80er! Im Sinne von: Moped mit 80 Kubikzentimeter Hubraum.....
Ich greife wieder zu Hugh Masekela: Live at the Market Theatre (2006 aufgenommen, 12 Jahre nach "Hope").
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Unbedingt kaufenswertes und authentisch klingendes Musikdokument eines fantastischen Konzertes! Über 2 1/2 Stunden Musik. Die Produktion der randvollen Doppel-CD erreicht nicht ganz die stellare Marke von "Hope", ist aber trotzdem ungewöhnlich gut geraten und ausgesprochen livehaftig. Die "Made in Japan" bekommt gefähliche Konkurrenz als bestes Livealbum aller Zeiten. Du lachst? Achtung, mit "Grazing in the Grass" hat Masekela 1968 Herb Alpert und die Rolling Stones ("Jumping Jack Flash") von der US-Chartspitze verdrängt. Die Band geht von Anfang an richtig gut ab, und du bist dabei. 150 intensive Minuten lang....
Hier möchte man einfach nur dabei gewesen sein im Konzert und hat das Gefühl, es sei alles so live wie im eigenen Lieblingsclub. Dazu tragen Hughs eindringliche humanitäre Ansagen ans Publikum ebenso bei, wie die perfekte Band. Allen voran Bassist Fana Zulu. Der ausgekochte Senior am Dicksaiter lässt sein fast behäbig fett klingendes Instrument munter blubbern und groven, streut knarzende Slaps ein, verzichtet in seinem lyrischen Solo ("Grazin in the Grass") auf jede effekthascherische Virtuosenattitüde zugunsten der Musik. Gut gefällt mir auch der zurückhaltende Gitarrist John Selolwane, dessen Fills auf der Stratocaster von der Röhrenkette appetitlich herausgearbeitet werden.
Die Doppelbesetzung an den Keyboards mit sparsamen Klavierakkorden, manchen Fender-Rhodes-Akzenten und sachten Teppichen, die man oft nur in den Breaks bemerkt, lässt "Stimela" ganz neu erblühen. Ich mag das Stück so noch lieber als von Hope!!! Der musikalische Gehalt ist noch höher, die Botschaft gerät nicht so zulukriegerisch wie von Hope, dafür in seiner Trauer und Empathie beängstigend dicht. Eine Sternstunde.
Liebe Grüße
Pit