Willkommen in unserem Forum, Pekka und Thorsten!
Ich habe noch nicht viele gängige Geräte am Markt gehört. Das nach meiner Ansicht beste und musikalischste, was ich persönlich je gehört habe, war... der V70.
Fürstlich gespeist vom Audiomeca Mephisto II und ein Paar Ascendo System E antreibend.
Ich habe schon Ketten ausführlich gehört, die etwa das Zehnfache kosteten (im Vergleich und absolut: Gähn!). Obige Kombi scheint mir ein echter Glücksfall zu sein.
"Der Mac" (von welchem sprichst du?) ist mir auch zu ruhig (ich spreche vom MA 6900). Feinzeichnender, erhabener Klang, im Moment aber für mich nicht das Richtige.
Damit scheint der McIntosh einem Klangideal zu entsprechen, das auch hier sehr beliebt ist. Dynaudios sind hier z.B. recht populär, mir jedoch zu langweilig. Musik über Dynis erscheint mir glattpoliert bis abgeschliffen und völlig zahnlos. Als habe der Koch die Gewürze vergessen. Mir fehlen die Unmittalbarkeit, das Anspringende - und jede Menge klare, knackige Höhen (die aber trotzdem nicht nerven sollen).
Ähnlich ging es mir mit Röhrenverstärkern und CD-Playern von Consonance: Anfangs von mir als gut, entspannend, detailreich empfunden, verspürte ich nach zwei Stunden gepflegte Langeweile. Mittlerweile weiß ich rückblickend und durch weitere Sitzungen, dass ich einfach kein A 300 B-Freak bin. Die Musik springt mich dabei nur kompositorisch an, aber nicht audiophil/emotional.
Faszinierend fand ich, wie
feingeistig und trotzdem agil und unmittelbar der V 70 zu Werke geht. Dabei baut er eine wunderschöne Bühne auf, und die Solisten sind greifbar körperlich und akurat in den Raum projeziert. Der V70 musiziert mit
allen Arten von Musik detailiert, kraftvoll, rhythmisch, hochdynamisch und emotional: Wir haben Von Kammermusik bis AC/DC alles mögliche gründlich ausprobiert. Pekka fasst das sehr schön zusammen in dem Wort "organic".
Ich werde ihn mir niemals leisten können. So bin ich beim Cayin A-88T angelangt. Der spielt immer hin den Octave V 40
völlig an die Wand. Gegen den V70 hat er allerdings keine Chance. Ich konnte drei Octave-Preisklassen in der gleichen Kette mehrfach hintereinander getauscht gründlich hören, vorgeführt vom Octave-Außendienstler. Als Resultat wundere ich mich, wie weit V40 und V70 auseinanderliegen. Immerhin schreibt der Hersteller, dass der V70 ein optimierter V40 sei. Das erscheint mir im Hörvergleich nicht plausibel, bzw. die Optimierung hat gewiss sehr viel Entwicklungszeit und Aufwand erfordert, denn dieser Vergleich tut dem V 70 unrecht. Mit der großen und (wie ich mich zu erinnern glaube, mindestens) doppelt so teuren Vor-Endverstärker-Kombi aus gleichem Haus konnte der V70 exzellent mithalten... ich fand ihn absolut und erst recht preisbezogen sogar reizvoller und ehrlicher, nur im Bassbereich waren die großen Geschwister minimal souveräner. Vielleicht haben die großen auch andere Ansprüche an die Restkette. Wie auch immer, der V 70 ist ein Gedicht und auch im Alltag wunderbar problemlos (Bias von außen mit langem Schraubenzieher und integriertem Anzeigeinstrument einmessbar).
Ich bin gespannt, was Deine weiteren Forschungen ergeben!
Grüße aus Berlin
Pit