Einsatz von Trenntrafos zur galvanischen Netztrennung

Hier gehts um die Verschlimmbesserung der vorhandenen oder noch anzuschaffenden HiFi-Dinge

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Einsatz von Trenntrafos zur galvanischen Netztrennung

Beitrag von rubicon »

Hallo zusammen,

Ich benutze für meine digitalen Geräte (CDP/DAT-Rekorder) jeweils einen Trenntrafo zur galvanischen Tennung dieser Geräte vom Netz. Dieser hier kommt zum Einsatz:

Bild

Die Beschreibung lautet:

Spezieller Netzentstörtransformator kleiner Leistung zur Entkopplung einzelner Geräte. Der Effekt des Vorgängermodells war schon sehr eindrucksvoll. Wir haben es nicht dabei bewenden lassen und das Konzept bis an die Grenzen des physikalisch Sinnvollen optimiert. Das aufwendige Konzept mit zwei Spezialtransformatoren und höchstwertigen Entstörkondensatoren (MKT, MKP und sogar KP 1832) hat eine relativ hohe Verlustleistung, bringt aber die besten Ergebnisse von allem, was wir je gehört haben. Ermöglicht ein ausgesprochen luftiges und feines Klangbild mit einem erheblichen Zugewinn an Raum, und Dynamik ohne Ende. Dämpft Störanteile bereits bei 5 kHz um 70 dB!! Ideal für Geräte bis etwa 30 VA, speziell CD Spieler, Wandler und Vorstufen.

Durch den Einsatz dieser Trenntrafos wirkt die Wiedergabe ruhiger, und ich bin auch sehr zufrieden damit. Der Betrieb damit gestaltet sich völlig unproblematisch.

Nun habe ich in einem anderen Forum gehört, der Einsatz eines Trenntrafos sei verboten, und es bestünde die Gefahr eines Stromschlags, woraufhin ich den Hersteller um eine Aufklärung gebeten habe. Er versicherte mir, meine Geräte wären in einer Schutzklasse eingeordnet, die eine Benutzung des Trenntrafos nicht verbieten würde, außerdem besäßen meine Geräte keine Schutzerde. Soweit ich weiß, hat zumindest der Shanling CDP noch eine Schutzerde. Ich bin jetzt verunsichert und frage mich, ob da doch nicht eine Gefahr besteht.

Ich würde die Trenntrafos aus klanglichen Gründen gerne im Betrieb lassen, weiß aber nicht genau, was Sache ist. Kann mir jemand weiterhelfen?

Gruß
Franz
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Hallo Franz,

ganz klar, alle Röhrengeräte müssen mit Schutzerde versehen sein und den darfst Du auch nicht abklemmen. Obwohl ich bereits öfters gelesen habe das einige User es so praktuzieren.
Und der Shanling ist ein Röhrengerät, auch wenn Du nicht über diesen Ausgang hörst.

Grüße
Martin
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Beitrag von rubicon »

Hallo Martin,

danke erst mal für deine Antwort. Ich hab beim Shanling auch nichts abgeklemmt. Den Netzstecker des Shanling hab ich in den Trenntrao eingesteckt, und der Netzstecker des Trafos steckt in einer TMR-Netzleiste. Der Betrieb ist völlig unproblematisch. Muß oder sollte ich das jetzt ändern - oder anders gefragt: was kann beim jetzigen Betrieb passieren?

Gruß
Franz
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Hallo Franz,

so wie ich das Gerät verstehe - vollständige galvanische Trennung - hast Du keine Schutzerde mehr am Gehäuse anliegen.
Das ist jetzt Dein eigenes Risiko.
Als Fachmann stellen sich mir die Haare hoch.

Grüße
Martin
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Beitrag von rubicon »

Was kann denn alles passieren? Das mach ich schon so, seitdem ich den Shanling habe - und ich lebe noch. Ich will ja hier wirklich nicht mit irgendetwas kokettieren oder polarisieren, möchte nur genau wissen, warum das nicht gut ist bzw. wo die Gefahren liegen.

