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Klarste / präziseste aktuelle KT88

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 11:34
von matze81479
Hallo zusammen,

nachdem ich an meinem V70 die original KT88 EH gegen die SED 6550C Winged C getauscht und mehrmals rückgetauscht habe, komme ich zu folgendem Ergebnis: Die KT88 gefällt mir bzgl. der "Fülle" des Klangbildes und des satteren Basses sehr gut. Doch dafür sind die Mitten v.a. bei (männlichen) Stimmen mit der 6550C weitaus klarer und präziser.

Daher meine Frage: Irgendwie habe ich schon den Eindruck, dass was dran ist, dass der V70 für die KT88 gebaut wurde. Klingt irgendwie stimmiger. Doch gibt es nicht auch ne aktuelle KT88, welche in den Mitten noch präziser/klarer als die KT88 EH ist? Hat schon jemand die KT88 EH mit der SED KT88 Winged C direkt verglichen?

Die anderen Threads (Suchfunktion) habe ich schon sehr ausgiebig gelesen. Doch zum direkten Vergeleich bzgl. meiner Frage leider nichts gefunden.

Viele Grüße
Matthias

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 15:15
von Tom_H
Hallo,
meines Wissens nach ist die EH KT88 schon eine recht analytisch klingende Röhre. Ich hoffe ich habe deinen Wunsch mit diesem Adjektiv richtig interpretiert................ :wink:
Ob es eine noch nüchterner klingende KT88 gibt, weiß ich nicht.
Hat dein Verstärker denn die Möglichkeit auf Ultralinear umzuschalten?
Vielleicht würdest Du damit deinem Klangideal näher kommen........?? :idn:

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 15:43
von matze81479
Hallo Tom_H,

naja, "analytisch" möchte ich es nicht haben. Ich habe lediglich festgestellt, dass die KT88 EH im Vergleich zur SED 6550C Winded C in den Mitten etwas "schmiert". Wechselt man von der KT88 EH zur 6550C, so kommen einem (v.a. männliche) Stimmen wie von einem Schleier befreit vor. Warum sollte nicht auch mit einer ansonsten eher wärmeren Gesamtwiedergabe einher gehen können?

Leider weiß ich nicht mal, was eine "Ultralinear-Einstellung" ist. Ich denke mal, der V70 hat sowas nicht?!

Viele Grüße
Matthias

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 18:30
von vintage64
Hi Matthias,
... Hat schon jemand die KT88 EH mit der SED KT88 Winged C direkt verglichen? ...
Ja, ich hatte in meinem MingDa MC368-B amp folgende KT88 / 6550 im Vergleich gehört (ca. 1 Jahr lang):

- origin. chin. Shuguang KT88-98
- KT 88 EH
- SED KT88 Winged C
sowie
- SED 6550

Mir persönlich hat die SED KT88 Winged C tonal am besten gefallen. Auffallend war die ingesamt eher leicht "weiche" Wiedergabe, wobei ich mich nicht daran erinnern kann, daß sie irgendwo wirklich unpräzise war. Insbesondere hatte sie ihre Stärken im oberen Bassbereich. Sagenhaft !

Die EH KT88 war mir im direkten Vergleich tonal letztlich zu "kühl". Und ja, präziser, triffts wohl. Sicherlich Geschmackssache.
Deinen Eindruck von der SED 6550 kann ich übrigens bestätigen. Die SED KT88 war ihr gegenüber klar "fetter" im Sound ! Fand ich sehr angenehm.

Übrigens: hast Du Dir schon die TungSol 6550 Reissues angehört ?
Gibt hier im Forum einiges dazu. Sollen der Knüller schlechthin sein ! :wink:

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 18:34
von Mel*84
Pauschal gesagt:
Es gibt definitiv nie eine beste Röhre, sondern lediglich einen Trend, da absolut kettenbezogen!

Hier hilft nur probieren, falls man nicht zufrieden ist.

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 20:24
von Fitzroy2309
Hallo,
hast du die potthässlichen JJ mal ausprobiert?
Habe selbst mal mit einigen experimentiert.

Zitat:From our listening test: "Best imaging of all the tubes in this category. The bass is unique in that it compresses the very bottom end. This provides incredible bass response without ever losing control. Overall a great tube for orchestral, opera, and jazz music."

