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Mundorf oder WIMA/Epcos? Gibt es hier wirklich Unterschiede?

Verfasst: Fr 10. Dez 2004, 09:53
von gkrivanec
Hallo!

Bin gerade dabei, mir für einen Röhren-Vorverstärker die Bauteile zusammen zu suchen. Dabei möchte ich besonderen Wert auf die Qualität der Kondensatoren legen. Was die MKP’s betrifft, wäre meine Wahl auf die MCap63 630V, 3% von Mundorf gefallen. Es gäbe hier aber die Ausweichmöglichkeit auf MKP-Kunststoff-Kondensatoren von EPCOS oder WIMA. Im „STEREO“ vom März dieses Jahres wurde ein Röhrenverstärker von T&A. vorgestellt. Auf den Fotos ist zu erkennen, dass Kunststoff-MKP’s von EPCOS verbaut wurden.
Wenn ich nun die Preislisten durchsehe, sind die Preise für die EPCOS’s weniger als die Hälfte der Mundorf’s. Natürlich ist zu berücksichtigen, dass ein kommerzieller Anbieter bei der Bauteileauswahl die zu erzielenden Verkaufspreise nicht aus den Augen verlieren darf.

Meine Frage nun an die hier versammelten Wissenden, sind diese Preisunterschiede im Verhältnis zur Qualität gerechtfertigt, bzw. sind wirklich nennenswerte Unterschiede zu erwarten? Meine Überlegung geht dahin, dass der zeitliche Aufwand eines Eigenbaues so hoch ist und die Einsparung nicht so groß ist. Weiters ist das Ausschließen jeder Schwachstelle nach Möglichkeiten zu verfolgen, es treten auch so genug auf.

Was mir so durch den Kopf geht ist die Frage, ob solche Hersteller wie Mundorf oder Intertechnik ihre Preise in einem höheren Bereich haben, weil ihre Produktion (Stückzahlen) an jene von ERPCOS oder WIMA nicht heranreicht. Ist hier tatsächlich im Bereich MKP eine höhere Qualität zu erwarten? An der Bauart axial (Mundof/Intert.)– radial (Epcos/Wima) kann es nicht liegen.
Weiters gibt es hier MKP - MKS und MKT Typen. Welche sind für HiFi-Anwendungen vorzuziehen? :?:
Da ich kein gelernter Elektroniker bin, kann ich es nicht fundiert beurteilen. Daher auch meine Frage an das Forum.

Hier ist guter Rat wirklich Gold wert, möchte das Gerät nicht vergolden, wenn es zu vermeiden ist. 8)

Im Voraus Danke für Eure Antworten
Günter

Verfasst: Fr 10. Dez 2004, 10:25
von rubicon
Hallo Günter,

hab mir vor kurzem auch einen Röhrenvorverstärker bauen lassen, wobei nur beste Bauteile zum Einsatz kamen. Es wurden Papier-Ölkondensatoren eingesetzt. Laut Auskunft von Rainer Roeder, der das Teil gebaut hat, ist Mundorf eher zu empfehlen, wenn es um Spulen geht.

Da ich selbst zu wenig Ahnung vom Bau eines Verstärkers habe, aber immer "nur das beste" will :) , gebe ich dir mal den link zu Roeder. Ruf ihn mal an - der hat wirklich Ahnung und hilft dir gern weiter.

www.tubeaudiopro.de

Gruß
Franz

Verfasst: Fr 10. Dez 2004, 21:27
von Erzkanzler
Hallo Günter,

zurück zu Deiner Frage. Preisunterschiede zwischen guten und sehr guten Kondensatoren von 1:10 sind durchaus nicht unüblich. Ob Du bereit bist für z.B. einen Jensen 1µ/630V Silberfolienkondensator ca 450EUR auszugeben, musst Du selbst entscheiden. Ich als Techniker würde da eher zu einer bezahlbaren und mit Sicherheit "fast" genau so guten Alternative, die einen Bruchteil kostet, greifen.
Irgendwo ist da einfach eine Schmerzschwelle in der Geldbörse zu ziehen.
Glücklicherweise sind im Signalweg nicht so viele klangbeeinflussende Kondensatoren eingebaut, so dass sich für jeden Geldbeutel eine passende Alternative findet.

Grüße
Martin

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 09:15
von gkrivanec
Hallo!

Danke für die Rückantworten. Habe mich für eine Mischung aus beiden Typen entschieden. Dort wo sie direkt im Signalweg liegen, habe ich Mundorf MCapZN bei http://www.lautsprechershop.de bestellt, ansonsten nehme ich MKP-10 von WIMA. Die Mundorf sind preislich im Rahmen, ob der qualitative Abstand der Jensen’s diesen Unterschied rechtfertigt, wage ich zu bezweifeln. Wenn ich diese Preise bezahlen könnte, würde ich mir ein Fertiggerät kaufen. Die können es sicher besser.

Grüße
Günter

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 09:25
von Erzkanzler
Hallo Günter,

vernünftige Einstellung. :OK:
Dann lass uns mal an Deinem Baufortschritt teilhaben.

Grüße
Martin

Verfasst: Mo 5. Sep 2005, 13:43
von Lupo
hallo,
Mc intosh und oktave verwenden WIMA mks4 als koppel-c, ich hab welche in meiner phono-vorstufe zur passiven entzerrung eingesetzt, funzt wunderbar. die WIMA mp3-x2 gehen auch bestens als koppel-c.