Gruß
Franz
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Bei einem normaler Gerät hat man einen Trafo der direkt die benötigte Niederspannung zur Verfügung steht. I.d.R. deutlich weniger als 230V.
2 poliger Anschlussstecker ohne Erde.
1.3.2.: Schutz durch Schutzkleinspannung
Schutzkleinspannung ist eine Schutzmaßnahme, bei der Stromkreise mit Nennspannungen bis 50 Volt (Wechselspannung) bzw. 120 Volt (Gleichspannung) ungeerdet betrieben werden.
Bei Röhrengeräten haben wir da deutlich mehr, mindestens 350 bis hoch zu 1200V, da ist nix mehr mit Schutzkleinspannung.

Für alle die es interessiert:
http://www.region-online.de/bildung/fds ... ahmen.html

Nun habe ich in einem anderen Forum gehört, der Einsatz eines Trenntrafos sei verboten, und es bestünde die Gefahr eines Stromschlags, woraufhin ich den Hersteller um eine Aufklärung gebeten habe. Er versicherte mir, meine Geräte wären in einer Schutzklasse eingeordnet, die eine Benutzung des Trenntrafos nicht verbieten würde, außerdem besäßen meine Geräte keine Schutzerde. Soweit ich weiß, hat zumindest der Shanling CDP noch eine Schutzerde. Ich bin jetzt verunsichert und frage mich, ob da doch nicht eine Gefahr besteht.


Du hattest expliziet darauf hingewiesen, das es sich bei Deinem CDP um ein Röhrengerät handelt?

Grüße
Martin
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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Hallo,

als Elektrotechniker kann ich nur davor warnen Geräte so zu betreiben!!!

Angenommen dein Gerät wird richtig Warm an einer Lötstelle an der die Phase deines Wechselstroms liegt, diese geht ab und fällt auf das Gehäuse.

Dann hast du zwar einen gewissen Schutz über den Trenntrafo, aber für einen kurzen Zeitraum, wenn du das Gerät anfasst, kann ein Ausgleichstrom fliessen der dir das Leben nimmt...... Trenntrafos sind hier in unserer Ausbildung mitlerweise Verboten!!! Das einige Messungen nicht ohne gemacht werden können ist ein ganz anderes Thema.

IMHO braucht es keine Trenntrafos, auch nicht bei Digitalgeräten. Wenn die Geräte richtig Ausgephast sind gibt es damit auch keine Probleme. Und wenn doch mal Störungen in die Leitungen Rückwirken, dann muß man die Gezielt rausfiltern.

Bitte, euer Leben sollte auch wichtiger sein als das letzte quentchen Klang!!!


Hannes
mal sehen was hier noch so los ist.....
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Beitrag von rubicon »

Danke für die Hinweise. Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, wo die Risiken und Gefahren liegen und wie die konkret aussehen.

Aber vielleicht bin ich auch nur zu blöd, um das zu kapieren.

Gruß
Franz
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Hallo Franz,

ganz klar, wenn es an den Shanling zu einem Defekt kommt und Du einen Stromschlag bekommst der Dich dann nicht tötet, aber zum Invaliden macht und die Staatsanwaltschaft das Gerät und den Anschluss untersuchen lässt verfällt Dein Anspruch auf Versicherungsleistungen jeglicher Art, von Deinen körperlichen Schäden mal ganz abgesehen.
Dann kannst Du mal versuchen Deine Ansprüche gegenüber dem Lieferanten des Trenntrafos durchzusetzen, der hat dann eine große Gedächtnislücke.
Lass es Dir schriftlich geben, mal sehen ob das klappt.

Grüße
Martin
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Beitrag von rubicon »

Dann betreib ich jetzt ab sofort den Shanling ohne Trenntrafo. Wie sieht´s mit dem DAT-Rekoreder Sony 2000 ES Swoboda aus? Der hat laut Swoboda keine Schutzerde mehr. Kann ich den denn dranlassen oder gilt für den das gleiche Risiko?

