Tach auch!
Gestern hatte ich das Glück, Stephan Horwege zu Gast zu haben.
Bei einem Espresso ging es dann sehr schnell zum Musikhören. Herr Horwege war sehr angetan von dem, was er da hörte.
Damals schrieb ich:
Au weia, mein Weltbild ...
Also er (der Phono-MC) spielt gerade, quatsch, sie spielen gerade, - Paul Motian Trio mit Le Voyage, ECM 1138, Pflichtscheibe für Avantgardjazz-Liebhaber , J.F. Jenny-Clark (b) und C. Brackeen (ts, ss) - , dass mir die Kinnlade sackt; unheimlich schnell, dynamisch packend mit ganz viel Luft und Raum, flirrendes Blech und Detailreichtum, abgrundtiefer tlw. gestrichener Akustikbass und dazu die manchmal quakenden Eingaben des Sax. Alles vor einem unheimlich ruhigen Hintergrund, aus dem sich die Töne formen und verebben (Ausklingen des Blechs, Hallanteile) - hier ist die Akkuversorgung an der richtigen Stelle.
Ich habe diese Platte gewählt, weil ich sie schon xmal gehört habe. Trotz dieser Flut von Informationen nervt nichts und die Interaktion der Protagonisten ist förmlich zu spüren.
SH kannte die LP nicht und war erstmal sehr beeindruckt von der gesamten Performance. Der Titel + Bestellnummer kamen gleich auf den Notizzettel. Seinem Wunsch, Jack de Johnette aufzulegen folgte ich nur zu gern. Eine absolute Superscheibe.
Der nächste Stolperstein: Jack de Johnette's Special Edition - Tin Can Alley , ECM 1189 wesentlich melodischer als P.Motian mit der Besonderheit, im ersten Stück auf der einen Seite dasTenor-S von Chico Freeman und auf der anderen das Bariton-S von John Purcell im Dialog zu hören mit einem sofort ins Ohr gehenden Thema, kongenial begleitet von DeJohnette (dr) und Peter Warren (b). Tja, das hat schon fast Livecharakter; da wird nichts geschönt, alles kommt knallhart rüber mit überrragender Dynamik und Aufdröselung subtilster Klangspuren.
So soll es sein!!!
Trotzdem empfahl SH, die WBT Eingangsbuchsen gegen die Next Gen zu tauschen, was ich im Laufe der Woche tun werde.
Auf dieser Qualitätsstufe ist es schwer, über Klang zu reden, weil sich die Musik immer wieder in den Vordergrund drängelt.
Und das ist gut so...
