original Pappschablone von SME dabei? Wenn nicht, besorge sie Dir. SME hat eine eigene Geometrie für ihre Arme angewandt, mit der andere Schablonen (Schön, Feickert usw.) nicht zurecht kommen. Die Aussage hat Chris übrigens selbst gemacht. Darum ist diese Schablone immer vorzuziehen.

Ein Punkt noch für die Einstellung.
Das Tonarmrohr sollte für eine Grundeinstellung parallel zur Plattenoberfläche verlaufen.


Tüsss
Lothar
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GandRalf
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Beitrag von GandRalf »

Moin auch,
Es geht also um eigentlich die Reduktion des Spurfehlerwinkels ... und wenn Du nun die Länge des Armrohres erhöhst und gleichzeitig den Tonarmdrehpunkt weiter nach hinten verlagerst, aber die Kröpfung des Nadelträgers beibehältst, so verringert sich der Spurfehlerwinkel.
Wenn der Arm länger wird, sollte man aber auch die Kröpfung anpassen (kleiner machen), oder??

:beer
Gruß

GandRalf

Denk da lieber noch mal drüber nach. (Stefan Stoppok)
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Lothar H.
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Beitrag von Lothar H. »

GandRalf hat geschrieben:Moin auch,

Wenn der Arm länger wird, sollte man aber auch die Kröpfung anpassen (kleiner machen), oder??

:beer

Tach Ralf,

als alter Hase wirst Du wissen, dass das die Geometrie der SMEs in der Regel schon vorgibt. :wink:
Einwandfrei überprüfbar mit der PAPPSCHABLONE. Zuerst den inneren Punkt, dann den Äußeren (Kröpfung), der dann automatisch passen sollte.

Ich habe übrigens vom 3009 III und dem 3012R beide Schablonen miteinander verglichen. Ein Unterschied war von mir nicht feststellbar.:idn:


Tüsss
Lothar
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Gast

Beitrag von Gast »

Moin Ralf,
GandRalf hat geschrieben: Wenn der Arm länger wird, sollte man aber auch die Kröpfung anpassen (kleiner machen), oder??
... wenn wir hier jetzt nach Baerwald argumentieren, müßte sich für eine andere effektive Armlänge entweder bei gleichbleibenden Nulldurchgängen eine andere Kröpfung und bei einer unveränderten Kröpfung andere Nulldurchgänge ergeben ...

... nach Rother aber wäre dies Abhängig vom OffSet ... also dem Abstand zwischen der Verlängerung der Mittelachse durch die Headshell und dem Tonarmdrehpunkt ... und der OffSet wäre abhängig von den im Vertikallager wirkenden Krafttensoren.

Es ging in der ursprünglichen Frage aber erstmal nur um den Unterschied zwischen verschiedenen Tonarmlängen ... ändert sich die Kröpfung, dann ändert sich natürlich auch die Differenz aus den Winkeln alpha und beta ...
Lothar H. hat geschrieben: als alter Hase wirst Du wissen, dass das die Geometrie der SMEs in der Regel schon vorgibt. :wink:
... yepp ... bei den alten ehrwürdigen SME mit originaler Headshell ist die Kröpfung fest vorgegeben ... auch ist es richtig, daß man diese Tonarme ausschließlich mit der originalen Schablone einstellen sollte ... das gilt aber nicht nur für diese sondern für alle Tonarme ... eine Änderung der seitens des Herstellers "erdachten" und hoffentlich auch durchgerechneten (in Bezug auf die Krafttensoren im Vertikallager) Geometrie ist sozusagen kontraproduktiv ...

Aber auch wenn die Kröpfung bei z.B. den SME-Armen über die originale Headshell vorgegeben ist, so besitzen die Modelle 3009 (ca. 22 Grad/ je nach Ausführung) und 3012 (ca. 17 Grad/ je nach Ausführung) oder 309 (23,204 Grad), 310 (22,569 Grad) und 312 (17,278 Grad) oder M2/9" (23,62 Grad), M2/10" (22,985 Grad) und M2/12" (17,615 Grad) oder DFA-90 (23,45 Grad) und DFA-105 (21 Grad) oder CA Unify 9" (23 Grad) und CA Unify 12" (17,16 Grad) also sozusagen in Abhängigkeit der effektiven Tonarmlänge kleiner werdende Kröpfungswinkel ... :beer
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