Soviel von Ivor Tiefenbrunn, von mir kommt zuerst die Beschäftigung mit dem Motor. Da gibt es Philips, Airpax und Premotec und diese dann über Phasenschieber (heute neumodisch und hochtrabend Majik), Valhalla (ab 1982), Hercules und die optisch aufgehübschten aber technisch eher identischen Lingo 1 bis 3 und neuerdings Lingo 4 mit einem genau "eingestellten" Sinuswechselstrom gefüttert oder bei Radikal einen Gleichstrommotor mit einer recht simplifizierten Regelung versehen werden.
Wichtig ist aber zuerst mal dass die Basis stimmt und das ist eine Zarge in Walnuss oder Afromosia, geflutet und von Greaves of Sheffield, corner braced, Circus inkl. dem Cirkus Subchassis sind also schonmal Pflicht. Genau sowas stand hier rum und hatte zudem noch ab Werk das Vahalla.
Ich mache es kurz, weil das Thema ob nun Philips, Airpax oder Premotec sich für mich ziemlich schnell als Ente herausstellte und da keine wirklichen Unterschiede vorhanden sind. Da geht es eher um den Erhaltungszustand und die Motorjustage aber nicht um Verbesserungen oder gar Weltensprünge. Aber so ist das halt bei HiFi, Foren-Lauthälsen und Geschmacksverköstigungen auf Basis der eigentlich verzichtbaren audiophilen Wiedergänger von Dire Straits bis Pink Floyd.




Ich aber hatte mehr vor und das Ganze sollte dann auch noch technisch einen merklichen Unterschied auch wirklich begründen können. Also musste ein Wechsel von AC zu einem DC Motor her. Dazu gibt es im DIY Forum jede Menge Lesestoff von Mark Kelly und Anderen, die viele Hinweise auf eine spannende Reise anbieten.
Beruflich bin ich aber zu sehr eingespannt als dass ich hier ausreichend Zeit gefunden hätte, um den ganzen Weg zu gehen und habe zudem zuerst ein günstiges Angebot aus dem Lenco Heaven wahrgenommen. Dort wurde ein gebrauchtes Origin Live DC Motorkit angeboten

Über eBay gab es dann noch eine Montageplatte für den Motor, welche erlaubt bei der originalen Riemenlänge des Linn LP12 zu bleiben.
Von außen bleibt der LP12 aber auch mit diesem Eingriff die optische Schönheit, die er immer war und sein wird


Und von Origin Live noch deren faserverstärkten Gummiriemen, der dem Dehnungsschlupf den Kampf ansagen soll. Ok, das ist natürlich erstmal auch nur von der Sorte Hören ist glauben oder besser Lesen ist glauben, aber erstens kommts aus UK und zweitens hört es sich logisch an. So sieht das Ganze dann montiert aus


Akademisch ist diese Änderung übrigens nicht und Catweazle führt hier auch nicht nur seinen Elektrik Trick vor, sondern da tut sich wirklich was. Auch wenn Vieles bis Alles aus UK den Anschein trägt mit Fabeln, den Hobbits, Elfen und Anderem geschmückt zu sein, haben sich auch britische Gazetten sich den inneren Werten des LP12 angenommen und berichteten über Gleichlaufwerte wie
LP12 "Majik" -> 0,06%
LP12 Valhalla -> 0,05%
LP12 Lingo 1 bis 3 -> 0,04%
Mit dem Origin Live Motor ergab sich nun ein Gleichlaufwert von anfänglich 0,03%, nach mehrmaliger Verbesserung der Justage (damit der Riemen exakt mittig auf dem Pulley läuft) tat sich da zumindest reproduzierbar nicht sonderlich viel. Da schlägt dann schon die Unwucht der Messschallplatte wegen nicht conzentrisch gebohrtem Mittelloch zu und die Handy-Apps sind zu ungenau. Ich möchte aber in dieser Folge 1 nicht verhehlen, dass ich mit einer Handy-App sogar 0,02% als Bestwert habe messen, das aber mit einem Wow & Fluttermeter nicht wirklich habe bestätigen können.