Bei mir ist Petrucciani-Woche!
Trio in Tokyo - Michel Petrucciani, Steve Gadd und Anthony Jackson
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Jazzthing (11/99)
Je mehr sich Michel Petrucciani in die Souveränität der anderen fallen lassen konnte, desto besser wurde er: Dann begann er zu frohlocken und verlor sowohl die kreative Verbissenheit, mit der er sich in Solo-Programmen auf die Konzeptualität stürzte, als auch den Willen zur perfekten Form, der die Projekte als Leader bestimmte. Insofern ist es ein Glücksfall, daß als Nachlaß des überraschend im vergangenen Januar verstorbenen französischen Pianisten und Komponisten ausgerechnet eine Live-Aufnahme mit Anthony Jackson am Baß und Steve Gadd am Schlagzeug blieb, die im November 1997 im Tokyoer Blue Note entstand. Denn flankiert von den beiden Hyper-Rhythmikern und Groove-Spezialisten hat Petrucciani alle Freiheiten, mal zum Erzähler, Entertainer, Nostalgiker oder auch Romantiker zu werden. "Trio In Tokyo" hat alles, was man an ihm liebte, die stilistische Unbeschwerheit vorsichtiger Modernität, die postbop-geschulte Geläufigkeit mit solidem Fundament im Blues, die technischen Ausbrüche in brillant klare Virtuosität und die luftig eingängigen, eigenen Kompositionen. Ein würdiges Vermächtnis.
Flamingo - M. Petrucciani/S. Grappelli
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Jazz-CD des Monats
Marvellous - Michel Petrucciani
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Stereoplay
Eine seltene Knochenkrankheit machte ihn zum Zwerg: Michel Petrucciani mißt kaum einen Meter und wiegt weniger als 30 Kilo. Nur die Hände haben ihre alte Größe behalten. Der kleine Mann hat dies wie einen Wink Gottes aufgenommen und all seine Energie ins Klavierspiel gesteckt - eine Anstrengung, die reiche Früchte trug. Denn längst ist der Franzose auch als Pianist eine außergewöhnliche Erscheinung. Edel-Talker Roger Willemsen ist ein großer Bewunderer von Petruccianis Kunst, und so bat er den Virtuosen, für ein Jahr die musikalische Gestaltung seiner neuen ZDF-Show "Willemsens Woche" zu übernehmen. Wer in dieser Freitagabend-Gesprächsrunde das umwerfende Talent des Pianisten in Kostproben wahrnahm, kann den Genuß nun mit einer CD-Aufnahme vertiefen, die so ist, wie sie heißt, nämlich "Marvellous". Petrucciani stellt hier eine mit allen Wassern gewaschene Rhythmusgruppe (Dave Holland, Baß, und Tony Williams, Drums) den diffizilen Streicherklängen des Graffiti String Quartet gegenüber. Die nicht alltägliche Kombination gibt dem Dirigenten am Klavier die Möglichkeit, ein quasi unendliches Reservoir an Farben, Harmonien und Rhythmen auszuschöpfen. Wie Petrucciani hier temporeich und doch leicht beschwingt, mal humorvoll, mal romantisch-melancholisch durch die Jazzgeschichte eilt und selbst einem kaputtgespielten Standard wie "Besame Mucho" neuen Charme abgewinnt - das ist einfach "Marvellous".
Die beiden letzten CDs gibt es in einer Box:
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Musikalisch und klanglich spitze!
Alles günstig auf dem amazonischen Marktplatz.