Verfasst: Mo 5. Sep 2005, 23:51
von Gast
Hi,
wenn "du" beste Caps verwenden willst,dann greife zu Silberglimmer!!
Sind aber nicht gerade billig!

Grüße
Rolf

Verfasst: Mo 12. Sep 2005, 23:46
von chris2178
Abend

ein Super Tip ist Steinmusic :

/www.steinmusic.de

In meinem Verstärker sind auch verschiedene Kondensatoren parallel geschaltet, im Signalweg , klingt hervorragend.



Gruss Christian :wink:

Verfasst: Sa 3. Jun 2006, 00:17
von Sufrimiento
Hallo.. Auch ich habe in meinem Amp nur top Kondensatoren verbaut...
Mundorf Mcap, F+H, Wima, Orange Drops, Rubycon oder wie die heissen und auch viele Silberglimmer..... Bei Kondensatoren kann man sehr viel klangliches Potenzial aus dem Amp oder auch CDP rausholen.. ABER nicht jeder teure Kondensator klingt auch gut.. Ok, die Unterschiede von ein,zwei ausgetauschten Kondensatoren sind wohl maginal und könnten im Blindtest nicht raus hörbar sein, aber die Menge machts. So war es jedenfalls bei meinem Amp...
Gruss vom Den

Verfasst: Mo 9. Okt 2006, 19:56
von krishu
Hallo,

die unterschiedlichen Preise auf den ersten Blick gleicher Kondensatoren (also zB Mundorf MKP 10uF vs. Epcos MKP 10uF) relativieren sich meistens, wenn man sich Spannungsfestigkeit, technische Daten (Verlustangaben, ESR usw) sowie Anschlussdrähte (Kupfer vs. Stahl) anschaut. Generell ist gegen vergossene nichts einzuwenden, diese sind meist weniger empfindlich gegen Mikrophonie.

Ob man nun Glimmer (Mica), Styroflex (KS), Polypropylen (KP), metallisiertes Polypropylen (MKP), Metall/Papier (MP) oder metallisiertes Poylester (MKS, MKT) verwendet, hängt von der benötigten Kapazität/Spannungsfestigkeit und erlaubten Baugröße und dam Geldbeutel ab. Glimmer, KS und KP sind meist nur in kleinen Kapazitäten/geringer Spannungsfestigkeit verfügbar, MKP und besonders MKS/MKT hingegen in großen Kapazitäten/hoher SPannungsfestigkeit bei dennoch geringen geometrischen Abmessungen. ZU groß sollten Cs auch nicht sein, wegen der Induktivität und (besonders in hochohmigen Röhrenapplikationen) wegen möglicher Einstreuung.

Generell gilt: KP, KS hat bessere Werte (= klingt besser) als MKP hat bessere Werte (= klingt besser) als MKS=MKT. Glimmer ist ähnlich KP, aber durch die Silberfolie im Hochton präsenter, im Guten wie im Schlechten. PIOs sind sehr verschieden, können mulmig oder agressiv klingen, jenachdem., was man erwischt. Die Jensen sollen sehr gut sein, aber auch nicht ganz verfärbungsfrei.

Neben den Folien spielt auch der Aufbau eine Rolle. Die Kondensatoren sollten stirnseitig kontaktiert sein (viele alte unvergossene Styroflex sind das nicht und klingen daher besch***). Es gibt verschiedene "interne Serienschaltungen" (Wima FKP1, Audyn Plus (die weißen), Mundorf MCapSupreme) für eine niedrigere Induktivität, was sich klanglich auswirken kann.

Durch Parallelschalten kleiner guter Kondensatoren, z. B. kleine KP parallel zu MKP oder MKS/MKT kann man einiges verbessern, erzeugt aber u. U. auch Parallelresonanzen, was in manchen Applikationen zu Problemen führen kann. Besser ist es eigentlich, gleich halbwegs gute Kondensatoren zu nehmen.

Die Preise für Metall-Papier (Papier-in-Öl, PIO) -Kondensatoren finde ich persönlich zu abgefahren (Jensen) ...

Habe vor Kurzem die preiswerten KP von Thel sowohl als Koppel-C im Verstärker als auch als Frequenzweichen-C vor dem Hochtöner im Lautsprecher eingesetzt -- da kann man nicht meckern. (zuvor verschiedene PIO, Audyn/Mundorf MKP, parallele KP1832, Styroflex usw., jetzt nur die KP alleine und fertich)

Gruß
Christian

Verfasst: Mo 9. Okt 2006, 21:20
von Kratzbaum
Kleiner Tip,
wer für "kleines Geld" gute caps (Kondensatoren) kaufen will,sollte sich nach Zinnfoliencaps umschauen!
Diese klingen Nahezu wie Silberglimmer(Neutral) und sind oft für erschwingliches Geld zu bekommen!
Von Jensen,halte ich persönlich gar nichts!
Die meisten kaufen diese wohl wegen dem Namen :wink:

LG
Rolf

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 18:32
von gkrivanec
"Siemens Ölpapierkondensator, Folie-Papier, kein MP, daher noch besser"

Was ist an dieser Aussage dran, bzw. lohnt sich der Einsatz im Vergleich zu den üblichen MKP?

Preis - Leistung???

Grüße,
Günter

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 18:37
von Kratzbaum
Besser schlechter,kann man im großen auch nicht sagen!
Man muß wissen,wo man klanglich hinwill,da die verschieden aufgebauten Kondis auch anders arbeiten.
z.B.Oeler,"klingen" meisten am hellsten.