Im Gegensatz zur EH ist die JJ nicht so analytisch in meinen Augen sehr ausgewogen.

Gruss fitzroy

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 20:31
von Janko
Liebe Leute,

Ich wollte gerade was aehnliches fragen.
In meinem Jolida JD502S habe ich nach den originalen Jolida KT88-98
die SED KT88 winged "C" spielen. Moechte ich nun weiter mit den
6550 versuchen.

Die KT88-98 werden wohl die umlabelten Shuguang sein,
klingen flat, meude und charakterlos.

Die SED KT-88 im gegenteil, spielen shoen aufgeschlossen, preazise
(d.h. detailverliebt) saeftig, mit einem gewissen analogen schmelz
und mehr nach vorne (d.h. bilden eine breitere und tiefere Buehne)

Obwohl ich die SED KT-88 ganz lieb habe, moechte ich auch die 6550
ausprobieren. Welche aber? Die hochgelobte TungSol,
die wie ich gelesen habe von den Herren Kawabundisch,Tom_H,
Erzkanzler verwendet wird,
oder vielleicht die SED 6550 Cryovalve: Herr Vintage?,
oder die Svetlana 6550: Herr Mel*84

Koenntet Ihr etwas von Ihren letzten Efahrungen schreiben?
Habt Ihr immer noch die oben genannten Roehren?

Gruss, JAN

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 21:04
von das_sams
Hallo Jan und Matthias,

ich sehe das Problem eher bei den Vorröhren.
Der Effekt durch Wechsel der Endröhren ist bedeutend
geringer als durch Wechsel der Vorröhren.Habe selbst noch
einen MC-368B in KT88 Bestückung den ich derzeit bei 123 verkaufe.

In der normalen Bestückung mit den chin. Vorröhren nunja da
gibt es nichts zu sagen.Wechselt man diese gegen NOS Typen
aus steht ein anderer Verstärker vor einem.

Im Jolida sollten 12ax7/12au7 verbaut sein.Lasse es bei den Endröhren und besorge Dir lieber ein paar vernünftige NOS Typen.Das bringt mehr als das wechseln der Endröhren.

Im Octave müsste man nachsehen was verbaut ist da Octave nichts auf seiner HP schreibt.

Gruss

Dennis

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 21:45
von Janko
Dennis,

Natuerlich habe ich die VV Roehren augewaechselt.
Im original Zustand waren da 2x EH12AT7 und 2x EH12AX7.

Habe ich verschiedene NOS Roehren ausprobiert:
die Mullard, JAN Sylvania, Amperex, TESLA, RFT und JG
und von den neuen JJ 803S.
Am besten haben mir in meinem Amp die Mullard mit der TESLA
gefahlen. Schoen warm, aber trotzdem praezise,
mit einer grossen Buehne und Detailreich.
Von den Electro Harmonix'en, die 12AX7 ist ganz gut, sehr stark im Klang
nicht aber so schoen und musikalisch wie die JJ803S.

Ganz klar, mit dem Auswaechseln von den VV Roehren war die Klangaenderung viel viel mehr hoerbar
als bei den Endstuffenroehrenwechsel.
Trotzdem moechte ich eine von der 6550 Sorte ausprobieren.

Welche aber? Was sagt Ihr?

JAN

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 22:33
von vintage64
Hi JAN,

also die SED 6550 Cryovalve hatte mich nicht so überzeugt wie die SED KT88 C-Wing. Letztere hat einfach den "fetteren" Sound.
Da ich diesen mag, nun ja Geschmackssache.

Von daher würde ich denken, daß die TungSol 6550 Reiisue vielleicht einen Versuch wert wäre, die KT88 (SED) klanglich zu toppen.

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 22:49
von Janko
Hi Vintage64,

hab'ich wohl den gleichen Geschmack, :beer
Wenn schon mit Roehren kochen, dann richtig fettig, saeftig und vollmuendig ...

