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Zukunft oder Spinnerei ? - Vinyl Gravur mit Laser für Daheim
Verfasst: Mo 21. Mai 2007, 18:29
von vintage64
Moin,
ein kurzer Blick in die Zukunft der Vinyl-Schallplatte sei erlaubt, auch wenn
es zum jetzigen Zeitpunkt bloße Spekulation ist:
Wäre doch cool, wenn man zu Hause einen "Vinyl-Brenner" mit USB2.0 Anschluß aufbauen könnte, um Musik, die bislang nicht auf LP erschienen ist,
einfach selbst auf Vinyl zu bannen !
Ein Laser-Gravurgerät, das auch Vinyl bearbeiten kann, gibt es bereits
kommerziell erhältlich:
hxxp://de.gccworld.com/customer_faq.php?TYPE=laser_engraver#20041005182314
Es gehört imho nicht viel Phantasie dazu, sich noch eine passende Software-Steuerung hinzu zu denken ...

Möge der Vinyl-Boom anhalten und uns bald eine solche Apparatur - digitale Neumann für Daheim - zu vertretbarem Preis bescheren ...
Viele Grüße,
vintage
Verfasst: Di 22. Mai 2007, 20:07
von McGyver
Digital ist das Problem:
Technisch zwar sicher nicht das Problem den Sound in die Platte zu brennen, aber die Analogphilosophie der Schallplatte ist dann im Eimer.
Du hast beim Digitalisieren ja immer theoretische Verluste die wir ja von der CD her kennen und deshalb Platten heiligen und wenn diese dann Digital geritzt werden ist wieder alles im Eimer

Verfasst: Di 22. Mai 2007, 20:57
von 2285b
Moin zusammen,
ob das technisch so einfach ist eine Vinylplatte mit Lasertechnik zu schneiden, kann ich mir so gar nicht vorstellen. Vinyl schmilzt ja bei Hitze und selbst ein computergesteuerter Laser vermag meiner Ansicht nach nicht das Material Vinyl so präzise zu schneiden, wie es erforderlich wäre. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Aber es gibt ja Laser etching, um Vinyl zu verschönern. Das sieht dann so aus:
[IMG:200:172]
http://img480.imageshack.us/img480/5975/012c18fa4.jpg[/img]
[IMG:400:290]
http://img230.imageshack.us/img230/4420 ... ailpy4.jpg[/img]
Die Reflexe ändern sich sehr stark, je nachdem, wie man sie zum Licht hält (habe die
Split Enz-True colours auch

)
Gruß
Axel
Verfasst: Di 22. Mai 2007, 21:37
von hbhifi
Du hast beim Digitalisieren ja immer theoretische Verluste die wir ja von der CD her kennen und deshalb Platten heiligen und wenn diese dann Digital geritzt werden ist wieder alles im Eimer
Ganz so tragisch ist das nicht. Treibt man insbesondere die Abtastrate (n bisschen mehr als die 16 Bit Quantisierung der CD schadet auch nicht) in vernünftige Regionen, funktioniert digital durchaus.
Also: Her mit son Mopped, aber bitte mit 24 Bit/768 kHz-Signalverarbeitung.
Verfasst: Di 22. Mai 2007, 22:03
von gkrivanec
Hallo,
ich sehe es wie Axel, wenn man sich mal vor Augen führt, welcher Aufwand beim erstellen einer LP-Masterform betrieben wir. Hier im Forum
war ja mal ein sehr interessanter Bericht.
Ob die Struktur der Rillen, ein Laser arbeitet nun mal mit Hitze, nicht zu weich werden um die Details heraus zu bringen?
Ist nur meine persönliche Meinung, ich kann es mir nicht vorstellen.
Grüße
Günter
Verfasst: Do 24. Mai 2007, 12:27
von GandRalf
Moin auch,
Bei den heutigen Möglichkeiten der Lasertechnik halte ich das nicht für unmöglich.
Das wäre dann durchaus eine akzeptable Neuerung. Bei den teilweise heute zu ertragenen Pressqualitäten....
P.S.
@ Holger:
Starkes Avatar! Das Idol meiner kindlichen Handwerkerseele!!!

Verfasst: Do 24. Mai 2007, 12:31
von RG 9 Jünger
Tach!
Das wäre wirklich nicht schlecht.
Schon, das man seine eigenen LPs kopieren kann.
Verfasst: Do 24. Mai 2007, 14:54
von GandRalf
Moin nochmal,
Hat natürlich den Nachteil, dass man jede LP in Echtzeit, oder nur unwesentlich schneller (besser langsamer -> Halfspeed), schneiden kann.
Bei einer Pressung mit Matrize ist das "einfacher".
Verfasst: Do 24. Mai 2007, 16:01
von hbhifi
Nu ja, vielleicht wäre das ja was um Matritzen zu schneiden? Die Neumänner der Welt fallen ja langsam auseinander.
Verfasst: Do 24. Mai 2007, 20:28
von 2285b
Holger,
genau, um die Matrize zu schneiden
Gruß
Axel
Re: Zukunft oder Spinnerei ? - Vinyl Gravur mit Laser für Daheim
Verfasst: So 28. Aug 2016, 15:10
von vintage64
Moin,
ich hole das Thema kurz aus der Versenkung, da ich neuerdings meine LPs auf magneto-optischem Tonträger "graviere" und damit konserviere: auf der totgesagten MiniDisc!

Technisch ist es bekanntlich eine Gravur von (analogen) Musik Signalen mittels Laser und magnetischem Schreibkopf. Abgespielt wird mittels Laser. Mein Aufnahmerecorder ist der Sony MDS-JE780, da er den letzten von Sony entwickelten Atrac Code (Type -S) verwendet, der
nur bei der Aufnahme wirksam ist. Somit profitieren davon beim Abspielen auch Recorder mit älterem Atrac Code. In meinem Fall ist es der Sony MDS-JA3ES.
Meine Bewertung nach den bislang gemachten Erfahrungen:
* Nachteil: ich sehe nur den relativ gravierenden, dass in Echtzeit aufgenommen werden muss.
* Neutraler Aspekt: das Format ist "lossy". Höre aber keine Verschlechterung gegenüber dem originalen Signal!

* Vorteile: - LPs werden geschont, vor allem die, welche gerade gern und dementsprechend oft gehört werden. Die unvermeidliche Abnutzung des kostspieligen Tonabnehmers relativiert sich.
- Da ich mit KH aufnehme, keine Beeinflussung des LP Abspielvorgangs durch die Schallwellen der LS.
- Der Datenträger ist imho weitaus langlebiger als SD Karten oder HDs! Außerdem cooler im Handling (Mr. Spock lässt grüßen).
- Echte 20 bit Aufnahme und Wiedergabe! Daher sind Quantisierungsfehler vernachlässigbar.
- Da das MD Format mittlerweile als tot gilt, werden einem die Tonträger (im Vergleich zur CC und TB) förmlich hinterher geworfen!

- Kein Ärger mit zugeklebten und abgenutzten Bändern, brummenden Spulenmotoren und versifften Tonköpfen. O.k., die Bandliebhaber kann ich schon auch verstehen, ein bißchen wenigstens!
- Last not least: individuelle Zusammenstellungen von tracks sind möglich.
LG Henning