Hallo Leute,
ich beschreibe mal meine Erfahrungen mit dem Aufbau des Netzteils.
Platine:
Der Aufbau war für mich keine Herausforderung , da ich auch schon deutlich kleineres (SMD) Aufgebaut habe. Er sollte aber auch für ungeübte kein Problem darstellen. Die Platine ist ausgezeichnet beschriftet, Fehler habe ich keine feststellen können, somit ist ein verpolen der polaritätsabhängigen Bauteile eigentlich nicht möglich (wer lesen kann ist hier klar im Vorteil

)
Die Stückliste mit den Bezugsquellen und den dazugehörigen Bestellnummern ist sehr hilfreich, mit Ausnahme der Farnell-Bauteile, die Anschlussdose für Transrotor bekommt man bei Conrad, die 22p Kondensatoren als Glimmer bei Reichelt. So spart man Versandkosten und hat nicht das Problem des Mindermengezuschlags beim Farnell-Anbieter.
Beim löten sollten man sich von den kleinsten Bauteilen zu den Größten vorarbeiten. Da ich nicht am Gehäuse kühlen wollte habe ich noch einen ausreichend dimensionierten Kühlkörper 1,8K/W (100x50x40mm) mitbestellt. Auch nicht die Wärmeleitpaste vergessen, diese wird immer benötigt.
Gehäuse:
Das Gehäuse aus Italien war schon zwei Tage nach der Bestellung bei mir. Das Problem beim Gehäuseaufbau ist das Bohren der großen Löcher, da geht ohne Tischbohrmaschine nichts.
In die Front müssen zwei 19mm Bohrungen (es gibt auch Taster mit 16mm Durchmesser, die sind mir aber zu klein). Da die Frontplatte 10mm stark ist kann man nicht mit einem Stufenbohrer arbeiten und einen 19mm Bohrer muss mal erst mal einspannen können.
Für die Rückwand kann man einen Stufenbohrer verwenden, da hier die Materialstärke nur 2mm beträgt. Für den Neutrik USB-Durchführung muss ein 22mm Loch gebohrt werden, für den Ein/Aus-Schalter ein 18mm Loch, für die Anschlussdose ein 16mm Loch. Ich denke auch das geht vernünftig nur mit einer Tischbohrmaschine. Die Gehäusebleche sind kratzempfindlich, es empfiehlt sich die sichtbaren Seiten vor der Bearbeitung abzukleben
Alle Kabelverbindungen habe lösbar gemacht, so kann ich die Rückwand abnehmen ohne den Lötkolben zu bemühen.
Inbetriebnahme:
Der erste Schritt ist es, das Eprom mit Daten zu Füttern. Es reicht erst mal Standartwerte einzugeben.
1. Stufe =50Hz
2. Stufe=67,5Hz
3. Phasenverschiebung =90Hz
Erst wenn die Werte drin sind liegt die Spannung an und man kann die Spannung messen und einstellen. Dies auf jeden Fall vor dem Anschluss des Motors machen. Ich hatte bei mir auf einer Phase 23V auf der anderen 6V und wer weiß wie lange der Motor zu viel Spannung abhaben kann.
Meine Betriebsparamter:
Ich betreibe den (einen) Motor eines Transrotor Fat-Bob-S mit dem Netzteil. Der Motor treibt über zwei Riemen den Teller an. Phasenverschiebung ist bei mir 92Hz. Die Geschwindigkeit läßt sich per Stroboskop wunderbar für beide Geschwindigkeiten einstellen. Die Startrampe habe ich auf 10Hz gestellt, der Motor dreht jetzt den Teller schön gleichmäßig hoch. Stoprampe ist auf 0, damit der Motor nicht gegen den schweren Teller arbeiten muss und dadurch den Riemen belastet.
Bei 45U/min läuft der Motor allerdings deutlich unruhiger als bei 33U/min, aber soviel 45U-Scheiben habe ich nicht.
Wunschliste für Erweiterungen:
Falls es mal zu Erweiterungen bzw. einer Neuauflage käme:
- Stroboblitzeranschluss, Elektronik auf der Platine integriert
- Ansteuerung eine Display auf dem die gewählte Geschwindigkeit bzw. auf Tastendruck die Betriebsdauer zu sehen ist. Mit diese Funktion kann man wunderbar die Laufzeit seines TA bestimmen
Da mir die Leuchtanzeigen der Taster zu hell sind habe ich noch einen 1K Widerstand vorgeschaltet. Ich werde wohl noch eine Poti (Stereo) in die Rückwand einbauen um die Leuchtanzeige Stufenlos dimmen zu können.
Alles in allem hat Daniel hier ein Super Teil entwickelt
Viele Grüße
Jürgen