SCHWINGCHASSIS BLATT FEDERUNG

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Joel
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Registriert: Sa 21. Jan 2006, 15:47

SCHWINGCHASSIS BLATT FEDERUNG

Beitrag von Joel »

Das THORENS-Schwingchassis


Anfang der achtziger Jahre wurde die Federung des TD 160 als zu weich empfunden.
Der TD 320 entstand - Chassis und Schwingchassis wurden aus einem Block gefräst und die Aufhängepunkte wurden nach konstruktiven Gesichtspunkten verteilt.

Die richtige Abstimmung der Resonanzfrequenz wurde danach durch unterschiedliche Federn erreicht.
Verwendet wird ein Federpaar.

Die beiden Federn sollen durch Reibung gegeneinander eine Dämpfung der Schwingchassisresonanz bewirken.

Wie wir heute wissen, ist diese Art der Dämpfung ungünstig, da sie sich nicht kontrollieren läßt.

Während eine Platte abgespielt wird, ist das Schwingchassis jedes Plattenspielers durch die Restunwucht des Plattentellers ständig i
n einer Taumelbewegung.

Das sind Werte in einer Größenordnug von 0,05 - 0,1 mm (ca. 200 mm vom Tellerdrehpunkt entfernt und klanglich völlig unerheblich!).

Die Federpaare befinden sich dabei in einem ständigen Wechsel zwischen Haftreibung und Gleitreibung.

Da die Kräfte beider Reibungsarten unterschiedlich groß sind, entsteht eine "eckige" Schwingung.

Diese beeinflußt die Wirkung des mechanischen Filters.
Die entstehende Störenergie ist aber nur ein sehr kleiner Prozentsatz des Nutzsignals.

Trotz alle dem ist diese Schwingchassiskonstruktion den normalen Laufwerken mit Dämpfungsfüßen bei weitem überlegen!

Man kann einfach zwischen beide Feder Paare vaseline einschmieren.

Das massive Holzgehäuse

Das Holzgehäuse wird durch Mehrfachverleimung zu einer untrennbaren Einheit mit höchster Verwindungssteifigkeit.
Auch die Füße wurden in Material und Größe dem Chassis angepaßt.

Welche Bedeutung hat die Dimensionierung der Resonanzfrequenz (4,6 Hz) des mechanischen Filters. Dieses Filter hat eine Steilheit von 12 dB/Oktave.
Eine Oktave höher, bei 10 Hz +/-3 Hz, legt man die Tiefenresonanz des Tonarms.
Ein gut arbeitendes mechanisches Filter ermöglicht dem Tonarm, also schon an seiner kritischsten Stelle, "ungestört" zu arbeiten! Wiederum eine Oktave höher, bei 20 Hz, beginnt etwa der lineare Übertragungsbereich des Nutzsignals.



Gruß
Joel
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