Luxman MQ 3600 Fragen

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livingvinyl
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Luxman MQ 3600 Fragen

Beitrag von livingvinyl »

Hallo,

bin ja immer auf der Suche nach schönen Röhrenendstufen für meine SB-E 100.

Dabei bin ich über o.g. Luxman gestolpert.

Kennt eine(r) von Euch das Gerät und kann etwas dazu sagen?

Soviel ich weiss, sind im Original 8045G Röhren verwendet worden.

Die Röhren sagen mir gar nix, sind die noch zu einigermassen bezahlbaren Preisen erhältlich?

Was kann man zur Qualität des Geräts/der Wiedergabe sagen?

Was gibt es zu beachten?

Danke für etwas Input!

Liebe Grüße

Thomas
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Hallo Thomas,

schlechte Nachricht:

Die Roehren werden schon sehr lange nicht mehr gefertigt und sind anscheinend deutlich schwerer beschaffbar als originale WE300B aus den 1940igern... (jedenfalls war das Ende der 1990iger so :idn:).

Der Einsatz anderer Roehren erfordert einen weitgehenden Umbau des Verstaerkers, und man erhaelt etwas, das anders klingt...

Gruesse

Micha
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PS: Been there, done that... :roll:
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livingvinyl
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Beitrag von livingvinyl »

Hallo Micha,

herzlichen Dank für Deine Antwort!

Ich habe es fast befürchtet - mein googeln im Netz hat absolut kein brauchbares Ergebnis zur Beschaffbarkeit gebracht.
Wurden diese Röhren eigentlich nur von Luxman eingesetzt/hergestellt?

Habe gelesen, der Amp wäre "relativ einfach" auf EL 34 umzubauen, ein Umbau auf 509er Röhren wäre wohl auch möglich. Aber Du hast sicher Recht - ob das dann noch der gleiche Amp ist...
Kann als Laie natürlich auch nicht abschätzen, wie schwierig/aufwändig der Umbau ist.
Eigentlich schade, dass es an den Röhren scheitert.

Liebe Grüße

Thomas
old tube
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Beitrag von old tube »

Hallo Thomas,

möglich ist vieles, ein flüchtiger Blick auf den Schaltplan widerspricht nicht z.B. dem Einsatz von 6550/KT88 in Pseudotriodenschaltung als Endröhren.

Der "gleiche Amp" ist es dann aber sicher nicht. Der Aufwand für den Umbau ist relativ, wenn aber auch noch der japanische (100V AC) Netztrafo drin ist, wird es heftig.

Gruß
Norbert


PS. Für interessierte hier der Schaltplan: http://telefunken.te.funpic.de/luxman/MQ3600-02.jpg
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Beitrag von mb-de »

Hallo Norbert,

ich schrieb vorhin schon einmal 'been there, done that...".

Mit den genannten Roehren klingt die Sache voellig anders als vorher - zumal mit der recht niedrigen Anodenlast... er klingt nicht mehr wie ein MQ3600, und noch nicht einmal wie ein Luxman aus dieser Generation.

Selbst bei einer Umruestung auf 300B bleibt man klanglich naeher am Originalgeraet... wenn man sich mit der Optik anfreunden kann, geht gerade die Svetlana GM-5B recht gut - diese vertraegt 30..40 W Verlustleistung ohne Zwangskuehlung, und kommt ohne grosse Anpassung der Steuerstufe aus.

Die GM5B wurde von Svetlana auch als 3CX300A vermarktet...

Gruss

Micha
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PS: Pruefpunkt der NEC 8045G war, so meine Aufzeichnungen von damals korrekt sind, Ua=400V, Ug=-80V, Ia=75 mA... Die Last Raa = 3,6 kOhm bedeutet sowohl fuer die 8045G als auch fuer die 300B B- und nicht A-nahe AB-Anpassung...
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old tube
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Beitrag von old tube »

Hallo Micha,

ich schrieb vorhin auch schon mal: Der "gleiche Amp" ist es dann aber sicher nicht.

Im Gegensatz zu dir ist mir auch unbekannt wie ein MQ3600 in Orginalbestückung klingt. Wie an der "recht niedrigen Anodenlast" KT88 in Pseudotriodenschaltung klingen weiß ich aber gut.

Ich würde sicher nicht die eine Exotenröhre (8045G) durch den nächsten Exoten (GM5B) ersetzen. Und ein 'Rückschritt' auf DHT (300B), der ja auch aufwendige Änderungen bei der Heizungsversorgung nach sich zieht, käme mir schon gar nicht in den Sinn...

Vom Konzept und der Qualität ist der MQ3600 sicher eine solide Basis für Änderungen, wäre schade wenn sowas wegen fehlender Endröhren in der Museeumsvitrine landet.