Gibt es vielleicht die TongSoll reissue Cryo behandelt? :?:

Gruss, JAN

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 22:57
von vintage64
Hi JAN,
ja klar ! Meine 300Bs spielen auch schön fett und saftig ! :beer
Der Hauptunterschied zur SED KT88 ist der, dass die Shuguang 300B-98 gleichzeitig sehr fein durchzeichnend aufspielt, würde ich sagen.
Aber braucht natürlich LSP am besten >94 dB.

Nee, ne TungSol 6550 gegenwärtig (noch) nicht. Aber das Zeugs ist wirklich teuer. Ein Paar SED KT88 Winged-C kostet 155 $ :shock:
Damit mehr als meine 300B ...

http://xxx.tubedepot.com/cryovalvetubes.html

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 23:34
von hifi-oldtimer
@vintage64

Schöne Mondpreise !!!! bei Deinem Link

Besser ???
http://xxx.tubetown.de/ttstore/index.ph ... --SED.html

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 23:39
von Janko
Vintage,

die 300B Roehren passen leider nicht weder in meinen Amp
noch mit meinen Boxen - Dynaudio 1.3 (selbstmodifieziert),
die "nur" 86dB Wirkungsgard haben.

Ich habe aber ohne den Roehrenwechsel etwas von der Durchzeichnung
erworben. Habe naehmlich den Rat von einem durchgeknallten Erfinder
befolgt und die drei Xindaks VT1 unter meinem Amp auf den Kopf gestellt
mit einer kleiner Hilfe von den messing Antispikes. :think:

Ging leider nicht so einfach wie geschrieben und habe mir paarmal meine Fingerschen zerquetscht.
Aber was sonst, der andere hat viel mehr geopfert, bis zu Amerika gereist, um das Ei auf dem Kopf zu stellen... :lol:

Das Ergebnis war aber fantastisch! Wie auch mein Amp, der jetzt wie in der Luft schwebt, ist auch die Musik ploetzlich frei von der Schwerkraft, lebendiger und raeumlicher geworden.

Noch mal Bravo und Danke, hast Du echt eine geniale Idee gehabt. :OK:

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 23:49
von vintage64
Hallo hifi-oldtimer,

nee, nicht besser nur anders. Wir sprachen gerade über CryoValve ! :wink:

Verfasst: Mo 24. Apr 2006, 23:54
von vintage64
Hi JAN,

das freut mich sehr zu hören ! Wunderbar ! :OK:
Hab' auch bei mir alles damit entkoppelt, mit Ausnahme des Transrotor, wo es unnötig ist.
J.Räke hat auch Spikes in Kugelform verwendet ! :shock:

Verfasst: Mi 26. Apr 2006, 00:10
von hifi-oldtimer
@vintage64

Ich meine die hier: Ein Paar SED KT88 Winged-C kostet 155 $

Verfasst: Mi 26. Apr 2006, 12:06
von Morfeus
hifi-oldtimer hat geschrieben:@vintage64

Ich meine die hier: Ein Paar SED KT88 Winged-C kostet 155 $
das ist der Preis, den man für ein gematchtes Quartett normalerweise zahlt!

Gruß,
Heinz

Verfasst: Mi 26. Apr 2006, 17:16
von vintage64
Hi Jungs,

ja richtig. Die sind offenkundig jedoch deshalb so teuer, weil es eben keine "normalen" SED KT88 mehr sind, sondern einer aufwendigen Behandlung unterzogen wurden. Dabei werden Sie zunächst stark eingefroren, später stark erhitzt. Das erzeugt natürlich Ausschuss und den muß man mitbezahlen, schätze ich. Das Ganze nennt sich dann "cryovalve"-Behandlung. :wink:

Verfasst: Mi 26. Apr 2006, 18:23
von Morfeus
vintage64 hat geschrieben:Hi Jungs,

ja richtig. Die sind offenkundig jedoch deshalb so teuer, weil es eben keine "normalen" SED KT88 mehr sind, sondern einer aufwendigen Behandlung unterzogen wurden. Dabei werden Sie zunächst stark eingefroren, später stark erhitzt. Das erzeugt natürlich Ausschuss und den muß man mitbezahlen, schätze ich. Das Ganze nennt sich dann "cryovalve"-Behandlung. :wink:
und was soll das bringen? Interessiert mich, ist nicht provokativ gemeint...

Gruß,
Heinz