Kathodenwiderstände und Bypass-Kondensatoren

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dieterschn
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Kathodenwiderstände und Bypass-Kondensatoren

Beitrag von dieterschn »

könnt es sein, dass Kathodenwiderstände und Bypass-Kondensatoren
neben den normalen Kathodenkondensatoren zu Phasenfehlern führt ?
Wie sind da eure Erfahrungen ?

Gruß Dieter
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AndreasS
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Re: Kathodenwiderstände und Bypass-Kondensatoren

Beitrag von AndreasS »

dieterschn hat geschrieben:... Bypass-Kondensatoren neben den normalen Kathodenkondensatoren...
Hallo Dieter,

erkläre bitte mal, was Du unter einem "normalen Kathodenkondensator" verstehst.

In meinem Verständnis ist dies ein Bypass für AC...

Gruß Andreas
dieterschn
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Beitrag von dieterschn »

ja .. die normale AutoBias Schaltung
Kathodenwiederstand paralell dazu ein Kondensator.
Viele Schaltungen haben dazu paralell noch mal
kleinere Werte 100Nano 10Nano.
Diese sind gemeint.

Dieter
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Beitrag von mb-de »

Wenn der 'normale' Katodenkondensator korrekt dimensioniert ist, und nicht ein technisch ungeeigneter Kondensatortyp verwendet wird, sind die bypass-Kondensatoren im relevanten Frequenzbereich wirkungslos. Der theoretische Gewinn durch die niedrigere Serienimpedanz eines bypass caps oberhalb der Resonanzfrequenz des Hauptkondensators wird meisst durch die Induktivitaet der Anschlussdraehte desselbe wieder wettgemacht.

Im Gesamtverhalten geht das gute Stueck dann meisst unter - ergibt also keine wirksamen zusaetzlichen Phasenfehler.

Gruesse

Micha
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tomwip
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Beitrag von tomwip »

... kurz gefasst .. voodoo ..?
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Gerd
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Beitrag von Gerd »

tomwip hat geschrieben:... kurz gefasst .. voodoo ..?
Hallo,

nicht unbedingt. Es sind sicher auch Erfahrungen, die er Einzelne gemacht hat. Prinzipiell schadet es erst mal nicht, und wenn der originale Katoden-C nicht der beste ist, hilft es u.U. sogar.

Wenn man brauchbare Elkos verwendet, die als Low-ESR in allen verwendbaren Werten heutzutage zur Verfügung stehen, kann man sich den gebypaßten Bypaß tatsächlich schenken.

Bei Eintakt-Endstufen ist interessant, daß man bei passend bemessenem Bypaß-Elko per Resonanzentzerrung den Übertragungsbereich nach unten hin erweitern kann. Das bedingt allerdings, daß man tatsächlich mit verschiedenen Werten experimentiert und den optimalen Wert im Versuch ermittelt. da man da im µF-Bereich agiert, ist es durchaus sinnvoll, gute Folien-Cs mit einzubringen, deren Verlustwiderstand im einstelligen mOhm-Bereich liegt.

Bei Eintakt helfen dann auch solche Folien-Cs parallel zum letzten Siebelko. Allerdings nicht die eher marketing-bedingten Placebos von 100nF, sondern ordentliche Werte im µF-Bereich.
Aber trotz dieser Erkenntnisse hat bei mir bisher die Faulheit gesiegt, und ich hab das wider besseres Wissen nie ernsthaft durchgezogen.



Die immer wieder zu findenden "Begründungen" daß diese Kondensatoren "schneller seien", ist dann aber tatsächlich Voodoo. Das kann man dann in die gleiche kiste "Internet-Müll" einsortieren, wie die schräge Aussage, daß zu große Koppelkondensatoren das Signal zu sehr verzögern.....

Gruß Gerd
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Beitrag von mb-de »

Hier mal ein interessante Artikel zum Thema - auch Gerd sollte ihn betrachten, und vielleicht einmal selbst simulieren :wink:...:

http://sound.westhost.com/articles/capacitors.htm

Die Ergebnisse sind nachvollziehbar - und deuten in die Richtung von 'Bypass tendiert zu Vodoo...".

Gruesse

Micha
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PS: Auf derselben site finden sich auch interessante Betrachtungen zu Kabeln :mrgreen:...
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tomwip
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Beitrag von tomwip »

Hi Micha,

um Dein "PS" mal weiter zu führen, Klangverbesserungen bei "Kabeln" enden meist in der Feststellung, das nicht das Kabel sondern die Steckverbindungen ... Kontaktübergänge...

:beer
Thomas
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