Die Philosophien und Ansätze sind aber eben unterschiedlich...

:beer
Norbert
livingvinyl
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Beitrag von livingvinyl »

Hallo Micha und Norbert,

danke für Eure weiter gehenden Infos!

Muss mal überlegen, was ich mache. Reizen würde mich der Amp schon, im

Moment sind noch funktionierende 8045 G drin.

Na mal sehen, werde mich jedenfalls melden, ob es was geworden ist (oder

auch nicht).

Liebe Grüße

Thomas
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Beitrag von mb-de »

Hallo Norbert!
old tube hat geschrieben: Ich würde sicher nicht die eine Exotenröhre (8045G) durch den nächsten Exoten (GM5B) ersetzen.
Von letzterem sogenannten Exoten sind wahrscheinlich mehr Exemplare gebaut worden als Telefunken EL34 - er wurde bis vor kurzem noch regelmaessig als Ersatzteil fuer Radaranlagen gefertigt... und er ist fuer vernuenftiges Geld in Stueckzahlen zu haben... qua Linearitaet und Innenwiderstand schlaegt er die meisten als Pseudotriode benutzten Leistungspentoden und BPVs der mittleren und hoeheren Verlustleistungsklassen um Laengen. Eine interessante Roehre also, waere da nicht die Metall-Keramik-Konstruktion :shock:.
old tube hat geschrieben: Und ein 'Rückschritt' auf DHT (300B), der ja auch aufwendige Änderungen bei der Heizungsversorgung nach sich zieht, käme mir schon gar nicht in den Sinn...
Der Aufwand haelt sich in Grenzen - vier kleine Schaltnetzteilmodule, etwas Schaltdraht, vier UX4-Fassungen guter Qualitaet, ein paar Widerstaende und Kondensatoren, fertig - wenn man dann eine der wieder produzierten 'PX25/DA30'-Varianten mit mu um 9 benutzt (damit kann der Treiber unveraendert bleiben) und sich zwei...drei Quartette davon auf Lager legt, kann man ein paar Jahrzehnte Musik damit hoeren, ohne Stress damit zu haben.

Von der Physik her betrachtet haben direkt geheizte Endtrioden prinzipbedingte Vorteile gegenueber indirekt geheizten Endroehren, ob nun als 'echte' Triode oder als Pentode/BPV in Triodenschaltung - man kann mit letzterem recht nahe an die Eigenschaften herankommen, aber die hoeheren Durchgriffsverzerrungen bleiben und muessen mit hoeheren Gegenkopplungsfaktoren ausgebuegelt werden.

Der Einsatz von DHT ist also in dieser Hinsicht kein Rueckschritt, gerade weil es sich bei der MQ3600 sowieso um ein Triodenendstufe handelt.

Andererseits - Gleichstromheizung bedeutet schon Mehraufwand.

Und mit etwas mehr Schleifenverstaerkung (Umarbeiten der Vorstufe/Treiberschaltung) kann man mit der GK die Fehlanpassung beim Einsatz von KT88/90/120 oder EL156B in Triodenschaltung mit etwas Leistugsverlust ausgleichen.

Ausserdem ist das Preis-Leistungs-Verhaeltnis bei Endpentode/BPV natuerlich deutlich besser...

So ist alles eine Sache der Prioritaeten.

Gruesse

Micha
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PS: @Thomas: tubeworld.com hat noch einige nominal getestete NEC 8045G (neu ovp) - allerdings ist der Laden eine Apotheke und nimmt 295 US$ pro Stueck... der Verstaerker ist recht gut, und die 1000 Euro lassen zusaetzliche fuenf bis zehn Jahre sorgenfreies Hoeren zu...
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Beitrag von livingvinyl »

Hallo,

habe die Luxman jetzt ziehen lassen, obwohl sie preislich recht moderat geblieben ist.
Ich will ja erst mal so einige Röhrenendstufen an meinen Technics SB-E 100 ausprobieren, dafür war mir jetzt das Risiko/der Aufwand zu hoch.
Die vier Röhren aus den USA kämen ja mit Transport, EUSt und Zoll auch gut auf 1200.-€...
Wenn meine Paragon 12 A Vorstufe von der Generalüberholung wieder hier ist, wollte mich ein netter Forenkollege besuchen und ein paar seiner Endstufen mitbringen.
Bis dahin habe ich mich erstmal mit einer Welter HE-ES 50 versorgt. Wollte ich auch schon lange mal hören, mal sehen, wie die sich so schlägt.
Eure Tipps und Infos haben mir jedenfalls die Entscheidung sehr erleichtert, dafür herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Thomas
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