Gruß
Franz
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Das dürfte kein Thema sein, da der wieder unter Schutzkleinspannung fällt.

Grüße
Martin
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Tubes
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Beitrag von Tubes »

Oi,

statt Trenntrafo kann man sehr gut den Omtec Power Kontroller nehmen. Da giebts keine Probleme mit fehlendem Schutzkontakt und der Klang wird besser :D
Grüße
Heiner

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Beitrag von rubicon »

Hallo Angus,

den Omtec, den TMR FS 3, FS 8 und sogar den Octave Filter II habe ich schon hinter mir. Der von mir benutzte T1 von steinmusic ist da klar besser - sorry.

Gruß
Franz
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Beitrag von rubicon »

Hallo Rainer und andere hilfreiche Geister,

es ist alles ok. Danke für eure hilfreichen Hinweise. Habe mich beim Hersteller noch mal kundig gemacht. Es ist alles im Lot.

Gruß
Franz
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Beitrag von rubicon »

Hallo Rainer,
Heißt das, das der Trenntrafo lt. Hersteller auch bei Elektrogeräten mit Schutzerdung erlaubt sein soll ?
Ja, eine Verwendung des Trenntrafos ist nicht explizit verboten. Das Risiko trägt der Anwender. Bei technisch einwandfreien Geräten kann auch nichts passieren. Die von mir eingesetzten Trenntrafos erfüllen die gesetzlichen VDE Vorschriften.

Gruß
Franz
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Beitrag von frido_ »

Hallo
Anonym hat geschrieben:Angenommen dein Gerät wird richtig Warm an einer Lötstelle an der die Phase deines Wechselstroms liegt, diese geht ab und fällt auf das Gehäuse.

Dann hast du zwar einen gewissen Schutz über den Trenntrafo, aber für einen kurzen Zeitraum, wenn du das Gerät anfasst, kann ein Ausgleichstrom fliessen der dir das Leben nimmt......
Der Ausgleichstrom kann doch eigentlich nur zum Null vom Trenntrafo fließen und nicht zum Null/Erde des öffentlichen Netzes.
Man erzeugt ein nicht mit der Erde verbundenes, freies Potential der Ausgangsspannung, weshalb bei Berührung kein Strom durch den Körper gegen Erde abfließen kann.
Bitte um Berichtigung wenn falsche Schlußfolgerung. :beer

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Stitch
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Beitrag von Stitch »

Hat jemand Erfahrung mit den Produkten von Vibex?
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eugen

Beitrag von eugen »

Hallo
Erzkanzler hat geschrieben:ganz klar, alle Röhrengeräte müssen mit Schutzerde versehen sein
Meine Uher Röhrenendstufe ( 8xEL34) hat auch nur einen zweipoligen Netzstecker.
Sollte man da einen Kaltgerätestecker einbauen lassen, und das Gehäuse der Endstufe auf Masse legen?

fragt der unwissende eugen
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Beitrag von frido_ »

Nabend Eugen
eugen hat geschrieben:Meine Uher Röhrenendstufe ( 8xEL34) hat auch nur einen zweipoligen Netzstecker.
Hast du auf dem Gerät ein Zeichen der Schutzklasse II.
Sind 2 Quadrate ineinander.

siehe hier

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Kalle
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Beitrag von Kalle »

Hallo Elektriker,

ich komme ja nur aus der Mechanik, habe aber mehr als leise Zweifel bei eureren Aussagen :roll: .
Warum soll denn der Einsatz von Trenntrafos gefährlich sein, wenn ich die Schutzerde durchschleife?
Was spricht überhaupt dagegen die Schutzerde nicht durchzuschleifen?
Die galvanische Trennung im Gehäuse muss sowieso stattfinden und die elektrische Sicherheit ist so auch nicht gefährdet.

Gruß Kalle
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